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Bergwacht muss rund 300 Höhenmeter zum Verstiegenen absteigen und abseilen – „Christoph 14“ fliegt Trio mit der 90-Meter-Longline aus

BERCHTESGADEN/SALZBERG – Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ haben am Sonntagmittag in einer aufwendigen, mehr als dreistündigen Rettungsaktion einen 21-jährigen Mann nahezu unverletzt aus dem großen Trichter am Hohen Göll gerettet. Die beiden weit oberhalb vom Heli abgesetzten Bergretter mussten rund 300 Höhenmeter zu dem Verstiegenen absteigen und abseilen und ihn dann seilgesichert an den vorgelagerten, unteren Rand den Trichters bringen, wo die Heli-Besatzung alle Drei mit dem 90-Meter-Rettungstau abholen und ausfliegen konnte.

Gegen 10.15 Uhr meldeten Wanderer am Einstieg zum Kehlstein-Steftensteig Hilferufe, die dann im Bereich rund um den großen Trichter in der Göll-Westwand lokalisiert werden konnten. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ fand beim Suchflug einen Wanderer auf einem kleinen Absatz im unteren Abschnitt des Trichters, nahm dann zwei Berchtesgadener Bergretter in der Scharitzkehl auf und setzte sie gute 300 Meter oberhalb des Verstiegenen ab. Ein direkter Anflug der Einsatzstelle war auch mit dem langen Rettungstau aufgrund der eng eingeschnittenen Schlucht nicht möglich. Die Bergretter stiegen und seilten sich zu dem 21-Jährigen ab, sicherten den Mann und ließen ihn dann am Seil bis zum unteren, vorgelagerten Ende des Trichters ab. Dort konnte „Christoph 14“ den Mann und die beiden Retter dann gegen 13 Uhr mit der 90-Meter-Longline aufnehmen und in die Scharitzkehl ausfliegen.

Der Ortsansässige war bereits am Samstag mit einem Begleiter über den Mannlgrat auf den Hohen Göll gegangen, wobei der Begleiter auf dem Weg umgekehrt war. Der Mann wollte eigentlich über den Alpeltalsteig zurück, brach aber wegen des vielen Schnees ab, versuchte dann die Schusterroute, was wieder wegen des vielen Schnees misslang und entschied sich dann, wegen der einsetzenden Dunkelheit nicht mehr über den ausgesetzten Mannlgrat zurückzugehen, weshalb er sich unterhalb des Steigs ein Biwakloch suchte und bei frostiger Witterung die Nacht verbrachte. Am nächsten Morgen wollte er wieder auf den Steig zurück, fand ihn aber nicht mehr und ging mehrere Gräben auf und ab, wobei er schließlich im Großen Trichter landete und nicht mehr auf- und absteigen konnte. Da er keinen Handy-Akku mehr hatte, rief er laut um Hilfe, was dann die Wanderer am Steftensteig hörten. Bis auf ein paar Schürfwunden hatte der Ortsansässige Glück im Unglück und sein Abenteuer im Trichter nahezu unverletzt überstanden. Die Bergwacht war gute dreieinhalb Stunden lang im Einsatz.

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