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Bergwacht Berchtesgaden & „Christoph 14“ retten 53-jährige Frau mit schwerer Fußverletzung vom Röthbach und werden direkt darauf zu tödlichem Absturz einer 51-Jährigen oberhalb des Purtschellerhauses gerufen

SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE/BERCHTESGADEN – Vom Schustersteig oberhalb des Purtschellerhauses ist am Donnerstagnachmittag eine 51-jährige Frau rund 150 Meter tief in den Tod gestürzt. Die Bergwacht Berchtesgaden, die mit dem Rettungshubschrauber »Christoph 14« im Einsatz war, konnte für die Bergsteigerin aus der Nähe von Parsberg (Oberpfalz) nichts mehr tun. Bereits zuvor hatten die Retter eine 53-jährige Überseeerin, die sich schwer am Fuß verletzt hatte, aus einem Hang am Röthbach ausgeflogen.

Gegen 13.55 Uhr ging der Notruf vom Hohen Göll ein, wo oberhalb des Purtschellerhauses eine 51-jährige Frau aus der Oberpfalz, die mit einer Gruppe auf dem Schustersteig unterwegs war, rund 150 Meter tief abgestürzt war. Weitere Bergsteiger der Gruppe hatten einen Schrei gehört und sofort die Leitstelle Traunstein informiert. Der Mann der Verunfallten war sogar durch brüchiges, absturzgefährliches Steilgelände abgestiegen, um der Abgestürzten noch zu helfen und saß dann rund 20 Meter oberhalb fest.

»Christoph 14« setzte einen Bergretter mit dem kurzen Tau an der Unfallstelle ab, der aber nur noch den Tod der Frau feststellen konnte und dann weiter aufstieg, um den Ehemann oberhalb zu sichern; »Christoph 14« brachte danach noch den Notarzt vom Purtschellerhaus aus zu der Verunfallten, der die tödlichen Verletzungen bestätigte. Der Hubschrauber holte den Ehemann und den Bergretter per Tau ab. Die Bergung des Unfallopfers übernahm die Bergwacht Berchtesgaden zusammen mit dem österreichischen Polizeihubschrauber »Libelle«, da die Frau vom Grenzweg aus nach Österreich  abgestürzt war. Sie wurde auf einen Modellflugplatz in der Nähe des Ahornkasers ausgeflogen und dort dem Bestatter übergeben. Ein bayerischer Polizeibergführer nahm die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang auf. Der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht wurde zur Betreuung von Betroffenen voralarmiert. Der Rest der Gruppe stieg selbständig über das Purtschellerhaus ab und wurde von der Bergwacht ins Tal gebracht.

Bereits am Vormittag gegen 11.40 Uhr war ein Notruf aus dem steilen Waldgelände in der Nähe des Röthbachs oberhalb der Fischunkelalm am Obersee eingegangen, wo eine 53-jährige Überseeerin am dortigen Steig ausgerutscht war und sich schwer am Fuß verletzt hatte. Der Rettungshubschrauber »Christoph 14« setzte den Notarzt und einen Bergwachtmann unterhalb der Unfallstelle ab, die zu Fuß aufstiegen und die medizinische Erstversorgung übernahmen. Der Pilot brachte dann weitere Einsatzkräfte der Bergwacht mit einer neuen Tiroler Gebirgstrage aus Schönau am Königssee zum Steig, da die Unfallstelle selbst wegen der dichten Bäume nicht per Tau erreichbar war. Sie stiegen zur Patientin auf, transportieren die Verletzte dann an einen geeigneten Aufnahmepunkt, von wo aus sie zusammen mit dem Notarzt am 50-Meter-Tau zum Schneewinkl-Landeplatz ausgeflogen und dort an den Landrettungsdienst des Roten Kreuzes übergeben werden konnte, der sie in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte.