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Blutspenden bedeutet Leben retten und sich selbst zugleich etwas Gutes zu tun

BAD REICHENHALL (mg/ml) –Der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BSD) hat im Stüberl des Reichenhaller Bergwachthauses 28 langjährige, verdiente Blutspender und die ehrenamtlichen Blutspende-Helfer der BRK-Bereitschaft für ihren treuen Einsatz geehrt. Nach der Begrüßung durch Bereitschaftsleiter-Stellvertreter Peter Reiser übernahmen der allen als „Mr. Blutspende“ bekannte BRK-Altkreisgeschäftsführer Edi Schmidt und BRK-Chefarzt Dr. Franz Leipfinger die Ehrung für 50, 75, 100 und 125-maliges Blutspenden.

Bei jeder Blutspende werden 475 Milliliter des kostbaren Lebenssaftes abgegeben. Allerdings wird dieses Blut nicht eins zu eins für eine Bluttransfusion verwendet. Es wird in seine Bestandteile zerlegt und kann damit für bis zu drei Menschen lebensrettend sein. So wurden im vergangenen Jahr 1.357 Konserven bei den Blutspendeterminen in Bad Reichenhall, Anger und Piding gewonnen – alle drei Orte werden von den ehrenamtlichen Helfern der BRK-Bereitschaft Bad Reichenhall betreut, die die Spender verköstigen, registrieren und die Geschenke ausgeben. Zu den jeweils rund sechs Terminen in diesen Orten kommen also im Schnitt 226 Menschen je Termin. „Wenn man nun bedenkt, dass bei nur sechs Blutspenden im Jahr, Frauen dürfen sogar nur viermal im Jahr spenden, ein Spender 50 mal Blut abgegeben hat, so bedeutet dies achteinhalb  Jahre Blutspende, ohne auch nur einen Termin durch Krankheit oder Urlaub zu verpassen. Bei 125 Spenden summiert sich diese Zeitspanne auf stolze 21 Jahre und eine abgegebene Blutmenge von über 59 Litern Blut“, lobte Schmid anerkennend in seiner Rede.

BRK-Chefarzt Dr. Franz Leipfinger ging in seiner Ansprache vor den versammelten Blutspendern und den vielen ehrenamtlichen Helfern vor allem auf die medizinische Notwendigkeit der Blutspende ein. Blut kann bis heute technisch nicht hergestellt werden. Die einzige Möglichkeit einem Patienten Blut oder Blutbestandteile als lebensrettende Maßnahme geben zu können, ist die Blutspende. Dabei betonte er auch noch die gesundheitsfördernde Wirkung der Blutspende beim Spender, der neben dem kostenlosen Gesundheitscheck von mehreren Vorteilen profiziert: Es wird die Neubildung von Stammzellen und der gesamte Kreislauf angeregt. Laut einer aktuellen finnischen Studie senkt regelmäßiges Blutspenden sogar das Herzinfarktrisiko bei Männern, weil dabei auch Cholesterin ausgeschwemmt wird. Den Blutverlust kann ein gesunder Körper gut ausgleichen, allerdings gilt es, vorher und im Anschluss ausreichend zu essen und etwa mehr als sonst zu trinken.

Insgesamt wurden im Jahr 2015 im Landkreis Berchtesgadener Land 5.224 Konserven (über 2.600 Liter Blut) von 5.539 aktiven Spendern gespendet. Diese Spender stellen einen Anteil von nur 7,4 Prozent der spendenfähigen Einwohner. Damit liegt das Berchtesgadener Land knapp über dem bayerischen Durchschnitt von sieben Prozent, beziehungsweise rund 250.000 Blutspendern in Bayern. Eine Blutspende ist für alle gesunden Menschen ab 18 Jahren bis auf einen Tag vor dem 73. Geburtstag möglich.

„5.224 Konserven in einem Jahr erscheinen auf den ersten Blick sehr viel. Wenn man allerdings berücksichtigt, dass die bayerischen Kliniken 2.000 Konserven täglich benötigen, relativiert sich diese Zahl sehr schnell. Aus diesem Grund ist die Arbeit des Blutspendedienstes des BRK für viele Menschen existenziell notwendig“, betont Schmid. Erstspender, die im vergangenen Jahr 7,3 Prozent der Spender ausmachten, sind daher stets sehr willkommen. Die nächsten Termine sind in Bad Reichenhall am 15. Und 16. Dezember und in Anger am 9. Dezember; Details findet man auf der Internetseite des Roten Kreuzes unter www.brk-bgl.de. Die fleißigen ehrenamtlichen Blutspendehelfer um Edi Schmidt freuen sich auf jeden, der zu ihnen kommt.

Ein Teil der geehrten Blutspender mit Edi Schmid, Dr. Franz Leipfinger (von links) und Peter Reiser (rechts). Pfarrer Josef Koller (Fünfter von rechts) wirbt seit langer Zeit in den Gottesdiensten für die Blutspende und wurde dafür mit der goldenen Plakette des BSD geehrt. 50 mal ihr Blut gespendet haben Hans-Peter Enzensberger, Sylvester Enzinger, Thomas Gollinger, Josef Hartinger, Gabriele Helminger, Johann Kamml, Franz Kuglstatter, Hermann Mühlberger, Selma Müller, Benno Neumann, Christl Obadic-Hermann, Andrea Rochart, Martin Speck, Wolfgang Veit und Sebastian Gruber. 75 mal ihr Blut gespendet haben Helmut Arnold, Lorenz Berger, Manfred Hirtes, Hans-Jörg Krakora, Robert Leidinger, Joachim Machwitz, Rudolf Schierghofer, Engelbert Wimmer, Georg Wimmer und Josef Riefler. Für stolze 100 Blutspenden wurden Erwin Höck, Robert Koch und der ehemalige BRK-Chefarzt Professor Dr. Ekkehard Pratschke geehrt. Spitzenreiter waren Edmund Holzner aus Weißbach an der Alpenstraße und Josef Seiwald aus Anger mit unglaublichen 125 Blutspenden.