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Verfasser: Markus Leitner, Marcus Goebel, Rudi Fendt, aktualisiert am 12.11.15 um 23:50 Uhr

Kletterunfall am Gamsalmkopf – Kopfverletzung am Böslsteig – drei verstiegene Frauen am Rabensteinhorn

MARKTSCHELLENBERG/RAMSAU/SCHNEIZLREUTH – Das anhaltend sonnig-warme Herbstwetter beschert auch der Bergwacht derzeit für die Jahreszeit ungewöhnlich viele Einsätze, da wesentlich mehr Menschen unterwegs sind. Am Donnerstagnachmittag mussten sie zu gleich drei Notfällen in Folge ausrücken.

Gegen 13.25 Uhr ging ein Notruf aus dem Gabelriss am Gamsalmkopf (Berchtesgadener Hochthron, Untersberg-Südostseite) ein, wo sich ein 48-jähriger Kletterer aus dem Berchtesgadener Land ungefähr in der Mitte der Route bei einem Sturz ins Seil am Sprunggelenk verletzt hatte. Die zuständige Bergwacht Marktschellenberg und die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ konnten die Unfallstelle in der Felswand nach einer Zwischenlandung auf der Thorerwiese orten und den Verunfallten und seinen Seilpartner per 120-Meter-Rettungstau ins Tal nach St. Leonhard (Grödig) fliegen. Der Patient wurde per Bergwacht-Fahrzeug in die Kreisklinik Bad Reichenhall gebracht.

Gegen 13.35 Uhr ging ein weiterer Notruf vom Böslsteig auf der Südseite der Reiter Alpe ein, wo ein 37-jähriger Freilassinger in ein rund drei Meter tiefes Loch gestürzt war und sich am Kopf und Bein verletzt hatte. Zwei Frauen kamen zufällig als Ersthelfer an die Unfallstelle und versorgten den Patienten, der nicht mehr in der Lage war, sich selbst zu helfen. Eine der Frauen stieg weiter ab, bis sie Handyempfang hatte. Die zuständige Bergwacht Ramsau forderte zur Unterstützung den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ an, der den Notarzt und einen Bergretter an der Unfallstelle absetzte. Die beiden versorgten den Verletzten, während der Pilot per Tau einen weiteren Bergwachtmann mit Luftrettungssack zur Unfallstelle flog. Der Patient wurde danach liegend am Tau ins Tal geflogen und per Rettungswagen in die Kreisklinik Bad Reichenhall eingeliefert und musste am Abend wegen seiner schweren Kopfverletzung weiter zum Salzburger Landeskrankenhaus verlegt werden. Die Bergwacht Berchtesgaden musste „Christoph 14“ für den Rückflug nach Traunstein wieder auftanken.

Gegen 14.25 Uhr meldeten sich drei einheimische Frauen über Notruf bei der Leitstelle in Traunstein, die im Auf- und Abstieg von Ulrichsholz aus entlang des Kugelbachs in Richtung Paul-Gruber-Haus und Rabensteinhorn (Müllnerberg) in rund 800 Metern Höhe zweimal hintereinander den Weg aus den Augen verloren hatten und schließlich im steilen Bachbett des Kugelbachs zwischen Müllner- und Gebersberg orientierungslos festsaßen. Der Einsatzleiter der zuständigen Reichenhaller Bergwacht ließ die Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing und Teisendorf-Anger vom Ortsteil Ulrichsholz (Schneizlreuther Klettergarten) aus in Richtung der vermuteten Einsatzstelle aufsteigen. „Christoph 14“ kehrte währenddessen gerade vom Einsatz am Böslsteig in Richtung Traunstein zurück, nahm am Gasthaus Schneizlreuth einen Reichenhaller Bergretter zu einem Suchflug auf, wobei die Verstiegenen rasch aus der Luft geortet werden konnten. Der Pilot ließ den Bergretter am Kugelbach-Quellmoor oberhalb der Einsatzstelle aussteigen. Von dort aus stieg der Retter durch das Bachbett ab und konnte kurze Zeit später Rufkontakt herstellen. Die drei Frauen und ihr Hund wurden von der Bergwacht bergauf bis zum Paul-Gruber-Haus geführt und von dort aus per Fahrzeug ins Tal gebracht. Neun Bergwachtmänner waren bis 17.40 Uhr im Einsatz.

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Die drei Frauen und ihr Hund wurden von der Bergwacht bergauf bis zum Paul-Gruber-Haus geführt und von dort aus per Fahrzeug ins Tal gebracht.
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„Christoph 14“ über der Einsatzstelle im Kugelbachgraben zwischen Gebersberg und Rabensteinhorn.