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Heimische Firmen & Privatleute spenden 72.000 Euro - Schirmherrin Michaela Kaniber dankt ehrenamtlichen Rotkreuzlern rund um Florian Halter für ihr investiertes Herzblut

BAD REICHENHALL (ml) – Es ist ein außergewöhnliches grenzüberschreitendes Projekt, das vielen Menschen aus Südostbayern und dem angrenzenden Salzburger Land ganz besonders am Herzen liegt, denn mit stolzen 72.000 Euro an Spenden heimischer Firmen und Privatleute haben nun das Bayerische (BRK) und das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) ihr gemeinsames neues Herzenswunsch Hospizmobil in Dienst gestellt. Stadtpfarrer Markus Moderegger und sein Kollege Klaus Klein vom Hospizmobil-Team des BRK-Kreisverbands Straubing-Bogen segneten am Samstagvormittag die ehrenamtlichen Helfer und das neue Spezialfahrzeug bei einer wegen Corona bewusst klein und kurz gehaltenen Feierstunde in der Einsatzhalle an der Frühlingstraße. Schirmherrin Michaela Kaniber,
bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, dankte den ehrenamtlichen Helfern rund um Projektleiter Florian Halter: „Die Gesellschafft lebt, steht und fällt damit, dass es Menschen gibt, die jeden Tag aufstehen und sagen: ich tu ein bisschen mehr, als ich müsste!“

Der neue Ford-Transit löst nach fast zwei Jahren Versuchsphase und 23 absolvierten Fahrten einen alten VW-T5-Bus ab, der zwar gut in Schuss und gewartet war, aber immer rasanter auf die 300.000 Kilometer zusteuerte und ohne Hochdach und Stauraum für die Ausflüge und Reisen oft zu klein war. Das neue 72.000 Euro teure Hospizmobil ist in Bad Reichenhall stationiert und ausgestattet wie ein vollwertiger Krankenwagen, aber wesentlich vielseitiger modifizierbar, wobei Patienten auf einer motorisierten und elektrisch verstellbaren Fahrtrage, aber auch im Rollstuhl gesichert transportiert werden können. Innen und außen erinnert das neue Auto aber auch ein bisschen an ein Wohnmobil und lässt Urlaubsfeeling aufkommen: Der Fahrgast blickt in einen bayerischen blauweisen Dachhimmel, in einer Blumenvase steckt eine Rose und in einem Kühlfach lagern Getränke; die Seitenscheiben sind halbtransparent gestaltet, so dass niemand von außen nach innen blicken kann, der Fahrgast aber trotzdem die Aussicht genießen kann. Da das Rote Kreuz dennoch schwer Kranke Menschen fährt, ist im Fahrzeug vom Frühdefi, über eine Sauerstoff-Inhalationsmöglichkeit bis hin zum Notfallrucksack alles wie in einem regulären Krankenwagen dabei – die BRK-Bereitschaft kann das mit Blaulicht und Horn ausgestattete Hospizmobil deshalb auch bei größeren Schadenslagen zur Versorgung und zum Transport von Patienten nutzen.

„Das Herzenswunsch Hospizmobil des Roten Kreuzes ist ein Paradebeispiel für gelebte Nächstenliebe. Die Helfer sind nicht nur Lebensretter, sondern auch wahre Lebensbegleiter bis zum Tod!“, betonte Schirmherrin Michael Kaniber, für die das von Florian Halter ins Leben gerufene Projekt von der ersten Stunde an eine ganz besondere Herzensache ist, die sie anhaltend tief überzeugt unterstützt und gefördert hat. Im Innenraum des Autos ist deshalb ein Foto der Ministerin angebracht, das sie bei der Feierstunde dann signierte, um ihre enge Verbundenheit zu den ehrenamtlichen Rotkreuzlern auszudrücken. „Michaela hat das Hospizmobil nicht nur mit ihrer Bekanntheit vorangebracht, sondern ist und war tatsächlich immer für uns da, wenn wir ihre Unterstützung brauchen“, lobt Halter, der mit seinem Team auf den bisher absolvierten Fahrten oft sehr bewegende Momente erlebt hat: „Dieses Ehrenamt ist manchmal durchaus emotional belastend, aber auch eine unglaubliche Bereicherung für das Werte-Empfinden der eingesetzten Helfer, da wir unverfälschte, echte Glücksmomente miterleben dürften und merken, wie relativ die Zeit, wie kostbar das Leben und wie bedeutend jeder Augenblick sein kann! Oft zählen wenige Sekunden mehr und sind bedeutsamer als viele Jahre!“

Stadtpfarrer Markus Moderegger und sein Kollege Klaus Klein, der mit dem Hospizmobil-Team des BRK-Kreisverbands Straubing-Bogen rund um Kreisgeschäftsführer Jürgen Zosel angereist war, segneten die Helfer und ihr neues Fahrzeug, damit sie immer unfallfrei ihre Reiseziele erreichen, sicher wieder nach Hause kommen und ohne tragische Zwischenfälle die oft letzten Herzenswünsche erfüllen können. Projektleiter Florian Halter, seine Stellvertreterin Christina Bauregger, die Projekt-Botschafterin für das Salzburger Land, Rosi Helliel und der Projekt-Arzt und Palliativmediziner Dr. Christian Stöberl erklärten den beeindruckten geladenen Gästen das neue Fahrzeug, darunter Landrat Bernhard Kern, Landrat-Stellvertreter Andreas Danzer aus Traunstein, der Salzburger Landesrettungskommandant Anton Holzer (Projektpartner ÖRK), der Traunsteiner BRK-Kreisbereitschaftsleiter Jakob Goëss (Projektpartner), Bad Reichenhalls Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung, Lions-Sekretär Dr. Peter Schüßler und die BRK-Kreisbereitschaftsleiter-Stellvertreter Walter Söldner und Markus Zekert. „Wir haben in unserem irdischen Leben nicht die Zeit, um uns alles zu erfüllen. Nehmen wir uns die Zeit, und schieben nichts auf“, sagte Kern, der bereits in seiner Zeit als Bürgermeister von Saaldorf-Surheim das Projekt finanziell gefördert hat; die damit verbundene letzte Wunscherfüllung für einen schwer kranken Mann klappte tragischerweise aber nicht mehr, da er noch vor der Fahrt mit dem Hospizmobil verstarb.

Einmal noch in die Berge, ans Meer oder in den Geburtsort: Mit so einer vermeintlich einfachen Reise geht schwer Kranken oft ein letzter Wunsch in Erfüllung. Die Wunscherfüllung ist kostenfrei, sie wird über Spenden finanziert - und durch ehrenamtlichen Einsatz ermöglicht. „Größten Respekt an BRK-Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter und sein engagiertes Team!“, schreibt Kaniber danach auf ihrer Facebook-Seite. „Leider musste die Feier ohne unsere ehrenamtlichen Helfer und vielen Sponsoren stattfinden, aber mehr wäre aufgrund der Corona-Situation in unserer Halle platztechnisch nicht möglich gewesen. Trotzdem war es ein würdiger Rahmen mit tollen Gästen. Besonders hat uns gefreut, dass eine kleine Delegation unseres Partner-Mobils aus Straubing-Bogen sowie der Landesrettungskommandant aus Salzburg und der Kreisbereitschaftsleiter aus Traunstein vorbeigeschaut haben. Zum Schluss gab es auch noch eine sensationelle Finanzspritze von der Froschhamer Zunft – herzlichen Dank dafür! Der gesellige Teil wurde von einer bayrischen Musik begleitet – was will man mehr! Vielen Dank an alle, die ihren Teil dazu beigetragen haben!“, dankt Halter. Zunftmeister Günter Reiser (links) und Zechmeister Friedhelm Brandes (rechts) von der Froschhammer Zunft übergaben einen 2.000-Euro-Spendenscheck an Halter.

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Florian Halter, Bernhard Kern, Andreas Danzer, Michaela Kaniber, Anton Holzer, Markus Moderegger, Jakob Goëss und Dr. Christoph Lung (von links).