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Auf der Blaueis-Umrahmung bricht knapp unterhalb des Hochkalter-Gipfels ein Stein aus - Seilpartnerin leistet Erste Hilfe

RAMSAUER FORST – Am Montagmittag ist ein 32-jähriger Bergsteiger aus Freilassing auf der Blaueis-Umrahmung knapp unterhalb des Hochkalter-Gipfels rund 15 Meter tief nördlich in Richtung Blaueis-Gletscher abgestürzt und bewusstlos mit einer schweren Kopfverletzung auf einem Felsband liegengeblieben. Die Seilpartnerin, die Bergwacht Ramsau und die Besatzung des Pongauer Notarzthuschraubers „Martin 1“ versuchten den schwer Verletzten zu retten, hatten aber letztlich keine Chance – sie konnten ihn zwar noch liegend am Rettungstau zur Blaueishütte ausfliegen; der Verunfallte verstarb aber trotz aller Bemühungen während der Rettungsaktion.

Am Montagmorgen startete der 32-jährige Freilassinger zusammen mit einer 29-jährigen Frau aus Mönchengladbach zur Blaueisumrahmung. Beide hatten sich auf einem Kletterlehrgang kennengelernt, wobei es sich nach Polizeiangaben um eine Seilschaft handelte, die den Anforderungen der Blaueis-Umrahmung (UIAA 4+) gewachsen war. Wie auf dieser Tour üblich, kletterten sie die schwierigeren Stellen am Seil; rund 15 Meter unterhalb des Hochkalter-Gipfels kletterten sie das leichtere 2er-Gelände wie dort üblich nebeneinander ohne Seil. Dem  32-Jährigen brach dabei ein Stein aus und er stürzte rund 15 Meter tief ab.

Als kurz nach 12.30 Uhr der Notruf eingegangen war, schickte die Leitstelle Traunstein die Bergwacht Ramsau und die Besatzung des Pongauer Notarzthubschraubers „Martin 1“ los. Die Heli-Crew fand die Unfallstelle beim ersten Überflug, brachte dann sehr rasch von der Blaueishütte einen Ramsauer Bergretter und den Notarzt am Rettungstau zum Patienten und wartete aufgrund des durch die umherziehenden Wolken und der dadurch immer wieder schwierigen Sichtflug-Bedingungen engen Zeitfensters schwebend in der Nähe des Gipfels. Die Retter versorgten den Verunfallten kurz, sicherten ihn im Luftrettungssack und flogen ihn dann mit dem Notarzt am Tau zur Blaueishütte und dann im Heli zum Tallandeplatz an der Ramsauer Bergrettungswache aus. Der Bergretter und die Ersthelferin stiegen zum Hochkalter-Gipfel auf und wurden vom Heli dann ebenfalls per Tau abgeholt, als sich die Wolken etwas gelichtet hatten.

Der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht kümmerte sich um die betroffene Seilpartnerin des Verunfallten und zwei Angehörige, die auf der Blaueishütte waren, nach dem Unfall bis zur Talstation der Materialseilbahn abstiegen und von der Bergwacht ins Tal gefahren wurden. Acht Männer und Frauen der Bergwacht Ramsau und zwei Bergführer der Berchtesgadener Polizei waren im Einsatz. Die Einsatzkräfte wünschen den betroffenen Angehörigen und der Ersthelferin nach dem tragischen Unfall viel Kraft!

Während der Rettungsaktion ging gegen 13 Uhr ein weiterer Notruf von der Reiter Alpe ein, wo am Weg zwischen Halsalm und Halsgrube ein 80-jähriger Urlauber aus Niedersachsen mit einer schmerzhaften Beinverletzung Hilfe brauchte. Die Bergwacht Ramsau versorgte den Verunfallten zusammen mit der neuen Ramsauer Bergwacht-Notärztin und brachte ihn mit dem Rettungsfahrzeug ins Tal; mit dem Rettungswagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes gings weiter zur Kreisklinik Berchtesgaden.

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