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SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE/FORST KÖNIGSSEE – Am Mittwochnachmittag gegen 15.30 Uhr meldeten Dritte einen Verunfallten mit einem vermeintlich offenen Bruch an der Krautkaser-Bergstation am Jenner. Die Leitstelle Traunstein schickte aufgrund des Meldebilds sofort die Bergwacht Berchtesgaden und den Salzburger Notarzthubschrauber „Christophorus 6“ los, die zu Fuß und fliegend das ganze Gebiet absuchten, die Einsatzstelle aber nicht finden konnten. In der Zwischenzeit war eine weitere Meldung über eine Bänderverletzung am Krautkaser eingegangen, wobei die Retter zunächst von zwei verschiedenen Einsätzen ausgingen. Die Heli-Besatzung entdeckte schließlich eine winkende Dreier-Gruppe und landete, wobei der 23-jährige Urlauber sich lediglich eine Bänderverletzung zugezogen hatte und nach Erster Hilfe durch seine Frau und sein Kind selbst abgestiegen war. Andere Wanderer hatten den Unfall gesehen, falsch bewertet und ohne mit der Familie zu sprechen dann über die Jenner-Mittelstation einen Notruf abgesetzt, obwohl der Mann überhaupt keine Hilfe gebraucht hätte. Der Bergwacht-Einsatzleiter brachte die Familie zu ihrem Auto nach Hinterbrand; der Mann begab sich selbst in ärztliche Behandlung. Die Bergwacht war für die Suche gute eineinhalb Stunden gefordert.

Die Einsätze verlagern sich in der Hochsaison auch immer mehr in die Nachtstunden, da die Menschen rund um die Uhr aktiv sind. Die Bergwacht Berchtesgaden musste in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zweimal ausrücken. Gegen 22 Uhr hatten sich zwei am Königssee-Ostufer verstiegene Holländer über Notruf gemeldet, die zunächst im Bereich Kessel vermutet wurden, aber nur den Steig vom Königsbach-Wasserfall zum Malerwinkel verloren hatten. Die Bergwacht war rund eine Stunde unterwegs und brachte die Unverletzten in den Ort zurück. Kurz nach Mitternacht forderte die Polizei die Bergwacht Berchtesgaden und die Lawinen- und Suchhundestaffel der Bergwacht-Region Chiemgau zu einer Vermisstensuche in der Buchenhöhe an. Die junge Frau tauchte dann aber wieder auf, als die Suchtrupps und die beiden Hundeteams gerade ins Gelände starten wollten.