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Schönes Spätsommerwetter hält Bergretter auf Trab: Ramsauer Bergwacht bei sechs Einsätzen gefordert

RAMSAU – Das anhaltend schöne Spätsommerwetter mit tausenden Wanderern und Bergsteigern in den Berchtesgadener Bergen hält auch die Bergretter auf Trab, wobei allein die Bergwacht Ramsau zu sechs Einsätzen ausrücken musste. In der Nacht von Sonntag auf Montag waren neun Ramsauer Bergretter, darunter auch ihre Notärztin, wegen zwei erschöpfter und verstiegener Bergsteiger aus Sachsen im Schönfeldgraben an der Watzmann-Südspitze über vier Stunden lang bis 3 Uhr in der Früh gefordert.

Der 55-jährige Vater und sein 20-jähriger Sohn hatten gegen 22.50 Uhr einen Notruf abgesetzt, da sie nach der Watzmann-Überschreitung im Südspitz-Abstieg erschöpft und verstiegen nicht mehr weiterkamen. Die Einsatzkräfte konnten die beiden Männer zunächst weder orten noch über Handy herausfinden, wo sie sind, weshalb der Einsatzleiter den Technikbus der Bergwacht-Region Chiemgau zur genauen Ortung anforderte. Währenddessen rückte bereits ein Voraustrupp mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) ins Wimbachgries aus; kurz danach auch der Pinzgauer mit weiteren Einsatzkräften und Ausrüstung.

Gegen Mitternacht entdeckten die suchenden Retter dann eine Lichtquelle; eine gute halbe Stunde später konnten sie Sichtkontakt zu den Urlaubern herstellen, die sich in einem Latschenfeld rund 50 Meter abseits des Steigs in der Nähe der Querung unterhalb des Goldbründls befanden. Während der Vater noch relativ fit war, war der Sohn nach seiner ersten größeren alpinen Bergtour am Ende seiner Kräfte. Die beiden Urlauber hatten zuvor an der Falzalm übernachtet, da das Watzmannhaus komplett ausgebucht war und waren dann zur Überschreitung aufgebrochen.

Die Retter erreichten kurz nach 1 Uhr mit den beiden Männern wieder den Steig und führten beide zum Teil seilgesichert ins Gries zum Fahrzeug hinunter, wo die Gruppe gegen 2.20 Uhr eintraf und dann ins Tal fuhr. Die Geretteten kehren in ihre Urlaubsunterkunft im Talkessel zurück und brauchten keine weitere medizinische Versorgung. Sowohl der Technikbus mit Drohne als auch der angeforderte Polizeihubschrauber wurden nicht mehr zur Suche benötigt.

Erschöpft auf Kühroint
Am späten Sonntagnachmittag (13. September) brauchte kurz nach 17 Uhr eine 49-jährige Tagesausflüglerin aus Oberbayern die Hilfe der Bergwacht, da sie auf der Kührointalm erschöpft und mit starken Schmerzen in den Füßen zusammengebrochen war. Die Bergwacht Ramsau rückte mit vier Einsatzkräften aus, versorgte die Frau und brachte sie mit dem Fahrzeug zu ihrem Auto am Großparkplatz Königssee zurück; der Einsatz dauerte gute eineinhalb Stunden.

32-Jährige bricht sich bei Radlsturz am Watzmann das Handgelenk
Am Samstagnachmittag (12. September) ging kurz nach 15 Uhr ein Notruf ein, da in rund 1.300 Metern Höhe zwischen der Benzinkurve und Kühroint am Watzmann eine 32-jährige Urlauberin aus Niedersachsen mit ihrem Mountainbike gestürzt war und sich unter anderem schwerer am rechten Handgelenk verletzt hatte. Ein Bundespolizist kam privat zum Unfall dazu und leistete Erste Hilfe, bis die Bergwacht Ramsau eintraf und die junge Frau weiter versorgte. Fünf Bergretter waren rund eine Stunde lang gefordert, versorgten die Frau und übergaben sie an der Wimbachbrücke an die Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die sie in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte.

Schienbeinverletzung an der Grieshütte
Am Freitagmittag (11. September) um 11.30 Uhr brauchte ein gestürzter 26-jähriger Urlauber aus der Oberpfalz mit einer Schienbeinverletzung an der Wimbachgrieshütte die Hilfe der Bergwacht. Drei Ramsauer Bergretter versorgten den Verletzten und fuhren ihn ins Tal; danach gings mit Angehörigen weiter zum Krankenhaus. Am Freitagmorgen wurde kurz nach 6 Uhr ein vermeintliches eindeutges alpines Notsignal links im Bereich des Watzmannhauses gemeldet. Der Einsatzleiter erkundete die Lage, konnte aber nur die Lampen von zum Hocheck aufsteigenden Bergsteigern erkennen und brach den Einsatz nach einer guten Stunde ab.

Auf Kühroint mit dem Hals gegen Biertisch geprallt
Am Donnerstagabend (10. September) gegen 21.50 Uhr brauchte ein 27-jähriger Münchner auf Kühroint notärztliche Hilfe, da er sehr unglücklich mit dem Hals gegen einen Biertisch gestürzt war und unter akuter Atemnot litt. Der Landrettungsdienst des Roten Kreuzes und die Berchtesgadener Notärztin versorgten den jungen Mann zusammen mit der Bergwacht Ramsau und lieferten ihn dann ins Salzburger Landeskrankenhaus ein. Vier Bergretter waren bis 23 Uhr gefordert.