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Landrettungsdienst & Reichenhaller Bergwacht versorgen verletzten Urlauber – gleichzeitig zwei verstiegene Frauen zwischen Kesselbach und Waxriessteig

BAD REICHENHALL/KARLSTEIN – Am Donnerstagnachmittag kurz nach 15 Uhr ist im Klettergarten am Kugelbachbauern in Karlstein ein 20-jähriger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen mindestens fünf Meter tief abgestürzt, wobei er nach erster Einschätzung durch Notarzt und Notfallsanitäter des Roten Kreuzes Glück im Unglück hatte und wohl mit leichteren Verletzungen als ursprünglich vermutet davongekommen war.

Der Unfall ereignete sich ungesichert im Abstieg durch eine eigentlich leichte Kletterei vom höher gelegenen Standplatz einer Route, wobei plötzlich ein Stein ausbrach, der Urlauber abrutschte, mindestens fünf Meter tief abstürzte, aber auf den Füßen und auf dem Gesäß landete. Der junge Mann und seine drei Begleiter wollten Filmaufnahmen ausweichen, die gerade am Felsen stattfanden und waren deshalb durch einen Riss weiter westlich vom Standplatz zum Zustiegsweg abgestiegen. Die Begleiter leisteten Erste Hilfe und setzten einen Notruf ab.

Das Reichenhaller Rote Kreuz rückte mit Rettungswagen und Notarzt aus, untersuchte und versorgte den 20-Jährigen und brachte ihn dann zusammen mit der ebenfalls alarmierten Reichenhaller Bergwacht zu Fuß bis zum Kugelbachweg hinab. Per Rettungswagen gings weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Die Reichenhaller Polizei nahm den Absturz auf.

Frauen geraten zwischen Waxriessteig und Kesselbach in Bergnot
Gleichzeitig waren weitere Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing am Predigtstuhl zwischen Kesselbach und Waxriessteig auf der Suche nach zwei verstiegenen 28 und 30 Jahre alten Frauen aus Freilassing und Berlin, die ebenfalls kurz nach 15 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf abgesetzt hatten. Leitstelle und Einsatzleiter konnten im Telefonat und mit abgefragten Koordinaten ermitteln, wo sich die Verstiegenen befinden müssen. Suchtrupps stiegen zu Fuß über den Waxriessteig auf und querten dann unterhalb des Brandkopfs in Richtung Kesselbach, wobei sie Rufkontakt herstellen konnten und die Unverletzten gegen 16.45 Uhr erreichten. Sie brachten die Frauen seilgesichert auf und über den Quersteig zum eigentlichen Waxriessteig zurück und dann von dort aus ins Tal. Elf Einsatzkräfte waren vier Stunden gefordert.

Die Schwestern wollten mit nur leichtem Schuhwerk, ohne große Ausrüstung und Verpflegung und mit Hilfe der für Bergtouren zu ungenauen Karte auf Google-Maps vom Waxriessteig zu den Gumpen am Kesselbach und hatten den Steig verloren, wobei sie in einer Rinne unterhalb des Brandkopfs immer höher aufstiegen, bis sie schließlich nicht mehr weiterkamen.