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BERCHTESGADENER LAND (ml) – „The show must go on!“ – trotz der derzeit erweiterten Allgemeinverfügung wegen der hohen Corona-Fallzahlen im Berchtesgadener Land müssen die ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräfte des Roten Kreuzes immer noch zu Notfällen und Krankentransporten ausrücken, damit jeder rasch die Hilfe bekommt, die er braucht und niemand auf der Strecke bleibt. Vor allem das Ehrenamt trifft der bereits seit dem Frühjahr reduzierte und nun wieder komplett ausgesetzte Übungsbetrieb besonders hart, da vor der Corona-Krise regelmäßiges praktisches Training die fehlende tägliche Routine eines hauptberuflichen Retters gut ausgeglichen hat.

Die Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing und Teisendorf-Anger hatten in der zweiten Oktober-Woche noch die Möglichkeit, zusammen mit der Besatzung eines Transporthubschraubers der Bundespolizei auf der Nordseite des Hochstaufens für Rettungswinden-Einsätze im alpinen und unwegsamen Gelände zu üben, wobei die Ehrenamtlichen viel Glück hatten, da das angekündigte schlechte Wetter mit Nebel, Regen und Schneefall erst am frühen Nachmittag nach dem Ende der Übung über den Staufen hereinzog. Die Bergwacht hatte extra in einer Rinne östlich des Klettersteig-Einstiegs eine Felswand geputzt und einen Standplatz eingerichtet, damit während der Flüge keine Klettersteiggeher gestört werden. Unterhalb am aufgeschütteten Landeplatz im Schuttkar übten sie mit der Winde die Aufnahme eines liegenden Patienten im Luftrettungssack.

Die Verantwortlichen mussten für derartige Übungen während des Sommers bis in den Herbst hinein einen schwierigen Mittelweg gehen und Konzepte für Fortbildungen entwickeln, bei dem das Ansteckungsrisiko aller Beteiligten so weit wie nur möglich reduziert wird: Wesentlich weniger Teilnehmer bei einem Termin, konsequente Masken- und Abstandspflicht, Desinfektion aller Kontakt-Flächen, keine Durchmischung verschiedener Teams und allgemein reduzierte Kontakt-Zeiten, was bedeutet, dass die Übungen meist viel kürzer als sonst üblich dauerten. Theoretische Inhalte und Hintergrund-Wissen werden seit Monaten so gut wie nur noch über E-Learning zu Hause am Bildschirm vermittelt; für konkrete Verfahren und Techniken ist aber vorgeschrieben, dass sie die aktiven Einsatzkräfte in vorgegeben Zeitabständen üben und wieder nachweisen müssen, da das Fehler- und Unfallrisiko bei fehlender Praxis sonst im Ernstfall zu hoch wäre. Konkret bedeutet das, dass die Einsatzkraft ohne absolvierte Übung beispielsweise auch nicht mehr im Notfall am Tau des Rettungshubschraubers oder mit der Winde am Berg abgesetzt werden dürfte und dann langfristig die Einsatzbereitschaft ganzer Bereitschaften gefährdet wäre, wenn gar keine Übungen mehr möglich wären.

Die Einsatzkräfte betreiben mit ihren Corona-Konzepten und konkreten Maßnahmen sehr viel Aufwand und Vorsorge, damit sich niemand ansteckt, keine Retter in Quarantäne müssen und letztlich die Einsatzfähigkeit der Gemeinschaften und Wachen trotz der Krise durchgehend erhalten bleibt. „Deshalb verlangt es der Respekt vor den Rettern, dass jeder bei einem Notruf ehrliche Angaben zu seinem Corona-Risiko und einer möglichen Infektion macht, vor Ort die Retter aktiv auf eine mögliche Infektion des Patienten hinweist und sich wann immer es die Umstände zulassen an die Masken- und Abstandspflicht hält – unabhängig davon, wie man die Maßnahmen vielleicht ansonsten persönlich bewertet oder in anderen Situationen umsetzen würde. Wir bitten die Bevölkerung gerade bei zeitkritischen Notfällen die Regeln unaufgefordert zu akzeptieren und mit uns zusammen zum Wohl des Patienten an einem Strang zu ziehen“, appelliert BRK-Pressesprecher Markus Leitner.

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