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35-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen verliert im Aufstieg auf der Ostseite der Bergflanke den Steig und sitzt in felsigem Steilhang fest

BAYERISCH GMAIN – Zwölf Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing und Teisendorf-Anger haben am Mittwochabend einen unverletzten 35-jährigen Wanderer aus einem absturzgefährlichen, felsigen Steilhang am Freimahderköpfl im nordöstlichem Lattengebirge gerettet. Der Mann aus Nordrhein-Westfalen wollte nach der Arbeit eigentlich den Felsenbach-Speik-Rundweg gehen, hatte dann aber offensichtlich im Aufstieg auf der Ostseite der Bergflanke oberhalb der Löwenschlucht (Rötelbach) den Steig verloren und war weglos in absturzgefährliches Steilgelände geraten. Als er nach einem missglückten Abstiegsversuch weder vor- noch zurückkonnte, setzte er gegen 17.45 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab.

Der Verstiegene konnte mit dem Handy seine genaue Position in rund 1.000 Höhenmetern östlich der Bergflanke übermitteln und war wohlauf, weshalb die Bergwacht mit fünf Einsatzkräften durch die Speik auf den Gratweg aufstieg und gegen 19.15 Uhr Sicht- und Rufkontakt herstellen konnte. Den Rettern gelang es, seitlich zum Verstiegenen zu queren, wobei sie ihn gegen 19.45 Uhr erreichten und bis 20.20 Uhr seilgesichert auf den Normalweg zurückbrachten. Eine zunächst angedachte aufwendige Rettungsaktion mit dem langen Dyneema-Seil vom Grat oberhalb aus war nicht notwendig, weshalb die weiteren sechs Einsatzkräfte, die mit umfangreicher zusätzlicher Ausrüstung am Bergfriedhof bereitstanden, wieder einrücken konnten. Der Wanderer war trotz der kühlen Witterung und seiner leichten Bekleidung mit kurzen Hosen wohlauf und konnte in Begleitung der Bergwacht selbst in Tal absteigen, wo er gegen 21 Uhr ankam. Die Einsatzkräfte brachten ihn dann noch zu seinem Auto an der Obermühle zurück. Zwölf Ehrenamtliche waren gute dreieinhalb Stunden lang gefordert, wobei sie trotz des stellenweise schwierigen Geländes die Corona-Präventionsmaßnahmen gut umsetzen konnten.

„Der Mann hatte Glück im Unglück, dass er Handy-Empfang hatte und über Notruf Hilfe anfordern konnte. Es war richtig, dass er im Absturzgelände keinen weiteren Abstieg auf eigene Faust mehr riskiert und rechtzeitig angerufen hat. Er konnte Gott sei Dank mit Licht und Rufen auf sich aufmerksam machen – sonst wäre es sehr schwierig gewesen, ihn dort überhaupt zu finden, wo er war“, berichtet BRK-Pressesprecher Markus Leitner.

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