Bewertung:  / 0
SchwachSuper 

Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 20.10.04 um 00:04 Uhr

Jugendrotkreuz übt für den Ernstfall

Bad Reichenhall (ml) – Im Rahmen des jährlichen Ausbildungsprogramms führte die Jugendrotkreuz-Ortsgruppe Bad Reichenhall eine groß angelegte Übung mit realistischer Unfalldarstellung durch. In mehreren Teams kümmerten sich die jungen Helfer um die Betroffenen eines gestellten Verkehrsunfalls, die mit verschiedenen Verletzungsmustern den vollen Einsatz der meisten Techniken des modernen Rettungsdienstes erforderlich machten. Motiviert und konzentriert bei der Sache meisterte die Gruppe die gestellte Aufgabe und sorgte für eine erstklassige Versorgung der Patienten. Handlungssicherheit und Zusammenarbeit im Team werden beim Jugendrotkreuz ganzjährig trainiert, wodurch die Jugendlichen auch jederzeit im Ernstfall einsatzfähig sind.
Sonntagvormittag um 11.03 Uhr erreicht die Einsatzalarmierung das Rotkreuz-Haus in Bad Reichenhall: „Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten auf Höhe des Thumsees, alkoholisierter Jugendlicher erfasste Personengruppe mit Pkw, bewusstlose und stark blutende Patienten brauchen dringend Hilfe.“ Mit 3 Einsatzfahrzeugen starten die jungen Helfer zum Schadensort. Am Einsatz angekommen erfolgt zunächst eine Sichtung der Verletzten durch den Gruppenleiter und die Verteilung der Rettungsteams auf die Patienten. Jeder ist nun voll gefordert, denn es gilt den Zustand der Betroffenen zu erfassen, um einen schnellen Überblick über die Schwere der Verletzungen zu erhalten und Transportprioritäten festzulegen. Neben Abtasten des ganzen Körpers auf Verletzungsspuren gehört die ständige Kontrolle der Vitalparameter mit Bewusstseins-, Atmungs- und Kreislaufcheck zu den wichtigsten Aufgaben. Durch gute Kommunikation und gegenseitiges Zuspielen gelingt es schnell ein gebrochenes Bein mit der Luftkammerschiene ruhig zustellen oder eine Wirbelsäulenverletzung auf der Vakuummatratze zu sichern. Decken sichern den Wärmeerhalt der Frierenden und die Blutungen werden steril abgedeckt oder mit ausgeklügelten Verbänden versorgt. Durch genaue Beobachtung der Patienten erkennen die Helfer schnell Lageänderungen und reagieren gekonnt auf einen plötzlich eintretenden Kreislaufstillstand mit der Reanimation oder drehen den erbrechenden Patienten zur Seite.
Schön ist die Beobachtung, dass die Teamarbeit bei den Jüngsten an oberster Stelle steht und individuelle Schwächen durch die Stärken des anderen ausgeglichen werden. Ein ruhiger und positiver Grundton im Umgang miteinander qualifiziert die Jugendrotkreuzler zu den besten ehrenamtlichen Rettungsdienstlern von Morgen und schenkt der Bereitschaft ein fittes und starkes Team für die Zukunft.
Ständige Übungen sind besonders für die jungen Retter unabdingbar, da nur so der sichere Umgang mit dem Material trainiert werden kann und das Gefühl der Hilflosigkeit und Überforderung im Ernstfall abgebaut wird. Übungsleiterin Isabel Pietta ist stolz auf die ganze Gruppe, die die Aufgabe erfolgreich gemeistert hat und bedankte sich bei den ehrenamtlichen Helfern und Unfallmimen, die mit an der Organisation beteiligt waren. Nach einer positiven Schlussbilanz und der gemütlichen Abschlussbesprechung stand die Hoffnung im Raum, Ähnliches so bald wie möglich zu wiederholen.



Teamarbeit
Teamarbeit bei den Jugendrotkreuzlern: Gleichzeitige Versorgung einer Unterschenkelverletzung und Kontrolle der Vitalparameter.