Bewertung:  / 0
SchwachSuper 

Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 20.10.04 um 00:00 Uhr

Jahreshauptversammlung der BRK-Bereitschaft und des Jugendrotkreuzes in Bad Reichenhall

BAD REICHENHALL (ml) – Auf fast allen Veranstaltungen in Bad Reichenhall, wo viele Menschen zusammenkommen, sind auch die Helfer in weißer, blauer oder grauer Uniform anwesend, um Aufgaben im Sanitätsdienst, der Verpflegung oder in der Betreuung von Kranken zu übernehmen. Insgesamt 6722 freiwillig geleistete Stunden von Bereitschaft und Jugendrotkreuz spiegeln einen enormen persönlichen
Freizeiteinsatz aller Mitglieder wieder, die ständig versuchen, positiv am Projekt Menschlichkeit mitzuwirken. Gemeinsam wurden Aufgaben wie der Sanitätsdienst beim Sternenzelt oder Schauübungen und Verköstigung beim Blaulichttag gemeistert aber auch kräftig beim Hütten- oder Stüberlausflug gefeiert. Nach ihren Tätigkeitsberichten über das vergangene Jahr wiesen Bereitschaftsleiterin Angela Gabriel und JRK-Ortsgruppenleiterin Stella Beege auf die Tatsache hin, dass trotz des großen Trubels rund um das Jahr der Freiwilligen 2001 keinerlei große Begünstigungen oder Verbesserungen von staatlicher Seite für das Ehrenamt erzielt wurden, was das persönliche Engagement von allen in Frage stelle.
Nach einführenden Grußworten an die Ehrengäste und einer Gedenkminute für den im August verstorbenen langjährigen Rotkreuzler Sepp Bohrer übergab Angela Gabriel das Wort an ihre Kolleginnen vom JRK, Stella Beege und Maria Bedane, die zusammen mit Matthias Rein einen bunten Diaausflug in die Höhepunkte des vergangenen Kalenderjahres unternahmen. Mit zwei Erstplazierten beim Kreiswettbewerb in Schönau am Königsee begann eine Erfolgsserie, die sich über die gelungene Schauübung am Blaulichttag bis zur Gründung einer neuen Bambini-Gruppe für die ganz Kleinen in Alter zwischen 6 und 8 Jahren und der Ausbildung von 4 neuen Gruppenleitern fortsetzte. Bei „Trau-Dich-Kursen“ in den Kindergärten wurde versucht, schon in ganz jungen Jahren die Hemmschwelle beim Helfen im Notfall abzubauen und den Kindern erste Grundlagen in Sofortmaßnahmen zu vermitteln. Der Gedanke, dass Helfen auch Spaß machen kann, stand dabei voll im Mittelpunkt und hat vielleicht den Grundstein für den einen oder anderen Neueintritt beim Jugendrotkreuz gelegt.
Mit der finanziellen Unterstützung der Sparkasse Berchtesgadener Land und der Firma G&S Werbung konnten für die ganze Gruppe neue T-Shirts und Pullover angeschafft werden, was die 45 Mitglieder zwischen 6 und 23 Jahren bei ihren Diensten im einheitlichen Bild erstrahlen lässt. 2764 geleistete Stunden mit allein 500 im Sanitäts- und Rettungsdienst sind eine stolze Zahl und zeigen, dass die Jugend die Zukunft in der Freiwilligenarbeit sichert.
Aber auch die Bereitschaft war nicht untätig: Insgesamt wurden von 57 Mitgliedern 3958 Stunden erbracht, von denen eine Großzahl in den sozialen Bereich fällt. Neben dem Glückshafen bei vielen Festen konnte mit der Verpflegung beim Ostermarkt und beim Tag der offenen Gärtnerei der Familie Friedl die notwendigen Gelder für die Beschaffung von Dienstkleidung selbst erwirtschaftet werden. Der Blaulichttag im Juni bot besonders für die Schnelleinsatzgruppe die Möglichkeit, sich mit einer Großbrandschauübung zusammen mit der Feuerwehr der Öffentlichkeit genauer vorzustellen und Werbung bei der Jugend zu betreiben, die für die Aufgaben im erweiterten Rettungsdienst zur Sicherung der Zukunft unbedingt notwendig ist. Ebenso konnte Verständnis für Situationen geschafft werden, wenn im Einsatz oder im täglichen Umgang mit dem BRK etwas mal nicht so klappt. Neben Blutdruckmessen und Auskünften zur Erste Hilfe übernahmen die Freiwilligen auch hier die Verpflegung der Gäste. Im September freuten sich Alte und Behinderte über die Einladung zum Ausflug an den Holzöster-See in Oberösterreich und hatten dort trotz Regen ihren Spass bei Mittagessen und Kaffee und Kuchen. Es ist schön wenn Menschen wie Barbara Steiner den Kranken in ihrer MS-Selbsthilfegruppe den oft grauen Alltag mit Musik und Unterhaltung etwas erhellen kann und Angehörige entlastet. Der Gewinn aus der Altkleidersammlung im April und November und eine zusätzliche Spende der Kolpingfamilie ermöglichte die Beschaffung eines Frühdefibrillationsgerätes, das bei zukünftigen Sanitätsdiensten wichtige Aufgaben im Kampf gegen den Herzinfarkt erfüllen wird.
Neben Gisela Laubscher, die neben der Betreuung der Seniorennachmittage als Stüberlwirtin und Organisatorin des Stüberlausflugs maßgeblich als Ankerpunkt der Geselligkeit gilt, dankte Angela Gabriel auch Werner Mück und Herbert Kolodzie für ihren Einsatz bei der Grill-, Weihnachts- und Faschingsfeier. Aber auch der repräsentative Dienst in der Fahnenabordnung beim Florianifest und beim Volkstrauertag sollte nicht unerwähnt bleiben.
Genauere Einblicke in Ausbildung, Sanitäts- und Rettungsdienst bot der stellvertretende Bereitschaftsleiter Peter Reiser mit seinem Bericht. Mit durchschnittlich 23 anwesenden Mitgliedern pro Bereitschaftsabend wurden über das Jahr hinweg wichtige Inhalte der Sanitätsausbildung geübt und aufgefrischt, wobei Ausbildungsleiter Fritz Laubscher besonderen Wert auf die Einbeziehung von Spezialisten aus Medizin und Rettungsdienst legte. Neben einer Hygieneunterweisung für die Bewirtung bei Veranstaltungen wurde der Aufbau der Einrichtung des Katastrophenschutzanhängers geübt und das Wissen über die Reanimation aufgefrischt. Bei 4 Einsätzen im vergangen Jahr wurde die Schnelleinsatzgruppe zur Unterstützung hinzugezogen und leistete dabei 194 Stunden. Im Rahmen der Sanitätsdienste wurden zusammen mit dem JRK über das ganze Jahr hinweg Sport- und Konzertveranstaltungen wie Sternezelt oder Eishockey betreut, wobei 124 mal bei Zwischenfällen geholfen werden konnte.
Im Bereich der Blutspende fallen Aufgaben, wie kulinarische Betreuung der Spender, Büroarbeit oder Sortierung der Konserven an, die allein von 7 Damen der Bereitschaft und zwei Jugendrotkreuzlerinnen übernommen werden. Bei 10 Terminen in Bad Reichenhall im vergangenen Jahr war daher einiger Einsatz notwendig, zumal auch mal bei Spendern der Kreislauf schlappmacht und schnelle Hilfe gefordert ist. Zusammen mit Chefarzt Prof. Dr. Ekkehard Pratschke zeichnete Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz die langjährigen, treuen Spender aus, die 50 oder sogar 75 mal ihren kostbaren Saft für Schwerkranke zur Verfügung gestellt haben. Für die Zukunft lässt sich hoffen, dass auch junge Menschen konsequent als Lebensretter der besonderen Art regelmäßig ihr Blut teilen, ohne das die Arbeit des Roten Kreuzes oftmals sinnlos wäre.
Schön ist es zu sehen, wie lange manche Kameraden schon im Zeichen der Menschlichkeit ehrenamtlich beim Roten Kreuz tätig sind und sich immer wieder mit besonderen Leistungen verdient machen. Der dritte Kreisbereitschaftsleiter Andreas Rautter übernahm die Ehre den langjährigen Mitgliedern symbolisch mit Jahresspangen, Urkunden und Ehrenzeichen für ihren Einsatz zu danken.
Wie schön wäre es aber auch, wenn sich neben dem Jugendrotkreuz eine Gruppe junger Menschen formieren könnte, die von der jahrzehntenlangen Erfahrung dieser waschechten Rotkreuzler profitieren will und im kommunikativ aufgeschlossenen Dialog neue Erkenntnisse und Ausbildungsinhalte in die BRK-Bereitschaft Bad Reichenhall einbringt. Scheinbar ist eine Einheit von Alt und Jung beim Roten Kreuz wie in vielen anderen Organisationen auch nur bedingt möglich, obwohl die Gemeinschaft dadurch umso reicher wäre. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung freute sich Angela Gabriel deshalb ganz besonders, Markus Leitner, der schon zuvor ehrenamtlich im BRK tätig war, als neues Mitglied in der Gruppe willkommen zu heißen.

Ehrungen langjähriger Blutspender:
50 mal gespendet haben:
Engelbert Wimmer
Hans Hoerl
Irmgard Zach
Marianne Seiwald
Stefan Akacs
Klara Akacs
Werner Pochmann
Christine Schnugg
Anneliese Resch
Joachim Machwitz

75 mal gespendet haben:
Elmar Gschwendtner
Rudolf Hausmann
Heinz Mogath
Volkmar Kirchmair
Ottmar Pinzer
Rudi Stöberl
Manfred Schimm

Für
Für ihre besonderen Verdienste während der langjährigen Mitgliedschaft bei der Bereitschaft wurden mehrere Rotkreuzler ausgezeichnet: Der dritte Kreisbereitschaftsleiter Andreas Rautter (von links nach rechts) verlieh Horst Sobatta (Sanitätsdienste, Ehrenzeichen in Bronze), Karl-Heinz Sandner (SEG-Leiter, Zeugwart, Ehrenzeichen in Bronze), Angela Gabriel (Bereitschaftsleiterin, Ehrenurkunde und Ehrenzeichen in Bronze), Herbert Kolodzie (Zeugwart, Ehrenzeichen in Silber), Franz Enzensberger (Sanitätsdienste, Ehrenzeichen in Silber) und Alfons Hollweger (Ausbildung, Ehrennadel des DRKs) die Auszeichnungen des Präsidenten.