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Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 19.10.04 um 23:53 Uhr

BRK-Schnelleinsatzgruppe Berchtesgadener Land übt mit neuem Material

Ainring - Neben den Sanitätsaufgaben beim Massenanfall von Verletzten decken die Freiwilligen der BRK-Schnelleinsatzgruppen ein weites Feld an Diensten bei Großschadensereignissen ab, die von der Bereitstellung von Zelten über die Versorgung mit einer Feldküche bis zur Registrierung der Betroffenen reichen. Auf den gesamten Landkreis verteilt verfügen die Helfer über eigene Fahrzeuge und Materialanhänger, wobei der ehrenamtliche Dienst im Katastrophenschutz und in der Unterstützung des hauptamtlichen Rettungsdienstes rein finanziell betrachtet nur durch zahlreiche Spenden möglich ist, mit denen die Ausrüstung auf dem Stand der Zeit gehalten werden kann. Bei einer gemeinsamen Übung rund um das BRK-Haus in Ainring konnten die einzelnen Betreuungs- und Sanitätseinheiten ihr Wissen auffrischen und den Umgang mit dem neuen aufblasbaren Zelt oder der Feldküche üben.
5 Stationen hatten die Teams aus Bad Reichenhall, Teisendorf, Ainring, Freilassing und Laufen zu bewältigen und konnten dabei auch mal mit neuem Material wie der Feldküche arbeiten, die sonst nur die Mitglieder des Betreuungsdienstes zur Versorgung bei Evakuierungen oder Feldlagern verwenden. Interdisziplinär arbeiten Andreas Rautter für den Sanitätsdienst und Christa Glaser für den Betreuungsdienst im Landkreis zusammen, um den Mitgliedern der Schnelleinsatzgruppen ein möglichst breites Ausbildungsprogramm bieten zu können, denn im Ernstfall muss jeder mit anpacken und auch einmal Aufgabengebiete übernehmen, mit denen er zuvor möglicherweise noch nicht konfrontiert war. Eine bunte Übung mit Themen aus allen Gebieten schützt davor, dass auch im ehrenamtlichen Bereich Fachidioten herangezogen werden die keinen Überblick mehr über das ganze System haben. Die beiden Kreisbereitschaftsleiter Ludwig Wetzelsberger und Katharina Kraller freuen sich besonders, dass viele junge Gesichter die grauen Reihen der Ehrenamtlichen aufhellen und für eine sichere Zukunft sorgen. Auch die Frauenquote in den Schnelleinsatzgruppen steigt stetig an und bringt frischen Wind in die Schnelleinsatzgruppen.
Die Verantwortliche für den Betreuungsdienst, Christa Glaser erteilte eine detaillierte Einführung auf den Feldküchen-Anhänger, der über 4 einzeln beheiz- und ausbaubare Segmente zum Braten und Kochen verfügt. Ideal bei langwierigen Feldlagern im Katastrophenfall kann mit dem Hänger eine Großzahl von Personen leiblich verköstigt werden, wobei bezüglich der Heizstoffe vom üblichen Gas auf Diesel oder Holz ausgewichen werden kann.
Für das neue innerhalb von zweieinhalb Minuten aufblasbare Schnelleinsatzzelt verfügt der BRK-Kreisverband über ein eigenes Aggregat und eine Zeltheizung. Mit einem Staubsauer, der den nötigen Luftstrom liefert und über den Stromerzeuger betrieben wird, ist sofort bei Regen oder Schnee die wichtige Unterkunft im Gelände oder auf der Straße zur Unterbringung der Verletzten errichtet. Auch bei Großveranstaltungen, wie dem Auftritt der Band Bro´Sis beim diesjährigen Sternenzelt wird das Zelt als Sanitätslager zum Einsatz kommen. Neben dem Schnelleinsatzzelt verfügen die Sanitätsgruppen auch über mehrere normale Zelte, die Dank der Einweisung durch Peter Schuster vom Technischen Dienst des BRKs und Andreas Rautter auch von den neuen Mitgliedern richtig und schnell aufgestellt werden können.
Wichtige Hinweise zum Stromaggregat und zur Zeltheizung erteilte der Beauftragte für den Fernmeldedienst, Richard Haller, um im Ernstfall dumme Unfälle aufgrund von Fahrlässigkeit zu vermeiden. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, bei dem die Kontakte zwischen den Ortsgruppen gepflegt werden konnten wurde unter der Anleitung von Petra Rautter die Registrierung beim Massenanfall von Verletzten geübt, wobei für viele mit der offenen Kreisauskunftsbüro-Kiste, in der das Registrierungsmaterial untergebracht ist, ein Buch mit sieben Siegeln seine Seiten offenbarte. Neben Verletztenanhängekarten für die Betroffenen müssen auch die Einsatzkräfte beim Großschadensfall eine Umhängekarte tragen, da ansonsten für die Einsatzleiter schnell der Überblick verloren geht.
Alle Beteiligten blicken trotz Regenwetter auf einen erfolgreichen Verlauf zurück und bedanken sich beim THW für die Bereitstellung der Fahrzeughallen sowie bei den BRK-Frauen für die gute Verpflegung beim Mittagessen und Kaffeetrinken.