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Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 19.10.04 um 23:42 Uhr

Jugendrotkreuz Kreiswettbewerb mit Leitthema Mittelalter

Freilassing - Ganz enthoben in die rauen Zeiten König Arthurs und Merlins war der diesjährige Kreiswettbewerb des Jugendrotkreuzes im Berchtesgadener Land, bei dem 12 Gruppen mit insgesamt 62 Teilnehmern in unterschiedlichsten Disziplinen miteinander im Kampf um den Platz beim Bezirkswettbewerb in Altötting ins Duell zogen. Bei Theorie- und Praxisaufgaben zeigte der Rotkreuz-Nachwuchs zwischen 8 und 27 Jahren sein Können und Wissen, wobei die Gemeinschaft bei der abschließenden Party im Mittelpunkt stand und bewies, dass die Kleinen sich als große Gruppe fühlen, was im Einsatz die Grundvoraussetzung für ein optimales Zusammenspiel ist.
Aus dem ganzen Landkreis waren die Burgherren und holden Frauen angereist, um in Gruppen mit höchst mittelalterlichen Namen wie Exkalibur oder Sherwood Forest ins Duell um die Teilnahme beim Bezirkswettbewerb zu ziehen. Freilassings Bürgermeister Josef Flatscher ist dankbar für die Aktivitäten des Jugendrotkreuzes und eröffnete die Veranstaltung mit der Zusicherung seiner weiteren Unterstützung in der Jugendarbeit.
Sowohl die ganz Kleinen der Stufe 1 zwischen 8 und 12 Jahren, aber auch die 13 bis 16jährigen in der Stufe 2 und ihre großen Kollegen der 17 bis 27jährigen bewiesen wieder einmal, dass über das Sanitäterwissen hinaus in ihrer Gruppendynamik der Schlüssel zur Lösung fast aller Probleme und Aufgaben liegt. Passend zum Leitthema Mittelalter wurde im musischen Teil von den Großen die Erweiterung des bekannten Liedes de oidn Rittersleit verlangt, wobei in kurzer Zeit höchst amüsante neue Strophen kreiert wurden. Eine Märchenszene durften dagegen die Kinder der Stufe 1 nachspielen und die Jury mit ihrer schnellen und witzigen Interpretationsgabe überzeugen. Im Außenbereich warteten die Helfer der Bergwacht Freilassing mit einer Kletterwand und einem Rätsel um einen Gegenstand aus dem Verbandskasten auf, das schneller gelöst werden musste, als einer der Teilnehmer den Seilaufstieg bewältigen konnte.
Situationsbezogenes schnelles und korrektes Handeln als Team war dann bei den Unfalldarstellungen des Schminkteams der Wasserwacht-Jugend Laufen gefragt, die mit schlimm anmutenden Brand- und Schnittwunden auf die Rotkreuzhelfer warteten. Besonders erfreulich für den Leiter der Jugendarbeit im Landkreis, Matthias Rein, ist die Tatsache, dass neben dem vorhandenen Wissen um die Grundlagen der Ersten Hilfe, wie Schockbekämpfung, Wiederbelebung und Notruf auch die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen stimmig funktioniert. Es ist besonders für die Kleinen leichter mit Stresssituationen umzugehen, wenn mehrere Freunde gleichzeitig an der selben Sache arbeiten und sich niemand alleingelassen fühlt, so Rein. Ziemlich schwierig empfanden die Teilnehmer den diesjährigen Theorietest, wo sowohl Grundwissen über das Rote Kreuz, als auch Maßnahmen der Ersten Hilfe und Inhalte zum Leitthema Mittelalter abgefragt wurden. Bei einer weiteren Station wurde die diesjährige Jugendrotkreuz-Kampagne Bleib cool ohne Gewalt aufgegriffen, und die Jugendlichen und Kinder mussten versuchen neben der Definition der verschiedenen Arten von Gewalt auch Maßnahmen zur Vermeidung und friedlichen Bewältigung von Konflikten im Alltag zu entwickeln. Der ehemalige Kreisgeschäftsführer des BRKs, Edi Schmid, der als Helfer beim Wettbewerb mitwirkte, war erstaunt darüber, wie sehr sich auch die Kinder der jüngsten Gruppe schon mit der Thematik befasst haben und sinnvolle Lösungen aufzeigen, die einem Erwachsenen nur schwer in den Sinn kommen.
Der Duft vom Grill des sich ankündigenden Ritterfestmahls am Abend machte die letzte Etappe des Kreativteils zu einer schwierigen Hürde, doch wer ein Ziel vor Augen hat, arbeitet bekanntlich besonders produktiv. So entstanden viele sehr gute und ideenreich gestaltete Postkarten, die das Thema Gewaltvermeidung in grafischer Umsetzung nochmals auf den Punkt brachten. Während dann die Kämpfer beim Essen auf ihren Sieg hofften, rauchten die Köpfe der Jury bei der Auswertung der Ergebnisse. Mit einem nur knappen Vorsprung vor den Reichenhallern machte in der Stufe 1 die Teisendorfer Gruppe Ritter der Tafelrunde das Rennen und freut sich auf das Wochenende beim Bezirkswettbewerb in Altötting. Auch bei den 13 bis 16jährigen verteidigten die Teisendorfer ihren langjährigen Titel und zogen wieder mit dem Team Bruder Tuck aufs Siegerpodest. Bei den Großen der Stufe 3 setzten sich beide Reichenhaller Teams an die Spitze, wobei Avalon vor Camelot siegte und den Landkreis in Altötting vertreten wird.
Neben den Leitern der Jugendarbeit Matthias Rein und Edith Jäkel sprachen auch Kreisbereitschaftsleiter Ludwig Wetzelsberger und Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz ihre Glückwünsche aus und sind stolz auf ihre starke Jugend, die auf der abendlichen Party dann ihre einstudierten Darbietungen präsentierte und in mittelalterlichen Kostümen Lustiges aus der Zeit von König Arthur zum Besten gab. Erfreulich ist die Betrachtung, dass man beim JRK anscheinend niemals wirklich verlieren kann, denn allein durch die Teilnahme beim Kreiswettbewerb haben alle Gruppen in ihrer Gemeinschaft und Dynamik unzählbar viel gewonnen, was der Spaß und die Freude bei der Sache bewiesen haben.