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Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 19.10.04 um 23:34 Uhr

SAR-Hubschrauberfortbildung der Bergwacht-Bereitschaft Bad Reichenhall auf der Steiner Alm

Piding (ml) - 15 Mann der Bergwacht-Bereitschaft Bad Reichenhall und ein Lawinenhund führten zusammen mit dem Lufttransportgeschwader (LTG) 61 der Bundeswehr aus Landsberg am Lech eine SAR-Gebirgsrettungsausbildung auf der Steiner Alm durch. Ausgehend von der Alm wurden verschiedene Ziele wie Pidinger Hütte oder Mittelstaufen angeflogen, um die Bergung im schwierigen Gelände mit der Rettungswinde zu trainieren. Neben der altbewährten Gebirgstrage kam auch der neue Luftrettungsbergesack bei der Patientenbergung zum Einsatz und überzeugte durch sein geringes Gewicht und die unproblematische Handhabung beim Einladen in den Hubschrauber.
Jeder der 15 Fortbildungsteilnehmer der Bergwacht-Bereitschaft Bad Reichenhall konnte schon auf Einsatz- und Ausbildungserfahrung im Umgang mit dem Hubschrauber bei Gebirgsrettungsaktionen zurückblicken, weshalb das Ziel der Übung vordergründig im Training und Verfeinern bereits gekonnter Handlungsabläufe bestand. Ungefähr 50 Termine jährlich stehen den Bergwachten in Bayern aus dem Angebot der Bundeswehr zur Verfügung, um die Zusammenarbeit für den Ernstfall zu trainieren, 6 davon konnte der Geschäftsführer der Bergwacht Chiemgau, Christian Gritsch, an seine 15 Bereitschaften vermitteln.
Aus Rücksicht auf die Anwohner und Gäste der Kurstadt sollte eine unnötige Lärmbelästigung vermieden werden, weshalb die Fortbildung trotz weniger angemessenem Übungsgelände auf die Nordseite des Staufens verlegt wurde.
Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung durch den Piloten Hauptmann Bernd Donsbach teilte sich die Gruppe in Teams auf und wurde an verschiedenen angenommenen Unfallstellen am Berg ausgesetzt und teils wieder per Winde aufgenommen. Neben den Bergwachtmännern waren auch Pilot, Bordtechniker und der Luftrettungsmeister an der Winde stark gefordert, denn schwierige Anflugstellen mit schlechten Windverhältnissen, an der Felswand oder zwischen Bäumen setzten vollste Konzentration voraus. Besonderen Wert legte Ausbildungsleiter Manfred Halter auch auf die Funkkommunikation zwischen Bergwacht-Mann, Pilot und Windenoperator, da nur durch eine eindeutige Verständigung viele Gefahren bei der Bergung reduziert werden können.
Trotz ihres hohen Alters von fast 40 Jahren überzeugt die Bell UH-1D der Bundeswehr nach wie vor durch ihre hervorragenden Eigenschaften auch in der Bergrettung. So bietet die Maschine genügend Platz für Patient, Rettungsteam und Material und besticht durch viele Vorteile beim Windeneinsatz. Die genauen und strengen Wartungen garantieren ein hohes Maß an Sicherheit.
Sowohl das dreiköpfige Team der Bundeswehr als auch die 15 Bergwacht-Männer aus Bad Reichenhall stellten ihre Freizeit für die Übung zur Verfügung. Noch immer ist der Dienst in der Bergwacht ein reines Ehrenamt und wird allein von Freiwilligen für die Sicherheit unserer alpinen Erholungsgebiete aufrechterhalten.