Bewertung:  / 0
SchwachSuper 

Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 19.10.04 um 23:05 Uhr

46 Urlauber verschiedener Nationalitäten zum Teil schwer verletzt

Aufham (ml) - Am Donnerstag Morgen um 2.45 kam auf der A8 in Fahrtrichtung München ein Reisebus mit 46 Personen von der Fahrbahn ab und kippte zur Seite, wobei 23 Urlauber zum Teil schwer verletzt vom BRK versorgt und in die Krankenhäuser Bad Reichenhall, Freilassing und Traunstein eingeliefert wurden. Die ehrenamtlichen Schnelleinsatzgruppen kümmerten sich zusätzlich um den Abtransport der Nichtverletzten mit den Fahrzeugen des Behindertenfahrdienstes und richteten eine Notunterkunft mit Feldbetten und Tischen im BRK-Haus in Bad Reichenhall ein. Für das leibliche Wohl mit Frühstück und Getränken sowie die Erfassung der Patienten sorgte der Betreuungsdienst Berchtesgadener Land in Zusammenarbeit mit der Polizei, die für die Weiterreisenden einen Ersatzbus organisierte. Insgesamt waren fünf Rettungswagen, drei Krankenwagen, mehrere Katastrophenschutzfahrzeuge der ehrenamtlichen Schnelleinsatzgruppen aus Ainring, Bad Reichenhall und Teisendorf sowie 32 Sanitäter, der Einsatzleiter Rettungsdienst und drei Notärzte am Einsatz.
Die erste Meldung bei der Rettungsleitstelle in Traunstein zeichnete das Ausmaß des Unfalls noch nicht deutlich ab, so dass zunächst nur ein Rettungswagen mit Notarzt zum Einsatzort auf die A8 geschickt wurde. Als sich dann herausstellte, dass ein Reisebus von der Fahrbahn abgekommen und umgekippt war und dabei über 20 Personen verletzt wurden sowie zahlreiche Patienten durchnässt im Regen standen, erging der Alarm für den Einsatzleiter Rettungsdienst aus Bad Reichenhall, den Betreuungsdienst sowie die Rettungswagen aus Freilassing, Teisendorf und Traunstein. Zusätzlich wurden der Rettungsdienst-Hintergrund und die Schnelleinsatzgruppen aus Ainring, Bad Reichenhall und Teisendorf alarmiert, die mit einem weiteren Rettungswagen, drei Krankenwagen und diversen Katastrophenschutzfahrzeugen ausrückten. Die Zusammenarbeit der Rettungskräfte untereinander sowie die Versorgung und die Verteilung der Verletzten auf die Krankenhäuser verlief organisiert und professionell, zumal ein Verkehrsunfall mit Reisebus am 23. März dieses Jahres am Weinkaser bei Schneizlreuth die Einsatzkräfte schon vor eine ähnliche Situation gestellt hatte und auf Erfahrungen zurückgeblickt werden konnte.
Wie schon im März kümmerten sich die Freiwilligen vom BRK um die Registrierung und Zusammenführung der Unverletzten im BRK-Haus Bad Reichenhall, wo vom Betreuungsdienst eine Notunterkunft mit Frühstück und Getränken eingerichtet wurde. Nach Untersuchungen in den Ambulanzen der Krankenhäuser wurden 18 Patienten bereits wieder entlassen und konnten von den Rotkreuz-Helfern zur Sammelstelle nach Bad Reichenhall abgeholt werden. Schwierig stellte sich teilweise die Kommunikation mit den Reisenden unterschiedlichster Nationalitäten dar, da unter anderen Slowenen und Japaner am Unfall beteiligt waren, die nur gebrochen oder gar kein Englisch oder Deutsch sprachen. Das Fahrzeug war von Kroatien nach Frankfurt unterwegs. Einige der Betroffenen wurden am Vormittag zum Bahnhof in Bad Reichenhall transportiert, wo sie per Zug versuchten noch rechtzeitig ihre Anschlussreisemöglichkeiten zu erreichen. Nachdem bei der Registrierung keine Personen vermisst wurden, transportierte gegen Mittag ein Ersatzbus die Unverletzten weiter nach Frankfurt. Fünf Patienten verblieben stationär in den Krankenhäusern.