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Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 16.8.04 um 11:07 Uhr

Noch mehr Sicherheit - Neues Kapnometrie-Gerät an der Rettungswache Freilassing

FREILASSING (ml) – Die lückenlose Überwachung der Vitalparameter gehört zu den Grundlagen, um Notfallpatienten professionell und effektiv in den ersten Minuten am Einsatzort und während des Transports in das Krankenhaus versorgen zu können, da weder Notarzt noch Sanitäter Röntgenaugen besitzen, um die gestörten Vorgänge innerhalb des Körpers sofort zu erfassen. Viele Anzeichen wie Atemfrequenz, Pulsqualität oder Pupillenreaktion, die grobe Anhaltspunkte über den Gesundheitszustand geben, können auch vom Ersthelfer ohne technische Geräte mit dem Tast-, Hör- oder Sehsinn erfasst werden. Neben EKG-Überwachung, Blutdruckmessung, Pulsoxymetrie und Feststellung des Widerstands bei der maschinellen Beatmung gehört nun auch die Messung der Kohlendioxid-Konzentration in der Ausatemluft eines intubierten Patienten zum Standard bei der Notfallversorgung an der BRK-Rettungswache Freilassing, die damit Vorreiter im weiten Umkreis ist. Indem der Kohlendioxid-Gehalt der Ausatemluft bestimmt wird, kann eine lebensbedrohliche Fehlintubation ausgeschlossen und die Effektivität der künstlichen Beatmung bestimmt werden, wodurch rasche Fehlerkorrekturen möglich sind, die Leben retten.
Aufgrund knapper Kassen ist die Verbesserung der Ausstattung dem Idealismus der hauptamtlichen Mitarbeiter zu verdanken, die handwerkliche Arbeiten bei der Renovierung der Rettungswache selbst ausführten und damit dem BRK-Kreisverband die notwendige Summe einsparten, die zur Beschaffung des Kapnometrie-Gerätes notwendig war. Zum Gesamtpreis von 2850 Euro wurde das Modell „Capnos“ des Karlsruher Herstellers „Medlab“ angeschafft, das tagsüber separat von der EKG/Defibrillator-Einheit auf dem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) mitgeführt wird und während der Nachtstunden, in denen das NEF stillsteht, direkt auf dem Rettungswagen dabei ist. Seit Anfang September war das Gerät bereits fünf Mal bei intubierten Patienten im Einsatz und hat sich bewährt, so Christian Zelzer von der Rettungswache Freilassing, der die treibende Kraft bei der Neuanschaffung war. Entstehende Folgekosten für Wartung, monatliche Kalibrierung und Einwegartikel können aufgrund neuer Budget-Einschränkungen innerhalb des Roten Kreuzes nicht getragen werden, so dass sich regionale Unternehmen spontan bereit erklärten, die Summe von rund 600 Euro für das erste Unterhalsjahr zu übernehmen, in dem das Gerät voraussichtlich ungefähr 50 mal bei schwerkranken Personen zum Einsatz kommen wird und dabei hilft, Fehler bei Intubation und Beatmung rasch zu erkennen und zu korrigieren, um Leben zu retten.

Christian
Christian Zelzer von der Rettungswache Freilassing ist glücklich, den Notfallpatienten mit dem neuen Kapnometrie-Gerät in Zukunft noch mehr Sicherheit garantieren zu können. Indem der Kohlendioxid-Gehalt der Ausatemluft eines intubierten Patienten bestimmt wird, kann eine lebensbedrohliche Fehlintubation ausgeschlossen und die Effektivität der künstlichen Beatmung bestimmt werden, wodurch rasche Fehlerkorrekturen möglich sind, die Leben retten.