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Verfasser: Anton Ilsanker, Markus Leitner, aktualisiert am 19.5.04 um 13:33 Uhr

Goldene Blutspendermedaille für Willi Przybilla

BERCHTESGADEN (ml) Im Rahmen einer Feierstunde im Berchtesgadener Bauerntheater erinnerte Ernst Zauner als Mitglied des BRK-Kreisausschusses an die Anfänge der Blutspende in Bayern, wobei Berchtesgaden 1953 eine Vorreiterrolle übernahm und landesweit die erste freiwillige Blutspendeaktion durchführte. Als sich genau an selben Tag, als der Aufruf zur Blutspende im Berchtesgadener Anzeiger erschien, ein schweres Busunglück in der Lochsteinstraße ereignete, wurde jedem die Notwendigkeit des freiwilligen Dienstes bewusst. Als Höhepunkt des Abends im Bauerntheater konnten 23 Blutspender mit der Blutspendemedaille in Bronze für 25 Spenden, fünf mit der silbernen Medaille für 50 Spenden, und Willi Przybilla mit der Blutspendermedaille in Gold für 65 Spenden ausgezeichnet werden.

„Mit ihrer Blutspende und durch ihren besonderen persönlichen Lebenssaft haben sie in vorbildlicher Weise mitgeholfen, die Gesundheit und das Leben anderer Menschen zu erhalten und zu retten. Dafür gilt ihnen Dank und Anerkennung. Ich freue mich deshalb, sie hier in dieser Feierstunde gemeinsam mit Herrn Direktor Toni Holzer ehren zu dürfen”, würdigte Ernst Zauner die Spendejubilare.
Sieben Tote und 19 zum Teil Schwerstverletzte forderte der Absturz des Kurswagens der Gerner Omnibuslinie über einen Steilhang in der Locksteinstraße im Jahr 1953. Mehrere Blutspender aus der Berchtesgadener Bevölkerung hatten sich spontan zur Verfügung gestellt, die weiteren dringend benötigten Blutkonserven holte ein Kurier von der Salzburger Blutbank. Sofern für den Erfolg der geplanten Blutspendeaktion noch der Anstoß fehlte, so hatte das Busunglück allen die Notwendigkeit einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Salzburg eindringlich vor Augen geführt.
Diese Zusammenarbeit zwischen Berchtesgaden und Salzburg bei der Blutspende ist immer noch der einzige grenzüberschreitende Blutspendedienst in Deutschland und Österreich und hat sich nun ein halbes Jahrhundert lang sehr erfolgreich bewährt.
Mit der Geschichte der Blutspende in Berchtesgaden ist auch das Berchtesgadener Bauerntheater verbunden. Alljährlich, soweit es möglich war, fand hier die traditionelle Blutspenderfeier mit einer kostenlosen Aufführung statt. Diese großzügige Verbundenheit wurde vom Theater trotz wechselnder Besetzungen und unter allen Direktoren bis heute beibehalten. Für die Blutspendefeier stellt die Theateraufführung immer den absoluten Höhepunkt des Abends dar. Im Namen der anwesenden Spender und des Roten Kreuzes bedankte sich Ernst Zauner bei Direktorin Elisabeth Hölzl-Michalsky für die dauerhafte Unterstützung.
Mit dem Stück „Die lustige Brautnacht” wurden auch in diesem Jahr die Blutspender wieder vortrefflich unterhalten, wie es Publikumsreaktionen und der Beifall bewiesen.
Die Pause wurde durch die Bad Reichenhaller Familie Maier mit Musik und einer Plattlereinlage ausgefüllt. Bei einem derart bunten Programm gibt es viele Blutspender und Rotkreuzler, die sich bereits auf die nächste Blutspenderehrung in zwei Jahren freuen.

Für
Für 65maliges Blutspenden erhielt Willi Przybilla die goldene Blutspendermedaille des Österreichischen Roten Kreuzes. Es gratulierten: Anton Holzer, Direktor des Blutspendedienstes des Österreichischen Roten Kreuzes, Salzburg (rechts) und Dr. Ernst Zauner, vom Kreisausschuss des Bayerischen Roten Kreuzes, Berchtesgadener Land (links).