Bewertung:  / 0
SchwachSuper 

Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 19.5.04 um 14:03 Uhr

Wasserwacht-Helfer des Berchtesgadener Landes erbringen 18.121 ehrenamtliche Stunden

BAD REICHENHALL (ml) – 435 Mitglieder gehören den insgesamt fünf Wasserwacht-Ortsgruppen in Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing-Ainring, Laufen und Neukirchen an, wobei 163 Aktive im vergangenen Einsatzjahr insgesamt 18.121 ehrenamtliche Stunden erbrachten, so der Technische Leiter der Kreis-Wasserwacht, Rudi Schierghofer, bei der Jahreshauptversammlung in Bad Reichenhall. Der extrem hohe Frauenanteil beweißt, dass es bei der Wasserwacht noch nie ein Quotenproblem gegeben hat. Der Schwerpunkt der ehrenamtlichen Tätigkeit lag mit 5.845 Stunden bei den Wachdiensten an den Badeseen und in den Schwimmbädern sowie bei den Einsätzen der drei Schnelleinsatzgruppen. Ständige Aus- und Fortbildung mit 8.406 erbrachten Stunden im vergangenen Jahr ist laut Kreis-Wasserwacht-Vorsitzenden Alfons Kandler die Grundlage für den aktiven Dienst. Aber auch bei der Praxisfortbildung im Landrettungsdienst wurden fast 1.500 Stunden geleistet.

Vorsitzender Alfons Kandler ging in seinem Bericht detailliert auf die im vergangenen Einsatzjahr ehrenamtlich geleistete Arbeit der fünf Ortsgruppen ein und bemerkte, dass das Sparprogramm im Rettungsdienst auch an der Wasserwacht nicht spurlos vorübergehen werde, was ein vermehrtes Engagement in der Mittelbeschaffung notwendig macht. Für Kandler ist das Jahr 2004 sein voraussichtlich letztes als Vorsitzender der Kreis-Wasserwacht. Neben den Sommer- und Winter-Wachdiensten am Thumsee, Höglwörther See, Hintersee und Abtsdorfer See sowie in den Schwimmbädern wurde der Schwerpunkt der Wasserwacht-Arbeit auch in der Aus- und Fortbildung von Schwimmanfängern und Rettungsschwimmern gesetzt, um präventiv gegen den Ertrinkungstod anzukämpfen, der bei den Kleinkindern in Deutschland nach den Verkehrsunfällen noch immer als zweithäufigste Todesursache gilt.
Kandler hob bei den Ausbildern besonders Claudia Däuber und Christian Standl hervor, die in der Schulung der eigenen Mitglieder eine wichtige Rolle einnehmen, wobei Standl auch mit der nichtärztlichen Programmleitung für die Frühdefibrillation im Bereich der Kreis-Wasserwacht beauftragt wurde. Auf Kreisebene wurden 2003 eine Sanitätsausbildung sowie ein Lehrgang zum Wasserretter durchgeführt. Kandler zeichnete die Absolventen im Rahmen der Jahreshauptversammlung aus. Neben Rettungsschwimmen und Erster Hilfe gehören auch die Fachqualifikationen „Rettungstauchen“ und „Motorbootführer“ zum Ausbildungskatalog und verlangten etliche Übungsstunden. Insgesamt 8.406 Stunden waren für die Aus- und Weiterbildung notwendig. An den Standorten Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Freilassing verfügen die Wasserwachten über eigene Einsatzfahrzeuge und standen auch im vergangenen Jahr als „Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung“ für Notfälle rund um die Uhr bereit. Bei 31 Einsätzen, vermehrt Patienten- und Notarzt-Transporte mit dem Rettungsboot am Königssee, waren die Schnelleinsatzgruppen 2003 gefordert. 519 Erste-Hilfe-Leistungen an den 14 Wachstationen, sechs Vermisstensuchen, eine Lebensrettung aber auch drei Totenbergungen gehören zum Einsatzspektrum 2003. Zusammen mit der Bergwacht arbeiten Wasserwacht-Helfer aus Bad Reichenhall und Berchtesgaden auch in der gemeinsamen „Canyoning-Gruppe“ mit, die für Unfälle in der reißenden Strömung von Gebirgsbächen bereitsteht.
Derzeit acht Rettungsdienst-Helfer, sieben Rettungssanitäter, fünf Rettungsassistenten 67 Sanitätshelfer, 33 Rettungstaucher und 42 Motorbootführer spiegeln den hohen Ausbildungsgrad in der Gruppe wieder. Für die Aktiven sei es jedes Jahr Pflicht, das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber zu absolvieren und die Kenntnisse in der Wiederbelebung aufzufrischen, so der Technische Leiter Rudi Schierghofer in seinem Bericht.
Weniger spannend als aufregende Einsätze ist der Natur- und Gewässerschutz – trotzdem engagiert sich die Wasserwacht auch hier vermehrt und erbrachte im Jahr 2003 insgesamt 221 ehrenamtliche Stunden im Streifendienst.
Neben den beschränkten finanziellen Mitteln des Bayerischen Rettungsdienstes ist die Wasserwacht auch dringend auf die Mitgliederbeiträge der Aktiven sowie auf Spenden angewiesen, um Ausrüstung und Fahrzeuge einsatzbereit zu halten. Unzählige freiwillige Stunden verbringen die Helfer mit der Mittelbeschaffung und selbständigen Reparatur von Material, wodurch zusätzliche Kosten eingespart werden können.
Auch in der Schulung der Bevölkerung sind die Wasserwacht-Ausbilder ständig aktiv. 2003 konnte 70 Kindern das Schwimmen beigebracht werden und 309 Mal das Freischwimmer „Seepferdchen“-Abzeichen verliehen werden. Insgesamt 323 Jugendliche legten das Deutsche Jugendschwimmabzeichen ab, sogar 114 Mal in Silber und sieben Mal in Gold. Auch die enorme Zahl von 274 verliehenen Deutschen Rettungsschwimmabzeichen, davon 28 Mal in Gold, zeigt das präventive Engagement der Helfer.
Kandlers Dank richtete sich abschließend an Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, THW und Bundeswehr sowie die eigenen Helfer des Roten Kreuzes, die auch im vergangenen Jahr reibungslose Zusammenarbeit bewiesen.




Jugendarbeit wird groß geschrieben
Bilanz der Kreis-Wasserwacht-Jugendleiterin Tanja Vogt

BAD REICHENHALL (ml) - Neben dem Anfänger-Schwimmunterricht lag das Hauptaugenmerk der Wasserwacht-Jugendarbeit bei der Organisation des Schulschwimm-Wettbewerbs der Wasserwachten in Bayern, an dem 55 Klassen mit 1.378 Schülern aus dem Landkreis teilnahmen und hervorragende Leistungen auf Landesebene erbrachten. Im April wurde zudem der Bezirkswettbewerb „Rettungsschwimmen der Jugend“ im Badylon in Freilassing ausgetragen, an dem 34 Mannschaften und rund 400 Personen beteiligt waren, so die Jugendleiterin der Kreis-Wasserwacht, Tanja Vogt bei der Jahreshauptversammlung in Bad Reichenhall.

Rudi Schierghofer, Technische Leiter der Kreis-Wasserwacht, sprach Direktor Anton Fuchs seinen Dank für die Durchführung der Siegerehrung in der Schule Piding aus und lobte das Engagement der Sparkasse, die die Pokale spendierte. Zum Jubiläum „15 Jahre landkreisinterne Siegerehrung beim Schulschwimmwettbewerb“ war die Vorsitzende der Wasserwacht Bayern, Ilse Aigner anwesend und gratulierte dem Nachwuchs zu den großartigen Leistungen auf Bayernebene. Drei Mal wurde im Jahr 2003 ein dritter Landessieger durch Klassen aus dem Berchtesgadener Land gestellt, einmal ein zweiter und einmal sogar ein erster.
Jahreshöhepunkt war die Austragung des Bezirkswettbewerbs „Rettungsschwimmen der Jugend“, an dem auch zwei Mannschaften aus dem Landkreis teilnahmen. Besonders die Ortsgruppe Freilassing-Ainring war bei der Organisation gefordert, wobei die Jugendlichen als Helfer und Unfallmimen eingesetzt waren. Von der Ortsgruppe Laufen wurden die Rettungsschwimmspiele vorbereitet.
Das optimale Zusammenspiel mit den Gemeinden und Städten zeigte sich im Jahr 2003 besonders beim Ferienprogramm, wobei mehrere Ortsgruppen mit interessanten Angeboten für die Kinder zugleich eine effektive Nachwuchswerbung betrieben.
Auch bei den Jugendlichen zwischen fünf und 16 Jahren spielt die Ausbildung im Schwimmen, Erster Hilfe und Wasserrettung eine wichtige Rolle, denn zu großen Teilen unterstützt der Nachwuchs die Erwachsenen bereits bei den Diensten an den Wachstationen. Auch beim Seefest am Königssee war die Wasserwacht-Jugend am Sanitätsdienst beteiligt. Ebenso gehörten ein Zeltlager am Wallersee, die Teilnahme an Übungen, die Jugendhütte in Maria Alm sowie eine Halloween-Party zum Jahresprogramm, das auch weniger ernste Themen beinhaltet. Zudem nahmen die Wasserwacht-Jugendgruppen an einer Fahrt ins Alpamare teil und machten beim Spieleseminar in Traunstein mit.
Grußworte überbrachte der Präsident der Österreichischen Wasserrettung, Landesverband Salzburg, Fritz Krippl und lud die Jugend der Wasserwacht ein, vermehrt Kontakte zum Wasserrettungsnachwuchs im Salzburger Land zu knüpfen. Auch beim Salzachschwimmen am 8. Mai in der Landeshauptstadt seien die Helfer aus Bayern herzlich willkommen. Für den verantwortungsvollen Dienst am Nächsten dankten Polizeihauptkommissar Wilhelm Bertlein und Oberbürgermeister Wolfgang Heitmeier im Namen der Bürgermeister-Kollegen der benachbarten Gemeinden. Der Leiter der Jugendarbeit im BRK, Matthias Rein lobte den Einsatz der Wasserwacht-Ortsgruppe Laufen mit ihrem Team für realistische Unfalldarstellung beim letzten JRK-Kreiswettbewerb in Ainring, an dem in Zukunft auch die Wasserwacht-Jugend teilnehmen soll und dankte den Reichenhallern für die Rafting-Tour auf der Saalach im Rahmen der internationalen Begegnung mit Ungarn.

Die
Die Wasserwacht-Ortsgruppenvorsitzenden Peter Graf (fehlt) und Franz Kurz (Dritter von links) nahmen erfolgreich an einer Ausbildung zum Wachleiter teil. Zudem gratulierten der Vorsitzende der Kreis-Wasserwacht, Alfons Kandler (rechts) sowie der Technische Leiter, Rudi Schierghofer (links) insgesamt 13 Mitgliedern der fünf Ortsgruppen im Berchtesgadener Land zur bestandenen Prüfung „Wasserretter“: Thomas Vogt, Günter Eisenschink, Peter Tronicsek, Christoph Scharf, Christian Hausmann, Christian Eisenschink und Peter Kuchlbauer (von links). Auf dem Bild fehlen Alexandra Hausmann, Heidemarie Herzog, Christoph Golser, Christoph Zuhra, Florian Dietrich und Sabine Standl.
Für
Für besondere Verdienste in der Wasserwacht und im Roten Kreuz wurden insgesamt fünf Mitglieder vom Vorsitzenden der Kreis-Wasserwacht, Alfons Kandler sowie dem Technischen Leiter, Rudi Schierghofer (rechts) geehrt: Christian Eisenschink (Wasserwacht-Medaille in Bronze), Siegfried Hauber (Wasserwacht-Medaille in Gold), Christian Abel, Andreas Mayer und Peter Schönherr (alle silberne BRK-Ehrennadel). Monia Moltke (fehlt) wurde für ihre 10-jährige Mitgliedschaft bei der Ortsgruppe Bad Reichenhall ausgezeichnet.