Bewertung:  / 0
SchwachSuper 

Verfasser: Text: Markus Leitner & Polizeiinspektion Bad Reichenhall, Fotos: Stefan Strecker, aktualisiert am 5.12.05 um 14:42 Uhr

Urlauber nur leicht verletzt – Sturz durch Schnee und Gestrüpp abgebremst

SCHNEIZLREUTH (ml) – Glück im Unglück hatte ein 32-jähriger Franke am Freitagabend bei einem Sturz in die Weißbachschlucht bei Schneizlreuth: Obwohl der stark alkoholisierte Urlauber rund acht Meter im freien Fall in die Schlucht abstürzte und sich erst nach weiteren 25 Metern in Schnee und Gebüsch fing, zog er sich nur leichte Verletzungen zu. Der Mann war in einem Reisebus nach Zell am See unterwegs und musste sich übergeben, weshalb der Busfahrer gegen 20.40 Uhr notgedrungen in einer Pannenbucht an der B305 zwischen Weißbach und Schneizlreuth anhielt. Als sich der Fahrgast über eine hüfthohe Schneewand beugte, verlor er das Gleichgewicht und stürzte in die Schlucht. Die sofort alarmierten Helfer von Bergwacht und Feuerwehr sicherten den Verletzten mit einem Rettungssitz und zogen ihn im Mannschaftszug mit einem Seil nach oben.

„Der Urlauber hatte einen großen Schutzengel, da er unmittelbar vor einem weiteren rund 100 Meter tiefen Steilhang liegen blieb“, berichtet Bergwacht-Bereitschaftsleiter Franz Schöndorfer. Nach notärztlicher Erstversorgung wurde der nur leicht bekleidete Verletzte zur weiteren Behandlung vom Roten Kreuz (RK/BY 1615) ins Kreiskrankenhaus Bad Reichenhall eingeliefert. Sieben Mann der Bergwacht-Bereitschaft Bad Reichenhall und zwölf Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Weißbach waren bis 22.30 Uhr im Einsatz. Neben den eigentlichen Rettungsarbeiten musste die Einsatzstelle ausgeleuchtet werden. Eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Bad Reichenhall war zur Unfallaufnahme vor Ort.

Während der vergangenen Jahre ereigneten sich in der Weißbachschlucht immer wieder schwere Unfälle, da der steile Abhang jenseits der B305 in der Dunkelheit verkannt wurde: Im März 2004 stürzte ein 44-jähriger Busreisender bei einer Pinkelpause in die Schlucht und wurde schwer verletzt. Der 21-jährige Reiseleiter und Radiomoderator aus Nürnberg wollte ihm helfen und stürzte ebenfalls ab, wobei er so schwer verletzt wurde, dass er wenige Tage später im Krankenhaus verstarb.

Mit
Mit vereinten Kräften ziehen Helfer von Bergwacht und Feuerwehr den verletzten 32-Jährigen am Seil nach oben.