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Verfasser: Markus Leitner & Bergwacht-Bereitschaft Ramsau & Polizeidirektion Traunstein, aktualisiert am 15.12.05 um 14:58 Uhr

33-jähriger Reichenhaller verstirbt nach erfolgreicher Rettung im Krankenhaus

RAMSAU (ml) – Ein 33-jähriger Skitourengeher aus Bad Reichenhall verstarb am Freitagnachmittag im Unfallkrankenhaus Salzburg, nachdem er zunächst erfolgreich von der Bergwacht aus einer Lawine auf der Hochalm im Hochkalter-Gebiet bei Ramsau gerettet werden konnte. Kurz vor 12 Uhr am Mittag wurden der Reichenhaller und sein 41-jähriger Begleiter aus Salzburg beim Aufstieg direkt oberhalb der Waldgrenze am Eingang zum Wimbachtal von einer rund 200 Meter langen und 50 Meter breiten Lockerschneelawine überrascht, wobei der Salzburger zunächst nicht mitgerissen wurde, die Suche nach dem verschütteten Kameraden aufnehmen und mit dem Handy einen Notruf absetzen konnte. Da er kurz später beim Abgang einer zweiten kleineren Lawine sämtliche Ausrüstung, darunter auch das Verschütteten-Suchgerät verloren hatte, konnte er seinem von den Schneemassen begrabenen Freund zunächst nicht effektiv helfen.

Innerhalb kürzester Zeit transportierten der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ und der Polizeihubschrauber „Edelweiß 2“ mit mehreren Flügen Notarzt, Bergwacht-Helfer, Polizeibergführer und Lawinenhunde zur Unfallstelle am Berg. Gegen 13 Uhr wurde der Verschüttete schließlich von einem Lawinenhund gefunden und sofort ausgegraben. Die Retter begannen umgehend mit der Wiederbelebung und flogen den schwer Verletzten zum Unfallkrankenhaus Salzburg, wo er trotz aller intensivmedizinischen Maßnahmen kurze Zeit später verstarb. Der 41-jährige Begleiter hatte maßgeblich bei der Rettung geholfen und erlitt einen psychischen Schock, weshalb er im Anschluss durch das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut wurde.

Starke Windböen und dichter Schneefall erschwerten die Hubschrauberflüge, und mehrere kleine Nachlawinen gefährdeten die Einsatzkräfte am Berg. An der Rettungsaktion waren insgesamt 30 Helfer von Bergwacht, Polizei und BRK beteiligt, darunter drei Lawinenhundeführer mit ihren Tieren.

Die Hochalm ist bei schönem Wetter ein sehr beliebtes Tourengebiet mit einer Aufstiegszeit von zwei bis drei Stunden. Zum Unfallzeitpunkt herrschten am Berg jedoch Niederschlag und starker Wind.