Verfasser: Markus Leitner, Ludwig Lang & Polizeidirektion Traunstein, aktualisiert am 13.1.06 um 17:32 Uhr

Suche nach drittem Verschütteten geht weiter

SCHNEIZLREUTH (ml) – Zwei Menschen kamen am Montagnachmittag bei einem Lawinenunfall auf der Reiter Alpe bei Schneizlreuth ums Leben, ein dritter Verschütteter konnte bisher noch nicht gefunden werden. Drei der zwölf Schneeschuhgeher und Skifahrer wurden beim Abstieg von der Reiter Alpe im Gebiet des Schrecksattels in einer Höhe von rund 1.300 Metern von einer Lawine erfasst und von den Schneemassen begraben. Eine 19-jährige Frau und ein 23-jähriger Mann konnten trotz der intensiven Rettungsmaßnahmen der Bergwacht bei Einbruch der Dämmerung nur noch tot geborgen werden. Ein weiterer Verschütteter wird noch immer vermisst. Die neun Unverletzten konnten bei akuter Lawinengefahr sicher ins Tal gebracht werden. Die zwölfköpfige Gruppe war von einer Silvesterfeier vom Plateau der Reiter Alpe unterwegs nach Oberjettenberg, wobei drei den falschen Weg wählten und in eine Rinne gingen, wo sie gegen 13.50 Uhr von der Lawine mitgerissen wurden, als sie die Rinne wieder verlassen wollten.

Rund 35 Helfer der Bergwacht-Bereitschaften Bad Reichenhall, Freilassing, Teisendorf und Ramsau, vier Lawinenhundeführer, zwölf Polizeibeamten sowie Helfer der Bundeswehr waren bis in die Abendstunden im Einsatz. Umgehend wurde trotz zunehmender Lawinengefahr eine große Suchaktion eingeleitet, wobei die Helfer mit der Seilbahn zur Einsatzstelle am Berg transportiert wurden, da Hubschrauberflüge aufgrund des starken Schneefalls nicht möglich waren. Wegen der akuten Lawinengefahr musste die Suche nach dem dritten Verschütteten gegen 19 Uhr vorerst abgebrochen werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Vermisste ebenfalls nicht mehr am Leben ist. Am Dienstagmorgen wird abhängig von der Witterungslage über eine weitere Suche entschieden. Bei den Verschütteten handelt es sich um zwei 23 und 25 Jahre alte Brüder aus Bayerisch Gmain sowie die 19-jährige Verlobte des 23-Jährigen, die aus Australien kommt.