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Verfasser: Markus Leitner mit Informationen der Pressestelle im Landratsamt Berchtesgadener Land, aktualisiert am 3.1.06 um 21:23 Uhr

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BAD REICHENHALL (ml) - Alle elf geborgenen Todesopfer konnten identifiziert werden. Es handelt sich um zwei Frauen im Alter von 40 und 41 Jahren, eine Jugendliche und einen Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 15 Jahren und fünf Mädchen und zwei Buben im Alter zwischen 9 und 12 Jahren. Vier Menschen sind noch vermisst: Eine Frau und ein Mädchen und zwei Buben im Alter zwischen 12 und 16 Jahren. Die Verschütteten und Toten stammen alle aus den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein. Der Zustand der 13 Verletzten, die noch in Krankenhäusern behandelt werden, ist nach wie vor unverändert. Es befindet sich niemand in einem kritischen Zustand.

Die auf die Bergung schwerer Lasten spezialisierte Firma aus dem Landkreis Rosenheim hat um 20.30 Uhr mit den sehr schwierigen Arbeiten begonnen. Ein technischer Defekt an einem der drei eingesetzten Spezialbagger konnte mittlerweile behoben werden. Die ersten der kritischen Bauteile wurden zwischenzeitlich entfernt, so dass den Rettungskräften der Zugang zu rund 40 Prozent der Eisfläche eröffnet wurde. Die Suchmaßnahmen mit Rettungskräften und Hunden wurden gegen 03.45 Uhr wieder aufgenommen. Der Katastrophenfall bleibt weiter aufrechterhalten.

Derzeit sind noch 51 Helfer des Sanitäts- und Betreuungsdienstes im Einsatz, darunter vier Notärzte, sieben Helfer des Kriseninterventionsteams (KIT), zwei Helfer zur psychischen Betreuung der Einsatzkräfte (CISM), 14 Lawinen- und Rettungshundeführer von Bergwacht und ASB, 15 Helfer für die Einsatzkräfteverpflegung und eine Sanitätseinsatzleitung. Drei Rettungswagen und ein Krankenwagen des Roten Kreuzes werden zur Absicherung der Rettungsarbeiten und zur Versorgung möglicher weiterer Verschütteter vorgehalten. Die Hundeführer lösen sich in Vierergruppen alle vier Stunden ab, die KIT-Mitarbeiter werden gegen 1 Uhr durch Helfer der Kriseninterventionsteams Freising und Starnberg abgelöst. Durchschnittlich werden zwölf Angehörige der Opfer gleichzeitig betreut und auch in Gruppen über die Unfallstelle geführt. BRK, MHD und Feuerwehr kümmern sich im Moment gemeinsam um die Verpflegung der Einsatzkräfte mit warmen Mahlzeiten und Getränken.

Aufgrund der massiven körperlichen und psychischen Belastung der Einsatzkräfte, die größtenteils ohne Schlaf seit über einem Tag im Einsatz sind, bitten wir um Verständnis, dass Interviewpartner nur im begrenzten Umfang vermittelt werden können. Obwohl bei den Rettungsarbeiten übermenschliche Leistungen erbracht wurden, sind auch die eingesetzten Helfer alle nur Menschen. Für Betroffene des Unglücks ist im Landratsamt nach wie vor ein Bürgertelefon eingerichtet: 08651-773-575.

Ministerpräsident Edmund Stoiber, Landrat Georg Grabner und Oberbürgermeister Wolfgang Heitmeier laden am Dienstag, den 10. Januar 2006 um 18.00 Uhr in Bad Reichenhall zu einem Trauergottesdienst ein. Die nächste Pressekonferenz findet um 7 Uhr im Landratsamt Berchtesgadener Land, großer Sitzungssaal, statt.