Bewertung:  / 0
SchwachSuper 

Verfasser: Markus Leitner, Fotos: Hans Lohwieser, aktualisiert am 4.1.06 um 12:58 Uhr

Zwei Tote wurden mit dem Hubschrauber ins Tal transportiert

Zur ersten Bildergalerie gehts hier >>

SCHNEIZLREUTH (ml) – Der am Montagmittag auf dem Schrecksattel von einer Lawine verschüttete 25-jährige Mann aus Bayerisch Gmain konnte aufgrund der weiterhin akuten Lawinengefahr noch nicht gefunden werden. Sein 23-jähriger Bruder und dessen 19-jährige Verlobte aus Australien konnten am Montagnachmittag trotz intensiver Such- und Rettungsmaßnahmen von Bergwacht, Polizei und Bundeswehr nur noch tot geborgen werden. Unter äußerst gefährlichen Umständen und schwierigsten Einsatzbedingungen wurden die Verschütteten durch Lawinenhunde aufgefunden und von den Rettern ausgegraben. Wegen des starken Schneefalls und einsetzender Dunkelheit war am Montag kein Hubschraubereinsatz mehr möglich, weshalb die Toten zunächst am Berg zurückgelassen werden mussten.

Vier Helfer der Bergwacht-Bereitschaft Bad Reichenhall, vier Polizeibergführer und zwei Bundeswehr-Bergführer waren am Dienstag von 7 bis 17 Uhr zum Abtransport der Verstorbenen im Einsatz. Zur Sicherheit der Helfer stellte das Reichenhaller Sporthaus Riap sieben Lawinenrucksäcke kostenlos zur Verfügung, da weiterhin größte Lawinengefahr im Einsatzgebiet bestand. Mit einem Raupenfahrzeug der Bundeswehr spurten die Helfer vom Tal nach oben und mussten sich im Anschluss in die tiefe Rinne zur Einsatzstelle abseilen. Nachdem die Toten von den Helfern für den Abtransport vorbereitet waren, konnten sie von einem Polizeihubschrauber mit der Winde aufgenommen und ins Tal geflogen werden. Ein zweiter Polizeihubschrauber unterstützte die Helfer am Boden beim Auffinden der Einsatzstelle. Die Suche nach dem weiterhin vermissten 25-Jährigen wird nach Angaben von Bergwacht-Einsatzleiter Hans Lohwieser witterungsabhängig am Donnerstagmorgen fortgesetzt werden.