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Verfasser: Markus Leitner mit Informationen der Pressestelle im Landratsamt Berchtesgadener Land, aktualisiert am 5.1.06 um 18:11 Uhr

Katastrophenfall wird vermutlich im Laufe des Abends als beendet erklärt

BAD REICHENHALL - Der 2. Januar 2006 wird als Tag des unermesslichen Leides und der Trauer in die Geschichte des Landkreises Berchtesgadener Land eingehen. 15 Tote, davon zwölf Kinder und Jugendliche und drei erwachsene Frauen sowie 34 zum Teil schwer verletzte Menschen sind die schreckliche Bilanz des Dacheinsturzes der Eislaufhalle in Bad Reichenhall.

Aufgrund des Ausmaßes des Unglücks wurde am Montag um 16.37 Uhr der Katastrophenfall durch das Landratsamt Berchtesgadener Land festgestellt. Bis zu 700 Rettungs- und Hilfskräfte waren in der Folge gleichzeitig im Einsatz. Wegen der ständigen Einsturzgefahr instabiler Bauteile gestalteten sich die Bergungsarbeiten während der gesamten Dauer des Einsatzes äußerst schwierig. Die Rettungskräfte arbeiteten bis zur Erschöpfung und teilweise unter Einsatz ihres Lebens.

Am Montag um ca. 22.45 Uhr konnte zuletzt ein fünfjähriges Mädchen lebend und leicht verletzt aus den Trümmern gerettet werden. Im Verlaufe der Rettungs- und Bergungsarbeiten kamen auch schwere Kräne und Bagger zum Einsatz. Am Dienstag gegen 12.30 Uhr mussten die Bergungsarbeiten wegen akuter Einsturzgefahr schwerer Bauteile eingestellt werden. Die Nordwestseite der Gebäudeteile neigte sich nach außen. Eine Spezialfirma zum Abbau schwerer Bauteile wurde angefordert und nahm gegen 20.30 Uhr an der Unglücksstelle die Arbeit auf.

Die letzte noch vermisste Person, eine 40-jährige Frau, wurde am Donnerstagmorgen gegen 02 Uhr geborgen. Alle Todesopfer hatten ihren Wohnsitz in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein.

Die Arbeiten an der Unglücksstelle werden nun solange fortgesetzt, bis auszuschließen ist, dass sich weitere Menschen, die der Polizei nicht als vermisst gemeldet wurden, unter den Trümmern befinden. Es ist davon auszugehen, dass der Katastrophenfall im Laufe des Abends für beendet erklärt werden kann.

Bis vorerst Sonntag stehen täglich von 8 bis 20 Uhr, unter der Telefonnummer 08651-773-575, geschulte Mitarbeiter von Kriseninterventionsteams sowie Berater und Psychologen mit Erfahrung im Umgang mit traumatisierten Menschen zur Verfügung.

Für die Opfer des Unglücks hat das Bayerische Rote Kreuz, Kreisverband Berchtesgadener Land ein Spendenkonto eingerichtet. Spenden können unter Angabe des Kennwortes „Unglück Eislaufhalle“ auf folgendes Konto eingezahlt werden:

Sparkasse Berchtesgadener Land
Kto.Nr. 232066
BLZ 710 500 00

Am Dienstag um 18 Uhr findet ein Trauergottesdienst im Münster St. Zeno in Bad Reichenhall statt.
Landrat Georg Grabner bedankt sich besonders bei allen Helferinnen und Helfern der Hilfs- u. Rettungsorganisationen sowie den Behörden, die sich oft bis über das Maß des Zumutbaren eingesetzt haben. Ihnen gebühren besonderer Respekt und größte Anerkennung:

- Bayerische Polizei
- Österreichische Polizei
- Freiwillige Feuerwehren
- Bayerisches Rotes Kreuz mit Bergwacht und Wasserwacht
- Notärzte
- Österreichisches Rotes Kreuz
- Technisches Hilfswerk
- Kriseninterventionsteams, Geistliche und Psychologen
- Malteser Hilfsdienst
- Bundeswehr
- Wacker Werksfeuerwehr
- Berufsfeuerwehr München
- Flughafenfeuerwehr Salzburg
- Staatsanwaltschaft Traunstein
- Staatl. Vermessungsamt Freilassing
- Sämtliche Rettungshundestaffeln
- Führungsgruppe Katastrophenschutz
- Privatpersonen, die freiwillig mitgeholfen haben