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SchwachSuper 

Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 6.1.06 um 11:52 Uhr

Die schlimmen Eindrücke, der pausenlose Einsatz und das Gefühl der Ohnmacht haben viele Helfer während der vergangenen Tage mit den Grenzen ihrer Belastbarkeit konfrontiert. Das Bayerische Rote Kreuz mit Bergwacht, Bereitschaften, Wasserwacht, Kriseninterventionsteam und Rettungshundestaffeln bedankt sich für die unzähligen ermutigenden Worte der Anerkennung durch die Bevölkerung und Medien, die unsere geschwächte Motivation und das Durchhaltevermögen immer wieder mit neuer Kraft erfüllten.

Was trotz der tiefen Trauer und dramatischen Eindrücke der vergangenen Tage nachhaltig positiv stimmt, ist der selbstlose und unermüdliche Einsatz der unzähligen ehrenamtlichen Helfer aller Organisationen, die unter größter psychischer und körperlicher Belastung gemeinsam Übermenschliches geleistet haben. Die vorbildliche und reibungslose Zusammenarbeit der verschiedenen Gruppen stieß bisher bundesweit auf Anerkennung und Bewunderung. Müdigkeit, noch nicht fassbare Bilder und die 18 toten Menschen zehren an der Substanz. Breite öffentliche Anerkennung für das Geleistete und die lobende Berichterstattung der Medien garantieren, dass die Motivation für zukünftige Einsätze auch im Angesicht der Ohnmacht wieder an neuer Kraft gewinnt.

Wir bitten die Medienvertreter, Angehörige und Einsatzkräfte nicht zu kontaktieren, anzurufen oder gar zu Hause aufzusuchen. Die Helfer brauchen im Moment dringend Ruhe und Erholung, um das Erlebte verarbeiten zu können. In einer Kleinstadt wie Bad Reichenhall ist der persönliche Bezug zwischen den Opfern und den Einsatzkräften besonders eng. Leider wird die Bitte der Einsatzorganisationen von einigen Journalisten überhaupt nicht respektiert und beachtet. Ein derartiges Verhalten ist unmenschlich und es erweckt den Eindruck, als gäbe es für manche Pressvertreter keinerlei Grenzen.

Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und allen Menschen, die während der vergangenen Tage bei den Einsätzen in der Münchner Allee und am Schrecksattel Schlimmes erlebt haben.

Markus Leitner, BRK-Pressearbeit Berchtesgadener Land