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Verfasser: Text: Rainer Haselbeck, Pressesprecher der Bayerischen Staatskanzlei, Fotos: Markus Leitner, aktualisiert am 6.2.06 um 13:28 Uhr

Empfang im Alten Kurhaus Bad Reichenhall mit rund 1.200 Gästen

BAD REICHENHALL - Bayerns Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber hat bei einem Empfang in Bad Reichenhall den Helfern der Einsturzkatastrophe seinen Dank und seine Anerkennung ausgesprochen. Stoiber würdigte die unermüdliche Hilfsbereitschaft und den Mut der Einsatzkräfte. Stoiber: „Die Helfer von Bad Reichenhall haben mit ihrem selbstlosen Einsatz ein weithin sichtbares Zeichen für Mitmenschlichkeit, Solidarität und aktiven Bürgersinn gesetzt. Sie haben Hoffnung und Zuversicht in schweren Tagen gespendet. Dafür gebührt ihnen der Dank und die Hochachtung des ganzen Landes.“ Stoiber lobte die hervorragende Zusammenarbeit des Katastrophenschutzes in Bayern und dankte auch den Einsatzkräften aus Österreich für ihre selbstlose Nachbarschaftshilfe und grenzüberschreitende Solidarität. Der Einsatz der Helferinnen und Helfer des Bayerischen Katastrophenschutzes für in Not gekommene Menschen sei ein „wichtiges Fundament unser solidarischen Gesellschaft“. Stoiber: „Das soziale Gesicht Bayerns zeigt sich gerade auch in der Bereitschaft seiner Bürger, ihren Mitmenschen in Stunden der Not beizustehen. Bayern ist stolz auf diese gelebte Solidarität vieler tausend Menschen im ganzen Land.“

Nach einem stillen Gedenken für die Opfer der Einsturzkatastrophe sowie die drei Menschen, die zur selben Zeit durch einen Lawinenabgang bei Bad Reichenhall ums Leben gekommen sind, erklärte Stoiber: „Wir trauern um die Toten von Bad Reichenhall und fühlen mit ihren Familien, in deren Alltag so große Trauer, Leid und Schmerz eingezogen sind.“ Der Freistaat habe für die psychosoziale Betreuung der Verletzten und Hinterbliebenen 20.000 Euro zur Verfügung gestellt, weitere 30.000 Euro stünden als Einzelfallhilfe bereit. Stoiber dankte darüber hinaus auch den oberbayerischen Sparkassen und allen Menschen, die spontan Geld zur Unterstützung der Opfer von Bad Reichenhall gespendet haben.

Rund 700 Helfer waren nach dem Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall an den Sicherungs- und Hilfsmaßnahmen beteiligt, darunter Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehren, des THW, der Bundeswehr, des Roten Kreuzes, des Malteser Hilfsdienstes, des Arbeiter-Samariter-Bundes und vieler weiterer Hilfsdienste. Außerdem unterstützten auch zahlreiche Helferinnen und Helfer von Stadt und Landkreis spontan und unbürokratisch den Einsatz.

Beim Einsturz der Eissporthalle kamen zwölf Kinder und Jugendliche sowie drei Frauen ums Leben. 34 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Eine Arbeitsgruppe beim Innenministerium, der unter anderem Bauexperten, Statikfachleute sowie Vertreter von Kommunen angehören, ist in die laufenden Ermittlungen zur Unglücksursache eingeschaltet und wird anhand des Ermittlungsergebnisses auch unter Einbeziehung des heutigen Supermarkt-Einsturzes in Töging am Inn schnellstens prüfen, ob und welche Konsequenzen zu ziehen sind. Stoiber: „Wir brauchen jetzt so rasch wie irgend möglich die Untersuchungsergebnisse und die Analyse der Experten, damit wir wissen, an welchen Punkten wir bei der Verbesserung der Gebäudesicherheit ansetzen können.“ Stoiber zeigte sich zugleich erleichtert über den glimpflichen Ausgang des Dacheinsturzes in Töging.