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Verfasser: Markus Leitner mit Informationen der Polizeidirektion Traunstein, aktualisiert am 9.2.06 um 19:25 Uhr

Kripo vermutet Brandstifter – Feuerwehr und Rotes Kreuz erneut im Großeinsatz

AINRING (ml) – Bereits zum dritten Mal innerhalb von 24 Stunden kam es am Donnerstagabend gegen 21.30 Uhr in der Mitterfeldener Heubergstraße zu einem Kellerbrand, wobei 29 Menschen aus dem Wohnblock evakuiert werden mussten und zum Teil Rauchgasvergiftungen erlitten. Sieben Verletzte wurden vom Roten Kreuz nach notärztlicher Erstversorgung in die Kreiskrankenhäuser Bad Reichenhall und Freilassing, ins Landeskrankenhaus Salzburg und ins Klinikum Traunstein eingeliefert. Die Kripo Traunstein geht nunmehr von einer Brandstiftungsserie aus, nachdem es bereits am Mittwochabend gegen 23 Uhr und am Donnerstagnachmittag gegen 15 Uhr in den Kellern zweier Nachbargebäude gebrannt hatte (wir berichteten).

Die sofort alarmierte Freiwillige Feuerwehr Ainring war mit mehreren Atemschutzträgern im Einsatz und hatte den Brand relativ schnell gelöscht: offenbar war eine Couch angezündet worden. Während der Löscharbeiten mussten über die Drehleiter mehrere Menschen gerettet werden, die wegen der starken Rauchentwicklung im Treppenhaus das Gebäude nicht mehr verlassen konnten.

34 Helfer und vier Notärzte des BRK waren mit 16 Fahrzeugen am Schadensort und kümmerten sich um 29 betroffene und teilweise verletzte Bewohner, wobei wieder in der nahen Hauptschule eine vorübergehende Notunterkunft eingerichtet und heißer Tee ausgeschenkt wurde. Neben dem regulären Rettungsdienst und der Sanitätseinsatzleitung mit Unterstützungsgruppe waren auch die ehrenamtlichen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´en) Ainring, Bad Reichenhall, Freilassing-Laufen und Teisendorf im Einsatz. Im Ganzen erlitten beim nunmehr dritten Brand weitere zehn Männer, Frauen und Kinder Rauchgasvergiftungen, wobei sieben Patienten zur stationären Behandlung in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert wurden.

Nachdem die Feuerwehr das Gebäude belüftet hatte, konnten die Unverletzten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Sachschaden dürfte sich auf bis zu 10.000 Euro belaufen, da auch elektrische Leitungen in den Kabelschächten beschädigt wurden. Insgesamt bewohnen den Wohnblock nach Polizeiangaben über 50 Menschen, größtenteils Übersiedler aus den ehemaligen GUS-Staaten. Die beiden Brände zuvor ereigneten sich in direkt angrenzenden Häusern.