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Verfasser: Siegfried Hauber und Markus Leitner, aktualisiert am 22.2.06 um 11:07 Uhr

BRK-Wasserwacht warnt vor instabilen Eisdecken heimischer Gewässer

BAD REICHENHALL (ml) – „Rund 50 Meter vom Ufer entfernt ist ein Spaziergänger bei Dunkelheit in den zugefrorenen Thumsee eingebrochen!“, so die Annahme für eine nächtliche Eisrettungsübung der Wasserwacht-Ortsgruppe Bad Reichenhall. Unter Einsatzbedingungen trainierten die Helfer der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) den koordinierten Rettungseinsatz, um im Erntfall möglichst schnell professionelle Hilfe leisten zu können. Aufgrund der derzeitigen Temperaturschwankungen warnt die BRK-Wasserwacht eindringlich davor, die mittlerweile zum Teil sehr instabilen Eisdecken der heimischen Gewässer zu betreten. Der Königssee kann seit dem 16. Februar nicht mehr begangen werden. Besonders Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt in der Nähe von Seen und Teichen spielen, da sie die trügerische Tragkraft der Eisflächen selbst nicht einschätzen können.

Am Thumsee wird von den Profis der Ernstfall geübt: Nach einer kurzen Lageerkundung durch den SEG-Leiter wird der Eingebrochene schnell geortet und die organisierte Rettung eingeleitet: Zwei Wasserretter, die sich bereits auf der Anfahrt im Fahrzeug einen speziellen Kälteschutzanzug abgezogen haben, tasten sich mit dem Eisrettungsschlitten zum Verunfallten vor. Gesichert durch einen Leinenführer treffen sie nur wenige Augenblicke später am Eisloch ein und können den stark Unterkühlten aus dem kalten Wasser ziehen. Gleichzeitig leuchten weitere Wasserwacht-Helfer die Einsatzstelle aus und bereiten die medizinische Erstversorgung des Patienten vor. Sofort wird der Gerettete in einen isolierten Bergesack gehüllt und die Unterkühlung mit einer Wärmepackung bekämpft. In engmaschigen Intervallen werden immer wieder die Lebenszeichen kontrolliert, um bei gefährlichen Veränderungen sofort die notwendigen Maßnahmen einleiten zu können. Notarzt und Rettungsassistenten des BRK übernehmen im Anschluss die weitere Behandlung und den Transport zur Intensivstation des Krankenhauses.



Nachdem
Nachdem die Wasserwacht-Helfer den Eingebrochenen mit dem Eisrettungsschlitten an Land gerettet haben, wird er sofort in einen isolierten Bergesack gehüllt und die Unterkühlung mit einer Wärmepackung bekämpft.