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Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 2.4.06 um 21:31 Uhr

Jahreshauptversammlung der BRK-Bereitschaft und des Jugendrotkreuzes in Bad Reichenhall

BAD REICHENHALL (ml) – Wie vielfältig und umfangreich die Rotkreuz-Arbeit in Bad Reichenhall ist, wurde beim Jahresrückblick der BRK-Bereitschaft und der Jugendrotkreuz-Ortsgruppe (JRK) deutlich. Bereitschaftsleiter Florian Halter und JRK-Ortsgruppenleiterin Franziska Gerhartsreiter berichteten von den Einsätzen der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG), von der Arbeit im Sanitäts-, Betreuungs- und Sozialdienst und den vielen Veranstaltungen der starken JRK-Ortsgruppe, die derzeit aus 66 Mitgliedern besteht. Um auch in Zukunft für alle Einsatzlagen gerüstet zu sein, sucht die Bereitschaft derzeit ein eigenes Materialfahrzeug, wobei sie bei der Finanzierung dringend auf Spenden angewiesen ist. Viel Lob ernteten die Helfer für ihren vorbildlichen Einsatz beim Eislaufhallen-Einsturz am 2. Januar – die Reichenhaller Sanitäter kümmerten sich um die Organisation des Behandlungsplatzes und die Versorgung und Betreuung der Verletzten.

Aktuell gehören 66 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 27 Jahren zum JRK in Bad Reichenhall, das damit die größte und stärkste Ortsgruppe im Landkreis ist. Vier der jungen Helfer absolvierten 2005 die Ausbildung zum Rettungsdiensthelfer, Franziska Gerhartsreiter und Bernhard Reiser legten sogar erfolgreich die Prüfung zum Rettungssanitäter ab. „Insgesamt wurden vom JRK im vergangenen Jahr 7.800 ehrenamtliche Stunden geleistet“, berichtete Ortsgruppenleiterin Franziska Gerhartsreiter in ihrem Rückblick. Zum Jahresprogramm gehörten unter anderem ein Besuch bei der Polizei, ein Ausflug in den Nonner Klettergarten und der Nachtorientierungslauf durch Berlin, bei dem die Gruppe aus Bad Reichenhall den achten Platz erreichte. Beim Kreiswettbewerb in der Kurstadt belegten die Reichenhaller Gruppen drei erste und zwei zweite Plätze. Nationale und Internationale Beziehungen wurden bei mehreren Hüttenabenden, beim Jugendlager mit Vertretern aus 26 Nationen in der Schweiz, beim Gruppenleiter-Wochenende in der Scheffau und beim Internationalen Jugendlager auf dem Gelände der Bundesgartenschau gepflegt. Im Rahmen einer Kreisübung in Piding, bei einer Jugendübung in Marktschellenberg und beim Berufsfeuerwehrtag in Bad Reichenhall wurden die Zusammenarbeit mit der Jugendfeuerwehr und die Realistische Unfalldarstellung (RUD) trainiert. Aber auch im Sozialdienst war das JRK aktiv: Mehrere Blutspendetermine mussten betreut werden, Altkleider wurden gesammelt, und beim Behindertenausflug der Bereitschaften nach Maria Eck waren auch JRK-Helfer zur Betreuung der Gäste dabei.

Mit insgesamt 16 Neuaufnahmen hat das JRK Bad Reichenhall derzeit keine Nachwuchssorgen: Claudia Bock, Helena Ebert, Thomas Gabriel, Monika Hauser, Markus Kantsberger, Julian und Moritz Kühler, Simon Kowarsch, Felix Limmer, Matthias Mader, Stefan Perchermeier, Quirin Pietta, Till Schöndorfer, Korbinian Seidel und Stefanie und Julia Wierzchowski verstärken in Zukunft das Team. Für fünf Jahre aktive Mitarbeit im JRK wurden Sonja Eidenmüller, Marianne Wengler, Stella Beege, Janine Kosel, Susanne Lindinger, Magdalena Scharl und Sebastian Steiner ausgezeichnet. „Bereits seit zehn Jahren engagieren sich Stefanie Bergmann und Isabell Pietta im JRK“, lobte der Leiter der Jugendarbeit, Matthias Rein. Das Leistungsabzeichen in Bronze erhielten Sonja Eidenmüller und Melanie Hauser für ihren großen Einsatz als Gruppenleiterinnen. Da sie sich seit vielen Jahren um den Sanitätsdienst beim Eishockey und Hockey kümmern, wurden Marianne Wengler und Alexandra Eidenmüller mit dem goldenen Leistungsabzeichen geehrt.

„18 Männer und Frauen engagieren sich derzeit in der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) der BRK-Bereitschaft Bad Reichenhall, die bei größeren Schadenslagen zu Sanitäts- und Betreuungseinsätzen alarmiert wird.“, informierte Bereitschaftsleiter Florian Halter. Im Februar 2005 waren die Freiwilligen beim Schneechaos auf der Autobahn A8 im Einsatz und versorgten die im Stau Eingeschlossenen mit heißem Tee und Decken. Ende September mussten zehn Verletzte bei einem Verkehrsunfall auf der Reichenhaller Umgehungsstraße versorgt und abtransportiert werden. Viel zu tun gab es auch bei den drei großen Open-Air-Konzerten in der Alten Saline: Zwölf Patienten wurden erstversorgt, drei von ihnen mussten zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mit 43 ehrenamtlichen Helfern und 16 Fahrzeugen kümmerten sich die BRK-Bereitschaften auch um die sanitätsdienstliche Absicherung beim ersten Berchtesgadener Land Radmarathon, bei dem acht gestürzte Teilnehmer versorgt wurden.

Bei einer großen Übung in den unterirdischen Gängen der Alten Saline wurden Rettungs- und Versorgungstechniken trainiert, wobei sich die Sanitäter auch selbst um die Ausleuchtung der Unfallstelle kümmern mussten. Im Rahmen weiterer Aus- und Fortbildungsveranstaltungen erbrachten die Freiwilligen insgesamt 820 ehrenamtliche Stunden. Großes Engagement zeigten die Helfer mit über 420 Arbeitsstunden auch im Sozialdienst, in der Behindertenarbeit, bei der Betreuung von Blutspendeterminen, bei der Altkleidersammlung oder bei der Mittelbeschaffung. Bereitschaftsleiter Florian Halter nahm Melanie Hauser, Sonja Eidenmüller und Michael Schönmeier als neue Mitglieder in die Gemeinschaft auf. Durch den starken Nachwuchs aus den Kreisen des JRK will die Bereitschaft in den kommenden Jahren auch ihr derzeitiges Durchschnittsalter von fast 53 Jahren weiter senken.

Kreisbereitschaftsleiter Ludwig Wetzelsberger beklagte, dass die Reichenhaller BRK-Bereitschaft zur Lagerung ihres Materials und zur Unterbringung ihrer Einsatzfahrzeuge im Moment zu wenig Platz habe und stellte eine Besserung der Situation nach den geplanten Umbaumaßnahmen in Aussicht. „Als die Welt am 2. Januar auf unseren Landkreis schaute, brauchten wir uns mit unserer Arbeit nicht zu verstecken.“, lobte Wetzelsberger die beim Eislaufhallen-Einsturz eingesetzten Helfer der Reichenhaller SEG, die sich um die Organisation des Behandlungsplatzes und die Versorgung und Betreuung der Verletzten kümmerte. Unregelmäßigkeiten in der Führung des Einsatzes seien durch Nachbesprechungen geklärt worden, berichtete Wetzelsberger. Mit einer berührenden Rede sprach der scheidende Reichenhaller Oberbürgermeister Wolfgang Heitmeier den Freiwilligen der BRK-Bereitschaft seinen Dank für ihren Einsatz am 2. Januar aus: „Jeder stand an seinem Platz und hat das Beste gegeben. Ihr Engagement hat mich in schweren Stunden gehalten. Ohne ihre Arbeit ginge es nicht.“

Für
Für langjährigen aktiven Dienst in der BRK-Bereitschaft zeichneten Kreisbereitschaftsleiter Ludwig Wetzelsberger (kniend rechts), seine Stellvertreterin Katharina Kraller (rechts) und Bereitschaftsleiter Florian Halter (kniend links) sieben Mitglieder aus: Gisela Laubscher (30 Jahre), Angela Gabriel (20 Jahre), Karl-Heinz Sander (35 Jahre), Gerhard Thiel (50 Jahre), Hermann Höller (45 Jahre), Thomas Gschwendtner (fünf Jahre) und Herbert Kolodzie (35 Jahre). Margret Steinbacher (30 Jahre), Werner Mück, Alfred Schreiner, Georg Ramelsberger (alle 35 Jahre) und Karl-Heinz Paul (40 Jahre) waren verhindert.
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Das Leistungsabzeichen des JRK in Bronze erhielten Sonja Eidenmüller (Mitte) und Melanie Hauser (Zweite von rechts) für ihren großen Einsatz als Gruppenleiterinnen. Da sie sich seit vielen Jahren um den Sanitätsdienst beim Eishockey und Hockey kümmern, wurden Marianne Wengler (kniend rechts) und Alexandra Eidenmüller (kniend links) mit dem goldenen Leistungsabzeichen geehrt. Für fünf Jahre aktive Mitarbeit im JRK wurden Sonja Eidenmüller, Marianne Wengler, und Magdalena Scharl (Zweite von links) ausgezeichnet. Ortsgruppenleiterin Franziska Gerhartsreiter (links) und der Leiter der Jugendarbeit, Matthias Rein (rechts), gratulierten.
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Der Chefarzt des BRK-Kreisverbandes, Dr. Franz Leipfinger (Zweiter von links) und Kreisbereitschaftsleiter Ludwig Wetzelsberger (rechts) lobten langjährige Blutspender für ihren aktiven Beitrag in der Lebensrettung. Elisabeth Fuchsreiter, Friedrich Holzinger, Georg Koch, Hans-Jörg Krakora, Holger Mayerl, Hans Pantke, Prof. Dr. Ekkehard Pratschke, Josef Rochart, Josef Schleindl und Marianne Walther wurden für 50 erbrachte Blutspenden geehrt.
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Eine besondere Auszeichnung für 75 Blutspenden wurde Rosemarie Bergmann, Winfried Franke, Hilmar Harbke, Sebastian Schöndorfer und Horst Sobotta verliehen. Der Chefarzt des BRK-Kreisverbandes, Dr. Franz Leipfinger (links) und Kreisbereitschaftsleiter Ludwig Wetzelsberger (rechts) gratulierten.