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Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 7.4.06 um 18:30 Uhr

EuRegio fördert Funkgeräte für grenzüberschreitende Einsätze

BERCHTESGADENER LAND/TRAUNSTEIN/SALZBURG/OBERÖSTERREICH (ml) – Grenzenlos kommunizieren können nach einem Probebetrieb nun offiziell die Notärzte und Sanitäter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Berchtesgadener Land sowie der Rettungswache Fridolfing im Landkreis Traunstein: Mit insgesamt fünf neuen Funkgeräten können sich die Bayern nun direkt über die entsprechenden Frequenzen mit ihren österreichischen Partnerorganisationen verständigen. Die Anschaffung wurde zur Hälfte über den Dispositionsfonds der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein mit Mitteln der Europäischen Union aus INTERREG III A gefördert. Die andere Hälfte stammt aus Eigenmitteln der EuRegio und der BRK-Spendenaktion „Leben schützen“. „Die Funkgeräte werden in Zukunft dauerhaft auf vier Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF) und einem BRK-Einsatzleitwagen (ELW2) im bayerischen Grenzgebiet mitgeführt und dienen damit der wichtigen grenzüberschreitenden Netzwerkbildung und Einsatzabstimmung“, berichtete EuRegio-Präsident Dr. Emmerich Riesner. Bei der Übergabe der Geräte in Freilassing lobten Vertreter von BRK, Österreichischem Roten Kreuz (ÖRK) und EuRegio die notwendige Maßnahme, durch die der grenzüberschreitende Rettungsdienst und Katastrophenschutz in der Region weiter verbessert werden konnte.

Da BRK und ÖRK auf unterschiedlichen Bandbreiten funken, konnten zuvor nur die Landesleitstelle Salzburg und die Rettungsleitstelle Traunstein direkt miteinander in Kontakt treten. „Wird in Zukunft ein bayerischer Notarzt nach Österreich nachgefordert, kann er direkt mit der jeweiligen Leitstelle oder anderen ÖRK-Fahrzeugen kommunizieren, was im Ernstfall wertvolle Minuten bringt.“, berichtet BRK-Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz. Auch bei grenzüberschreitenden Großeinsätzen, wie dem Eishallen-Einsturz in Bad Reichenhall oder dem schweren Busunglück im August 2004 am Dürrnberg, sollen die neuen Geräte die Kommunikation zwischen BRK und ÖRK erleichtern. ÖRK-Fahrzeuge, die zur Unterstützung nach Bayern geschickt werden, können von der jeweiligen Einsatzleitung direkt eingewiesen und angesprochen werden. Kommen BRK-Einheiten in Österreich zum Einsatz, so kann der mit dem Funkgerät ausgestattete BRK-Einsatzleiter direkt mit seinen österreichischen Kollegen sprechen und muss nicht auf indirekte Lagemeldungen seiner eigenen Leitstelle warten.

Die Geräte sind mit insgesamt fünf Kanälen programmiert und ermöglichen eine Kontaktaufnahme mit der Landesleitstelle Salzburg, der Bezirksleitstelle Zell am See (Pinzgau), der Bezirksleitstelle Hallein (Tennengau) und der Leitstelle Ried im Innkreis. Für Einsätze in den grenznahen Achberg- und Lärchberg-Tunnelanlagen, durch die die Pinzgauer Bundesstraße B178 führt, wurde ein spezieller Tunnel-Rettungskanal einprogrammiert. Neben den BRK-Notarzteinsatzfahrzeugen in Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing und Fridolfing wurde auch der Einsatzleitwagen des BRK-Kreisverbands Berchtesgadener Land mit einem österreichischen Funkgerät und dem entsprechenden Fahrzeug-Ladegerät ausgestattet. Bereits sieben Mal wurde der Freilassinger Notarzt im vergangenen Jahr zu Einsätzen im Bereich der ÖRK-Dienststelle Riedersbach (Oberösterreich) nachgefordert.

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Von der „EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land – Traunstein“ geförderte Funkgeräte sollen in Zukunft dauerhaft auf vier bayerischen Notarzteinsatzfahrzeugen und einem Einsatzleitwagen mitgeführt werden und die Kommunikation bei grenzüberschreitenden Rotkreuz-Einsätzen erleichtern. Vertreter des Bayerischen und Österreichischen Roten Kreuzes und der EuRegio waren bei der Übergabe mit dabei: BRK-Fachdienstleiter für „Information und Kommunikation“, Richard Haller, der Leiter der „Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung“, Rudolf Potschacher-Eisl, Rettungsleitstellen-Chef Helmut Ochs (Traunstein), Dr. Josef Lenz von der Notarztgemeinschaft Freilassing, ÖRK-Bezirksrettungskommandant Ing. Herbert Markler (Braunau), der oberösterreichische ÖRK-Präsident Leo Pallwein-Prettner, EuRegio-Geschäftsführer Steffen Rubach, ÖRK-Landesrettungskommandant Gerhard Huber (Salzburg), Rettungsassistent Erich Baringer, Landrat Georg Grabner (Berchtesgadener Land), Katharina Kraller vom BRK-Bezirksverband Oberbayern, BRK-Rettungsdienst-Leiter Rudolf Meier, Dr. Gabriela Zelzer von der Notarztgemeinschaft Freilassing, Rettungsassistent Hermann Emminger, EuRegio-Präsident Dr. Emmerich Riesner und BRK-Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz (von links).
Salzburgs
Salzburgs Landesrettungskommandant Gerhard Huber, der oberösterreichische ÖRK-Präsident Leo Pallwein-Prettner, Landrat Georg Grabner (Berchtesgadener Land), EuRegio-Präsident Dr. Emmerich Riesner und der Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), Tobias Kurz (von links) sind froh über die neuen Funkgeräte, die die Kommunikation bei grenzüberschreitenden Rotkreuz-Einsätzen in Zukunft erleichtern sollen.