Verfasser: Text: Andreas Hänsch, Fotos: Markus Leitner, aktualisiert am 3.7.06 um 22:47 Uhr

Wirtschaftsjunioren Rupertiwinkel unterstützen Lawinen- und Suchhundestaffel mit Lawinenairbags

BERCHTESGADENER LAND - Bei den Einsätzen der Lawinen- und Suchhundestaffel Chiemgau gehen Mensch und Hund ans Limit. Wenn sie vermisste, verletzte oder verschüttete Personen aus alpinen Notlagen befreien, sind die Helfer der Bergwacht jedoch oft selbst in größter Gefahr - vor allem bei bedrohlicher Lawinenlage. Deutlich mehr Sicherheit für die Einsatzkräfte bieten so genannte Lawinenairbags. Doch die Anschaffung der Geräte übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der ehrenamtlichen Helfer. Die Wirtschaftsjunioren Rupertiwinkel starten deshalb eine Spendenaktion.

Wie zwei Flügel blasen sich die Luftkammern eines Lawinenairbags in Sekundenschnelle auf. Gerät ein Hundeführer in eine Lawine, so kann er dadurch auf den Schneemassen „schwimmen“ und wird nicht verschüttet. Er rettet nicht nur sein eigenes Leben, sondern kann unter Umständen auch noch weiteren Opfern helfen.

„Diese Technik erhöht die Sicherheit unserer Helfer deutlich“, erklärt Walter Lang, Leiter der Lawinen- und Suchhundestaffel. Dem Verein und seinen 15 ehrenamtlichen Hundeführern fehlen jedoch die finanziellen Mittel, diese lebensrettenden Airbags selbst anzuschaffen. Bisher mussten die über 500 Euro teuren Geräte kostenpflichtig und umständlich ausgeliehen werden mit dem Ergebnis, dass die Helfer häufig ungeschützt in den Einsatz gingen. Dabei nimmt die Zahl der Einsätze stetig zu und jede Minute zählt.

Die Wirtschaftsjunioren Rupertiwinkel wollen die Lawinen- und Suchhundestaffel dabei mit ihrer Spendenaktion unterstützen. Ziel ist es, möglichst jeden Hundeführer mit einem Lawinenairbag auszustatten. „Unsere Berge werden intensiv für Freizeit und Sportaktivitäten genutzt. Als Wanderer, Skifahrer oder Tourengeher könnte prinzipiell jeder von uns einmal die Hilfe der Rettungshundestaffel benötigen“, erklärt Claudia Mehler von den Wirtschaftsjunioren.

Einzelpersonen, Vereine und Unternehmen können die Aktion unterstützen - entweder durch Geldspenden oder durch die Übernahme einer persönlichen Patenschaft zur Ausstattung eines Hundeführers mit einem Lawinenairbag. Eigens gedruckte Postkarten sollen die Idee der Hilfsaktion in der gesamten Region bekannt machen. Mehr Informationen bietet auch die Internetseite www.wj-rup.de. Die Wirtschaftsjunioren haben auch ein eigenes Spendenkonto eingerichtet:
Dresdner Bank, BLZ: 700 800 00, Kontonummer 0234514601.

Lawinenairbags machen die Einsätze der Hundestaffel wesentlich sicherer.

„Auch Rettungsengel brauchen Flügel“ ist das Leitmotiv der Aktion.

Die Rettungsaktionen der Hundestaffel geschehen oft unter extremen Bedingungen. Im Bild die Suche nach einem Verschütteten im Tiefschnee.

Bei den Einsätzen der Lawinen- und Suchhundestaffeln gehen Mensch und Hund ans Limit. Bei Lawinenunglücken im Hochgebirgen werden sie per Hubschrauber eingeflogen.

Postkarten sollen die Aktion bekannt machen.