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Verfasser: Manfred Pfnier, ÖAMTC-Pressedienst; Polizeidirektion Traunstein, aktualisiert am 5.7.06 um 20:35 Uhr

ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 6 flog 5.000sten Einsatz

TROSTBERG - Im benachbartem Bayern flog Mittwoch Nachmittag der Salzburger ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 6 seinen 5.000sten Einsatz, der leider tragisch endete. In der Nähe von Trostberg im Landkreis Traunstein stürzte ein Landwirt beim Kirschenernten von einer am Traktor befestigten ausfahrbaren Plattform. Bei dem etwa fünf Meter tiefen Sturz auf die Straße zog sich der 66-Jährige schwerste Verletzungen zu, an denen er später im Krankenhaus verstarb. Da der bayerische Rettungshubschrauber Christoph 14 wegen eines anderen Einsatzes nicht verfügbar war, wurde der Salzburger Helikopter angefordert. Knapp 15 Minuten nach der Alarmierung landete Christophorus 6 an der Unfallstelle. Nach der Erstversorgung wurde der schwer Verletzte ins Unfallkrankenhaus Salzburg geflogen. Unfallursächlich dürfte die nicht korrekte Montage der Hebebühne am Traktor gewesen sein. Die Ermittlungen wurden von der Kriminalpolizei Traunstein übernommen.

Die Crew des Jubiläumseinsatzes: Notarzt Dr. Ralf Woidke, Sanitäter Gerhard Ranggetiner, Flugretter Roger Braun und Pilot Thomas Brändle.

Seit seiner Stationierung am 1. April 2001 flog der vom Salzburger Roten Kreuz disponierte Notarzthubschrauber 134 Mal im benachbarten Bayern. Über 82 Prozent (4.100) der Einsätze gab es im Bundesland Salzburg, 649 Mal war Christophorus 6 in Oberösterreich. Mit 42 Prozent aller Aufnahmen war das Salzburger Landeskrankenhaus Spitzenreiter bei den Zielkrankenhäusern. Etwa jeden sechsten erstversorgten Patienten brachte der ÖAMTC-Notarzthubschrauber ins AUVA-Unfallkrankenhaus Salzburg und 448 Patienten wurden in die Landesnervenklinik Salzburg geflogen.
Fast 31 Prozent der Rettungsflüge erfolgten nach internistischen Notfällen, gefolgt von 15 % Sport- und Freizeitunfällen und 14 Prozent Verkehrsunfällen. 429 Mal musste die Crew bisher nach alpinen Freizeitunfällen ausrücken. 197 Verunglückte konnten nur mittels Taubergung gerettet werden.

Absturzursache noch ungeklärt

Nach wie vor ungeklärt sind die Gründe für den Hubschrauberabsturz von Christophorus 6 am 1. Mai beim Landeanflug auf das Dach des Salzburger Unfallkrankenhauses. Zum Glück haben den Rettungsflug 4.816 alle fünf Insassen überlebt. Christophorus-Vorstand Erich Lobensommer: „Dieser tragische Unfall zeigt einmal mehr, dass die Rettungsfliegerei trotz aller erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen ein gefährlicher Job ist.“