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Verfasser: Raphael Braun, Lorenz Fegg sen., aktualisiert am 28.8.06 um 17:48 Uhr

Einsatzkräfte üben im Freilassinger Industriegebiet für den Ernstfall

FREILASSING (rb) – Zwei Unfallfahrzeuge, eines schräg auf einem Brückengeländer hängend und das andere auf dem Dach liegend unterhalb eines Bahnübergangs, etwas versteckt im Wald. Plötzlich ein Knistern, Feuerschein – dichte Rauchschwaden steigen auf. Schreie dringen aus dem Inneren des brennenden Autos. Passanten laufen besorgt in Richtung des vermeintlich schweren Unfalls. Was wie ein Szenario aus einem Kinofilm wirkt, ist eine von der Freiwilligen Feuerwehr Freilassing inszenierte Einsatzübung, die ihr Ausbildungsprogramm für die aktiven Feuerwehrmänner so real wie möglich gestalten will.

Mit Unterstützung durch den THW-Ortsverband Berchtesgadener Land wurden für die Übung zwei Schrottfahrzeuge auf einer alten Bahnstrecke im Industriegebiet abgelegt. Eine Verletzte, geschminkt vom Team für Realistische Unfalldarstellung (RUD) des Roten Kreuzes aus Freilassing, wartete im Fahrzeuginneren auf die Helfer. Nachdem eine Brand-Simulations-Wanne vor dem Fahrzeug entzündet wurde, durften Feuerwehr und BRK-Helfer zum Übungsort ausrücken. Zunächst erkundete der Feuerwehr-Zugführer die beiden Einsatzabschnitte und teilte danach seine Gruppen auf. Schnell wurde der Brand mittels eines Schaumlöschers bekämpft, um einen Rettungsweg zur Patientin zu schaffen. Im Anschluss kümmerte sich das Rettungsdienst-Team der BRK-Bereitschaft Freilassing zusammen mit Kreisfeuerwehrarzt Wolfgang Krämer im Wrack um die medizinische Erstversorgung der verletzten Frau. Nach umfangreichen Sicherungsmaßnahmen mittels Seilwinde und Hebekissen und Freigabe durch den Arzt, wurde das Dach an den Säulen abgetrennt und umgeklappt. Die Rettung erfolgte mit der Schaufeltrage und einem so genannten KED-System, einer Art Korsett, das die Wirbelsäule des Patienten stabilisieren soll. Inzwischen erkundete die zweite Gruppe den anderen Unfallwagen und entdeckte einen weiteren Verletzten, der durch die verformte Fahrzeugtüre gerettet werden musste.

Der erste Kommandant der Feuerwehr Freilassing, Hans Zimmermann, äußerte sich bei der im Anschluss stattfindenden Nachbesprechung über die Arbeit der Feuerwehr sehr zufrieden: „Trotz der anfangs schwierigen Lage und der örtlich ausgedehnten Einsatzstelle wurde schnell und richtig reagiert. Auch die Zusammenarbeit mit dem BRK verlief reibungslos.“