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Verfasser: Gerhard Jäkel, Markus Leitner, aktualisiert am 10.4.07 um 14:52 Uhr

BRK-Präsidentin übergibt Zertifizierungsurkunde an Leitstellen-Team

TRAUNSTEIN (gj/ml) – Wenn es um medizinische Notfälle geht, zählt nicht nur Schnelligkeit, sondern vor allem auch Qualität. Darum wurden während der vergangenen Monate alle bayerischen Rettungsleitstellen des Roten Kreuzes nach „DIN EN ISO 9001:2000“ zertifiziert, darunter auch die Rettungsleitstelle Traunstein, die für die Landkreise Altötting, Berchtesgadener Land, Traunstein und Mühldorf am Inn zuständig ist. „Es ist besonders wichtig, dass sich jeder Anrufer stets kompetent und freundlich behandelt fühlt und die für ihn richtige und optimale Hilfe erhält“, erklärt Leitstellenleiter Helmut Ochs.

Vor wenigen Tagen übergaben BRK-Präsidentin Christa Prinzessin von Thurn und Taxis und Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk die Zertifizierungsurkunde an den Traunsteiner Leitstellenleiter Helmut Ochs, seinen Stellvertreter Anton Groschack und den Qualitätsmanagement-Beauftragten Gerhard Jäkel. Die Idee für ein Qualitätsmanagement-System stammt aus der Rettungsleitstelle Ansbach: 2003 entwickelte man dort ein Konzept zur Qualitätsfeststellung und Verbesserung. In den folgenden Jahren wurden alle Rettungsleitstellen des BRK nach diesem System zertifiziert. Mit einem straffen Zeitplan zwischen März und Dezember 2006 untersuchte und dokumentierte das Team der Traunsteiner Rettungsleitstelle die internen Betriebsabläufe. Arbeitsverfahren und praktikable Ansätze zur Optimierung wurden in einem Qualitätsmanagement-Handbuch zusammengefasst. Projektleiter Gerhard Jäkel führte ein Verbesserungs- und Vorschlagswesen ein und schulte alle beteiligten Mitarbeiter auf das neue Konzept.

Die Rettungsleitstelle Traunstein hat seit ihrer Inbetriebnahme im Februar 1980 rund um die Uhr und ohne Pause eine wesentliche Schlüsselfunktion in der notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung. Die Disponenten nehmen die medizinischen Notrufe entgegen und bewerten alle Informationen, um jedem Patienten die benötigte Hilfe zukommen zu lassen. Zusätzlich werden im Monat rund 2.300 Krankentransporte koordiniert, darunter auch sehr dringliche Terminfahrten, bei denen eine Verzögerung mit gesundheitlichen Folgen für die Patienten verbunden ist. Das Aufgabenspektrum reicht von der Koordination beim einfachen Krankentransport bis hin zur komplexen Bearbeitung eines Großschadensereignisses wie dem Eishallen-Einsturz in Bad Reichenhall: In der Traunsteiner Hochstraße laufen alle Fäden zusammen, wobei das neue Handbuch vor allem die große Verantwortung herausstellt, die jeder einzelne Mitarbeiter tagtäglich im Bemühen um Gesundheit und Leben der Bevölkerung übernimmt.

Das Qualitätsmanagement-System bildet Abläufe und Strukturen ab und schreibt eine regelmäßige Überprüfung der Arbeitroutinen vor. Dadurch sollen Schwachstellen im Ansatz entdeckt und behoben werden, möglichst bevor sie sich zu wirklichen Fehlerquellen entwickeln. Auch die sich immer rascher ändernden Rahmenbedingungen werden berücksichtigt und zeitnah in das Gesamtsystem eingebaut. Dies bedeutet für jeden Leitstellen-Disponenten, dass er im Zweifelsfall bei schwierigen Entscheidungen immer auf ein aktuelles und modernes Konzept zurückgreifen kann, das ihn bei seiner Arbeit unterstützt. „Mit dem erarbeiteten Konzept sind wir mehr als jemals zuvor in der Lage, uns neuen Herausforderungen zu stellen und auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren“, erklärt Projektleiter Gerhard Jäkel.

BRK-Landesgeschäftsführer
BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk und BRK-Präsidentin Christa Prinzessin von Thurn und Taxis (von rechts) übergaben die Zertifizierungsurkunde an den Traunsteiner Leitstellenleiter Helmut Ochs (Mitte), seinen Stellvertreter Anton Groschack (links) und den Qualitätsmanagement-Beauftragten Gerhard Jäkel.