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Verfasser: Text: Markus Leitner & Landratsamt Berchtesgadener Land, Fotos: Raphael Braun & Markus Leitner, aktualisiert am 14.4.07 um 04:13 Uhr

Rotes Kreuz weiterhin mit Bergwacht, Wasserwacht und Bereitschaften zur Absicherung und Verpflegung im Einsatz

BAD REICHENHALL (ml) – Der Bergwaldbrand am Thumsee bei Bad Reichenhall hat sich im Laufe der Nacht zum Katastrophenfall entwickelt. Aufgrund der äußerst trockenen Witterung in den vergangenen Wochen breitete sich das Feuer immer weiter aus. Nur durch den massiven Einsatz von sieben Löschhubschraubern (Polizeihubschrauberstaffel Bayern, Bundespolizei, EADS-Werksfeuerwehr, Land Salzburg) konnte das Feuer am Freitagabend vorerst unter Kontrolle gebracht werden. Gegen 21 Uhr musste der Hubschraubereinsatz jedoch wegen Dunkelheit eingestellt werden.
In der weiteren Folge konnte die eingerichtete Brandwacht von Feuerwehr und Bergwacht das Wiederaufflammen der Brandherde nicht verhindern: Das Feuer breitete sich in südwestliche Richtung zur B305 auf eine Fläche von rund einen halben Quadratkilometer aus. Unter großem Personaleinsatz gelang es des den Einsatzkräften von Feuerwehr, Bergwacht und THW, ein Übergreifen der Flammen in südöstliche Richtung zum Müllnerhörndl zu verhindern. Die Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´en) des Roten Kreuzes richteten im BRK-Haus Bad Reichenhall eine Notunterkunft für eventuelle Evakuierungen ein und versorgten bis zu 300 Einsatzkräfte gleichzeitig mit Kaltverpflegung und Getränken. Wegen der eskalierenden Situation erklärte Landrat Georg Grabner um 1.10 Uhr den Katastrophenfall und setzte die Führungsgruppe Katastrophenschutz zur Koordination des Gesamteinsatzes ein. Da sich das Feuer während der Nacht immer weiter in Richtung Tal ausbreitete, mussten die Einsatzleitung und der Behandlungsplatz am Thumsee gegen 1.30 Uhr in Richtung Seemösl verlegt werden.

Während der Nachtstunden um am Samstagvormittag waren rund 300 Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, des Roten Kreuzes mit Bergwacht, Wasserwacht und Bereitschaften, des THW und der Polizei im Einsatz. Die Einsatzkräfte aus dem Berchtesgadener Land wurden auch durch Helfer aus dem Salzburger Land und aus dem Landkreis Traunstein unterstützt. Damit waren seit Freitagnachmittag weit mehr als 500 meist ehrenamtliche Helfer im Schichtbetrieb vor Ort.

Um 7.10 Uhr starteten die ersten Löschhelikopter wieder zur Brandbekämpfung aus der Luft, darunter auch zwei Großraumhubschrauber der Bundeswehr. Die Wasserwacht steht seitdem mit zwei Rettungsbooten für eventuelle Notfälle bei der Löschwasseraufnahme am See bereit. Für andere Fluggeräte wurde der Luftraum gesperrt. Nach jetziger Kenntnislage besteht keine Gefahr für Menschen oder Gebäude. Wegen des Einsatzes ist die Staatsstraße 2101 im Bereich zwischen Karlstein und der Einmündung der B 305 (Schneizlreuth) gesperrt. Die Umleitung ist ausgeschildert.
Sanitäter und Notärzte des Roten Kreuzes untersuchten die abgelösten Waldbrand-Helfer auf Rauchgasvergiftungen und mussten kleinere Wunden behandeln. Trotz der schwierigen Arbeiten im steilen Gelände zog sich bisher keiner der Helfer ernsthafte Verletzungen zu. Mit einem geländegängigen Rettungswagen sicherten die Sanitäter die Arbeiten am Gipfelgrat ab; Retter der Bergwacht-Bereitschaften haben im Steilhang mehrere Abseilvorrichtungen aufgebaut, mit der die Waldbrand-Helfer über ein Statikseil zu den Brandherden abgelassen werden. Müssen die Feuerwehr- und Bergwachtmänner im Notfall den Rückzug antreten, so können sie über einen zusätzlich vorhandenen Flaschenzug in sehr kurzer Zeit wieder nach oben aus dem Gefahrenbereich herausgezogen werden.

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Da sich das Feuer während der Nacht immer weiter in Richtung Tal ausbreitete, mussten die Einsatzleitung und der Behandlungsplatz am Thumsee gegen 1.30 Uhr in Richtung Seemösl verlegt werden.




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Die Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´en) des Roten Kreuzes versorgten bis zu 300 Einsatzkräfte gleichzeitig mit Kaltverpflegung und Getränken.