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Verfasser: Raphael Braun, aktualisiert am 28.4.07 um 17:54 Uhr

Jugendrotkreuz, Wasserwacht und Feuerwehr üben am Berchtesgadener Triftplatz

Eine Gruppe von 10 Personen nutzt den sommerlichen Samstag zum Rafting auf der Königseer Ache. Trotz eines aufziehenden schweren Gewitters will die Gruppe die Tour nicht abbrechen. Auf Höhe des Triftstegs schlägt dann gegen 16.00 Uhr ein Blitz in die Holzbrücke ein und setzt diesen in Brand. Mehrere Fußgänger werden dadurch verletzt, Teile der Brücke fallen ins Wasser und bringen das Raftingboot zum kentern. Ein Großteil der Insassen kann sich verletzt ans Ufer retten, drei Mitfahrer treiben jedoch im Wasser.
Eine schwere Aufgabe stellten die Übungsleiter Florian Ziegler vom Jugendrotkreuz (JRK) Berchtesgaden und sein Kollege Martin Planegger von der Wasserwacht Berchtesgaden sowie Florian Hallinger und Mario Graf von der Feuerwehr den nun alarmierten Helfern. Die von der Realistischen Unfalldarstellung (RUD) vorbereiteten Opfer waren auf dem Triftweg sowie im Wasser verteilt, der Steg mithilfe von Rauchpulver in dichten Qualm gehüllt. Alex Horstmann vom Rafting Center Berchtesgaden stellte ein Boot zur Verfügung, welches er und seine Crew im Uferbereich als „Havaristen“ platzierten.
Die erst eintreffenden Feuerwehrkräfte auf Königsee und Schönau unter der Leitung von Peter Hallinger bereiteten sofort den Löschangriff auf den brennenden Steg und den umliegenden üppigen Bewuchs vor. Mit vier Strahlrohren und einem Dachmonitor des Tanklöschfahrzeuges konnte dem imaginären Feuer schnell zu Leibe gerückt und unter Kontrolle gebracht werden. Zeitgleich mit den Feuerwehrkräften trafen erste Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) sowie Einsatzleiter Daniel Wohlrab und Wasserrettungs-Leiter Christoph Golser am Einsatzort ein. Schnelleinsatzgruppen (SEG’n) von Wasserwacht und Sanitätsbereitschaft aus Berchtesgaden sowie Bad Reichenhall wurden angefordert. Unterstützt durch Feuerwehrmänner suchten nun die BRK und Wasserwachthelfer nach den Verletzten und führten eine erste Sichtung durch. Zwischenzeitlich installierten die SEG-Kräfte eine Verletztensammelstelle am Triftplatz, wo zwei Ärzte des BRK die Betroffenen untersuchten und behandelten. Die jungen Helfer bringen unermüdlich und mit viel Eifer und einer Portion Anstrengung Verletzte und Betroffene zur Sammelstelle, betreuen Patienten und leisten Erste-Hilfe. Gegen 17.00 Uhr sind dann alle „präparierten“ Opfer versorgt und die Übungsleitung erklärt um 17.15 Uhr das Ende der Übung.
Viele Spaziergänger und Radfahrer bleiben angesichts dieses realistischen Übungsszenarios stehen, beobachten die Rettungsarbeiten und fragen immer wieder nach dem Unglückshergang. „Gott sei Dank seid ihr da, wenn mal so was passiert. Man sieht, dass ihr euer Handwerk versteht“ hören die Einsatzkräfte an diesem Tag mehrere Male.
Nach dem Aufräumen an der Einsatzstelle, Abschminken der Opfer und Zusammenstellen der Ausrüstungen treffen sich die Beteiligten Kräfte am Feuerwehrhaus Schönau zu einer Abschlussbesprechung. Florian Ziegler, Initiator der Übung, erklärt das Übungsziel, die Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen zu trainieren, als vollkommen erreicht. Hierbei können sich die Feuerwehr-Leiter nur anschließen, die Kameraden haben sehr gute Arbeit geleistet. Daniel Wohlrab vom BRK sah seine Hauptaufgabe bei der Versorgung und Registrierung der Verletzten, die durch die JRK und Sanitätskräfte sehr gut erfüllt wurde. Für Christoph Golser von der Wasserwacht war die Rettung aus dem Uferbereich und aus dem Wasser ein höherer Schwierigkeitsgrad. Er erklärte, er sei selten zufriedenzustellen, jedoch habe er heute nichts zu beanstanden.
Im Anschluss dankte Martin Planegger von der Wasserwacht Berchtesgaden allen beteiligten Einsatzkräften, insbesondere Alex Horstmann vom Rafting-Center Berchtesgaden, welcher sich auch für künftige Übungs- und Ausbildungstage als Ausbilder und Mitorganisator bereiterklärt hat. Ebenso bedankte sich Planegger bei der Firma Edeka Hölzlwimmer in Berchtesgaden, die für die Einsatzkräfte eine Brotzeit gespendet haben.

Das
Das gekenterte Raftingboot im Uferbereich der Königseer Ache, kurz vor dem Triftsteg.
Wasserrettungskräfte
Wasserrettungskräfte arbeiten Hand in Hand, um die im Wasser treibenden Verletzten zu bergen.
Zusammenarbeit
Zusammenarbeit von Feuerwehr, BRK und Wasserwacht war das Ziel dieser Übung.