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Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 15.5.07 um 14:19 Uhr

Reichenhaller Wasserretter üben Umgang mit dem Frühdefi

BAD REICHENHALL (ml) – Bei zwei ganztägigen Wiederholungsschulungen konnten die ehrenamtlichen Helfer der Wasserwacht-Ortsgruppe Bad Reichenhall vor wenigen Tagen die Wiederbelebung von Kindern und Erwachsenen trainieren. An der Veranstaltung nahm das ausgebildete Personal des Wasserrettungsdienstes teil, das bereits zuvor in der Anwendung eines halbautomatischen Defibrillators (AED) geschult wurde. Grundlage für die Ausbildung ist das AED-Konzept des Bayerischen Innenministeriums für die Berg- und Wasserrettung aus dem Jahr 2003.

Im Dezember 2003 wurden für die Wasserrettungsstationen am Thumsee und am Höglwörther See zwei Frühdefis mit Monitorüberwachungsfunktion beschafft. Sinn und Zweck der Geräte ist die Bekämpfung des plötzlichen Herztods, dem alleine in Deutschland pro Jahr 120.000 Menschen zum Opfer fallen. Aktuell sind bereits 25 Frauen und Männer der Reichenhaller Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Wasserrettung an den Frühdefis ausgebildet – sie durchlaufen in halbjährlichen, beziehungsweise jährlichen Abständen ein Reanimationstraining, bei dem die vermittelten Lehrinhalte praktisch geübt und wieder aufgefrischt werden.

Schwerpunktmäßig vermittelten die Trainingsleiter Andreas Dietz und Christian Standl die neuen Richtlinien in der Wiederbelebung des European Rescucitation Council (ERC) aus dem Jahr 2005. Die Richtlinien gelten zumeist für rund fünf Jahre und bilden die fachliche Grundlage für die Durchführung einer Wiederbelebung. Zusätzlich konnten die Wasserretter den Umgang mit dem so genannten Larynxtubus trainieren: Der Ausrüstungsgegenstand dient als Beatmungshilfe zur alternativen Atemwegssicherung.

In einem theoretischen Teil von 90 Minuten lernte die Gruppe die neuen Reanimationsrichtlinien sowie die Anwendung des Larynxtubus kennen. Im Anschluss konnte jeder der Teilnehmer die praktische Handhabung des neuen Ausrüstungsgegenstands an einer Übungspuppe trainieren, um die Grundtechnik zu erlernen. Der Rest des Tages stand ganz im Zeichen eines realitätsnahen, praktischen Teamtrainings: Die Zweiergruppen sahen sich mit unterschiedlichen Reanimationssituationen bei Kindern und Erwachsenen konfrontiert, wobei die Ausbilder speziell auf die korrekte Anwendung des Larynxtubus und die richtige Umsetzung der neuen Reanimationsabläufe achteten. Bei der abschließenden Feedbackrunde konnten die Teilnehmer ihre Erfahrungen und Eindrücke austauschen und in der Gruppe diskutieren.



Wasserwacht-Ortsgruppenvorsitzender
Wasserwacht-Ortsgruppenvorsitzender Rainer Moltke mimt einen Notfallpatienten.
Trainingsleiter
Trainingsleiter Andreas Dietz erklärt den Wasserrettern die Richtlinien in der Wiederbelebung des European Rescucitation Council (ERC).