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Verfasser: Markus Leitner, Franz Kurz, Claudia Däuber, aktualisiert am 10.6.07 um 01:47 Uhr

Kreis-Wasserwacht bildet acht neue Helfer für den Wasserrettungsdienst aus

BERCHTESGADENER LAND (ml) – Rechtzeitig zum Saisonauftakt in den heimischen Freibädern hat die BRK-Wasserwacht Verstärkung in ihren Wachteams bekommen: Acht ehrenamtliche Helfer haben am vergangenen Wochenende ihre Ausbildung zum Wasserretter abgeschlossen. Die besonderen Anforderungen im Wasserrettungsdienst machen es notwendig, dass die Freiwilligen aufbauend auf der Sanitäts- (SAN A) und Sanitätsdienstausbildung (SAN B) sowie dem Deutschen Rettungsschwimmabzeichen zusätzliche spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten erlernen.
Parallel zu einem zweitägigen theoretischen Modul absolvierten die Wasserwacht-Helfer unter der Leitung von Claudia Däuber und mehreren Fachausbildern der Kreis-Wasserwacht Berchtesgadener Land auch ein viertägiges Praktikum an den heimischen Gewässern, darunter der Königssee, der Abtsdorfer See, der Chiemsee und die Saalach.

Die theoretischen Lehrinhalte der Wasserretter-Ausbildung beziehen sich auf die Themen Funk, Medizinprodukte-Gesetz und -Betreiberverordnung, Einsatztaktik, thermische Schäden, Tauch- und Ertrinkungsunfälle, Retten und Transportieren mit dem Motorboot, Notfalltraining, Reanimation und Besonderheiten von Fließgewässern. Unter wirklichkeitsnahen Bedingungen mussten die Kursteilnehmer bei mehreren Übungen am Wasser das erlernte Wissen auch praktisch trainieren. Neben der Herz-Lungen-Wiederbelebung mit Frühdefi spielten die Ausbilder verschiedene Notfallsituationen mit erkrankten oder verletzten Patienten ein, die von den Teams fachgerecht versorgt werden mussten.
Vollen Krafteinsatz zeigten die jungen Helfer bei einem inszenierten Ertrinkungsunfall: Nachdem der Versunkene heraufgetaucht und an Land gerettet war, begannen die Ehrenamtlichen sofort mit der Wiederbelebung. „Derartige Abläufe, bei denen die Helfer körperliche Höchstleistungen vollbringen müssen, üben wir immer wieder, denn im Ernstfall zählt beim Ertrinkungsunfall jede Sekunde “, erklärt Ausbilderin Claudia Däuber. Wie man vom Motorrettungsboot aus eine kombinierte Patientenrettung aus dem Wasser durchführt, konnten die Kursteilnehmer praktisch am Chiemsee trainieren. Weitere Übungseinheiten bezogen sich auf Schwerpunkte wie das aktive und passive Schwimmen in der Flussströmung, spezielle Rettungsgeräte, die Rettung und Versorgung mit anschließendem Transport über den Wasserweg, Tauchunfälle, Knotenkunde, Wurfsacktraining am Fließgewässer und die richtige Einsatztaktik bei mehreren Verletzten.
Die Übungen fanden an Flüssen, Seen und in Schwimmbädern statt, wobei die Teilnehmer immer gewässerspezifisch entsprechend der besonderen regionalen Anforderungen und Gefahren geschult wurden. Die Ausbildung zum Wasserretter ist Voraussetzung für weitere spezielle Fach-Fortbildungen zum Bootsführer, Rettungstaucher, Einsatzleiter, Canyon-Retter oder Luftretter. „Trotz der umfangreichen Anforderungen konnten alle Teilnehmer den Kurs erfolgreich mit einer schriftlichen und praktischen Prüfung abschließen. Dem qualifizierten Einsatz an den Wachstationen und in unseren mobilen Schnell-Einsatz-Gruppen steht damit nichts mehr im Wege “, freut sich Ausbilderin Claudia Däuber.

Die
Die angehenden Wasserretter transportieren einen Patienten mit dem Rettungsboot über den Chiemsee.
Gesichert
Gesichert an der Leine: Während der Wasserretter-Ausbildung trainieren die Ehrenamtlichen auch alle wichtigen Sicherheitsmaßnahmen beim Rettungsschwimmer-Einsatz.