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Verfasser: Markus Leitner, Dieter Lenzenhuber, aktualisiert am 25.6.07 um 18:31 Uhr

BRK schult Führungskräfte des Fachbereichs Psychosoziale Unterstützung

AUGSBURG/ BERCHTESGADENER LAND (dl/ml) – Großschadenfälle wie der Einsturz der Reichenhaller Eislaufhalle oder schwere Zugunglücke konfrontierten die regional tätigen Kriseninterventionsdienste (KID) während der vergangenen Jahre immer wieder plötzlich mit zusätzlichen Führungsaufgaben. Auswärtige Helfer zur Betreuung von Betroffenen und Angehörigen müssen koordiniert werden und Anschlussnetzwerke sollten möglichst sofort funktionieren. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) stellt sich den neuen Herausforderungen seit Jahren: 14 Teilnehmer des Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes (MHD) aus ganz Bayern absolvierten Mitte Juni den zweieinhalbtägigen Qualifizierungslehrgang „Führen im Einsatz 2 - Fachteil Notfallnachsorge“ in der BRK-Bildungsstätte Augsburg, darunter auch Helfer aus dem Berchtesgadener Land. Aufbauend auf verschiedene vorangehende Ausbildungsabschnitte wurden sie im Intensivkurs auf das Führen und Leiten in größeren Einsatzlagen vorbereitet. Die praktische Erprobung theoretischer Grundlagen der Führungs- und Stabsarbeit sowie der Umgang mit Presse und Medien waren Kerninhalte der Ausbildung.

Bereits zum dritten Mal fand auf Ebene des BRK-Bezirksverbandes Schwaben der Intensivkurs „Führen im Einsatz 2 - Notfallnachsorge“ statt. Der Qualifizierungslehrgang bereitet die Mitarbeiter aller Hilfsorganisationen und der Notfallseelsorge praxisnah und organisations-übergreifend auf die ab 2008 in Bayern geplante staatlich geregelte Führungsausbildung „Leiter Psychosoziale Unterstützung“ (Leiter PSU) vor. Die BRK-Bildungsstätte Augsburg bot dafür die optimalen Voraussetzungen.

Der verantwortliche Lehrgangsleiter Dieter Lenzenhuber, seines Zeichens Bezirks- und Landesfachdienstführer Notfallnachsorge im BRK, profitierte bei der Schulung der Krisenberater von seiner eigenen langjährigen Einsatzerfahrung und Führungsausbildung in Feuerwehr (Zugführer) und Rettungsdienst (Organisatorischer Leiter). Hochkarätige Co-Referenten, wie BRK-Gesamteinsatzleiter Reinhold Attenhauser aus Ichenhausen, vormals Leiter der BRK-Landesschule in Jettingen, oder der BRK-Landesfachdienstführer Betreuungsdienst, Volker Schneider aus München, waren maßgeblich für den Lernerfolg mit verantwortlich. Angesichts von Naturkatastrophen und drohender globaler Terrorgefahr mit möglichen Panikreaktionen in der Bevölkerung wird auch die Presse- und Medienarbeit (PuMa) in der Stabsarbeit und Gefahrenabwehr immer wichtiger. Zu den wichtigsten Grundlagen einer sinnvollen Informationspolitik referierte Markus Leitner, Pressesprecher im BRK-Kreisverband Berchtesgadener Land.

„Die Einsatzkräfte der psychosozialen Unterstützung werden zukünftig in Bayern deutlich fokussierter die Ressourcen des Fachdienstes Betreuungsdienst in Anspruch nehmen, weil damit erst eine optimale Verzahnung bedürfnisorientierter Hilfe möglich wird“, erklärte Lenzenhuber. Die bestmögliche Zuarbeit aus den Aufgabengebieten Verpflegung, Unterkunft und Soziales sicherte Landesfachdienstführer Volker Schneider den Lehrgangsteilnehmern und Führungskräften zu. Michael Dohle, stellvertretender Bezirksfachdienstführer Notfallnachsorge in Schwaben und einer der wenigen im Bereich Stressprävention für Einsatzkräfte international umfassend lizenzierten Trainer in Deutschland, schloss den Intensivkurs mit dem Ausbildungsteil „Führungskräfte unter Stress – Kenngrößen einer destruktiv orientierten Personalführung“ ab.

Mit einer authentisch durchgeführten Stabsrahmenübung zog Lehrgangsleiter Dieter Lenzenhuber alle Register der Ausbildungsmöglichkeiten in der BRK-Bildungsstätte Augsburg. Die Lehrgangsteilnehmer mussten in Echtzeit ein inszeniertes Zugunglück-Szenario bearbeiten und dabei in ungewohnte und zum Teil neue Rollen schlüpfen, um die ständig wechselnden Einsatzlagen sicher zu beherrschen. Eine fiktive Pressekonferenz mit ausgearbeiteten Leittexten zur Information der Öffentlichkeit brachte einige Teilnehmer abschließend kräftig ins Schwitzen.
Dozent Markus Leitner dokumentierte den Verlauf der gesamten Übung auf Film. Lenzenhuber: „Damit fördern wir nicht nur Schwachstellen zu Tage, sondern können in den nächsten Monaten fachübergreifend und realitätsnah die Schwerpunkte unserer Führungsaufgaben erklären.“ Sichtlich geschafft durch Informationsflut und Übungsstress waren sich die Teilnehmer einig, dass derart aufwändige Intensivkurse, die die Grenzen des Machbaren im Einsatzfall aufzeigen, zwingend notwendig sind; nicht nur in der Führungskräfte-Ausbildung.


Weitere Ansprechpartner:

Dieter Lenzenhuber – Bezirksfachdienstführer Notfallnachsorge
Telefon: +49 821 481242
Mobil: +49 172 89 36 112
Fax: +49 821 48 43 92
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Michael Dohle – stv. Bezirksfachdienstführer Notfallnachsorge
Telefon: +49 (8232) 95 00 04
Mobil: +49 (177) 57 39 584
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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14 Teilnehmer aus ganz Bayern absolvierten Mitte Juni den zweieinhalbtägigen Qualifizierungslehrgang „Führen im Einsatz 2 - Fachteil Notfallnachsorge“ in der BRK Bildungsstätte Augsburg. Aufbauend auf verschiedene Vorausbildungen wurden sie in diesem Intensivkurs auf das Führen und Leiten in größeren Einsatzlagen vorbereitet.
Mit
Mit einer authentisch inszenierten Stabsrahmenübung zog Lehrgangsleiter Dieter Lenzenhuber alle Register der Ausbildungsmöglichkeiten in der BRK-Bildungsstätte Augsburg. Die Lehrgangsteilnehmer mussten in Echtzeit ein inszeniertes Zugunglück-Szenario bearbeiten.
Lehrgangsleiter
Lehrgangsleiter Dieter Lenzenhuber.
Markus
Markus Leitner, Pressesprecher im BRK-Kreisverband Berchtesgadener Land, referierte zu den wichtigsten Grundlagen einer sinnvollen Informationspolitik.
Hochkarätige
Hochkarätige Co-Referenten, wie BRK-Gesamteinsatzleiter Reinhold Attenhauser aus Ichenhausen, vormals Leiter der BRK-Landesschule in Jettingen, waren maßgeblich für den Lernerfolg mit verantwortlich.