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Verfasser: Franz Kurz, Markus Leitner, aktualisiert am 7.8.07 um 19:12 Uhr

Heimische Wasserwacht-Helfer zeigen bei Hochwasser-Katastrophenschutzübung ihr Können

MÜNCHEN/BERCHTESGADENER LAND (ml) – Innenminister Günther Beckstein konnte sich bei einer Hochwasser-Katastrophenschutzübung in München persönlich von der Leistungsfähigkeit der BRK-Wasserwacht überzeugen. Mit vor Ort war auch der Tauchtrupp der Kreis-Wasserwacht Berchtesgadener Land: Die heimischen Einsatzkräfte zeigten am Isarufer, wie man einen vom Hochwasser durchweichten Deich vor dem Durchbruch sichert. Neben BRK-Präsidentin Christa Prinzessin von Thurn und Taxis und der Vorsitzenden der Wasserwacht Bayern, Ilse Aigner staunte auch DRK-Präsident Rudolf Seiters unter den Zuschauern über das breite Einsatzspektrum der ehrenamtlichen Wasserretter. Höhepunkt der Veranstaltung war die feierliche Übergabe von fünf durch den Freistaat finanzierten Zugführerfahrzeugen.

Nahe der Münchner Kennedybrücke demonstrierten die Spezialisten realitätsnah die Menschenrettung aus Hochwassergebieten per Hubschrauber. Mehrere Mimen wurden dabei mit der Winde von einem Hausdach gerettet, das extra für die Übung auf einer Vorrichtung in der Isar platziert worden war. „Ein durch Hochwasser aufgeweichter und undichter Deich droht durchzubrechen“, lautete eine weitere Übungsannahme. Einsatzkräfte des Tauchtrupps der Kreis-Wasserwacht Berchtesgadener Land legten vom Ufer bis zum Flussgrund Folien aus, die mit Sandsäcken beschwert wurden. „Dadurch können wir verhindern, dass weitere Flüssigkeit in den instabilen Deichkörper eindringt“, erklärt der stellvertretende Technische Leiter der Wasserwacht-Ortsgruppe Berchtesgaden, Franz Kurz.

Auch für die am Deich arbeitenden Einsatzkräfte droht im Ernstfall Gefahr: Wie ein in den Fluss gestürzter Helfer mit Hilfe eines Luftkissenfahrzeugs sicher an Land gebracht wird, wie Menschen vor dem Ertrinken gerettet werden und wie Hochwasseropfer effektiv aus umspülten Gebieten evakuiert werden, konnten die Zuschauer ebenfalls live mitverfolgen. Das Übungsgelände an der Isar zwischen der Flussmeisterstelle und der Kennedybrücke wurde am Vortag speziell für die Leistungsschau vorbereitet.

Der Wasserrettungszug Bayern besteht derzeit aus insgesamt fünf Zügen der jeweiligen Regionen Oberbayern, Schwaben, Niederbayern/Oberpfalz, Unterfranken und Ober/Mittelfranken. Alle fünf Züge setzen sich wiederum aus je zwei Tauchtrupps, zwei Bootstrupps, einem Zugtrupp zur Organisation und Unterstützung der Führung und dem Zugführer zusammen. Je nach Schadenslage werden im Ernstfall einzelne oder mehrere Wasserrettungszüge in Marsch gesetzt. Sie kümmern sich um die Versorgung und Evakuierung der vom Hochwasser betroffenen Bevölkerung, Sachbergungen, Deichrettung und die Absicherung anderer am Deich arbeitender Einsatzkräfte. Ein Dienstplan regelt die Alarmbereitschaft der bayernweit rund 420 Wasserwacht-Helfer, die im Schichtbetrieb im Wasserrettungszug mitarbeiten.

Einsatzkräfte
Einsatzkräfte des Tauchtrupps der Kreis-Wasserwacht Berchtesgadener Land legten vom Ufer bis zum Flussgrund Folien aus, die mit Sandsäcken beschwert wurden.
Innenminister
Innenminister Günther Beckstein und BRK-Präsidentin Christa Prinzessin von Thurn und Taxis.
Nahe
Nahe der Münchner Kennedybrücke demonstrierten die Spezialisten realitätsnah die Menschenrettung aus Hochwassergebieten per Hubschrauber. Mehrere Mimen wurden dabei mit der Winde von einem Hausdach gerettet, das extra für die Übung auf einer Vorrichtung in der Isar platziert worden war.


Mit
Mit vor Ort war auch der Tauchtrupp der Kreis-Wasserwacht Berchtesgadener Land: Die heimischen Einsatzkräfte zeigten am Isarufer, wie man einen vom Hochwasser durchweichten Deich vor dem Durchbruch sichert. Im Hintergrund sind sie neuen Zugführerfahrzeuge zu sehen.