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Verfasser: Markus Leitner, Franz Schöndorfer, aktualisiert am 25.8.07 um 12:16 Uhr

Bergwacht zweimal im Einsatz: Marcumar-Patient mit Nasenbluten und Zehnjähriger mit Hacken-Verletzung

BAD REICHENHALL (ml) – Bei der Rettung eines 73-jährigen Marcumar-Patienten mit unstillbarem Nasenbluten und eines Zehnjährigen mit einer Hiebverletzung am Fuß waren am Samstag die ehrenamtlichen Helfer der Reichenhaller Bergwacht gefordert.

Gegen 16.30 Uhr rückten die Einsätzkräfte zur Zwieselalm aus: Ein 73-jähriger Marcumar-Patient litt an unstillbarem Nasenbluten und brauchte dringend medizinische Hilfe. Da in der Region gerade kein freier Rettungshubschrauber zur Verfügung stand, fuhren fünf Bergwachtmänner, darunter auch ein Arzt, mit dem Geländefahrzeug bis zum Ende der Forststraße (Dreiviertelstunden-Tafel) und stiegen den restlichen Fußweg bis zum Kaiser-Wilhelm-Haus (1.387 Meter) auf. Nach medizinischer Erstversorgung durch die Bergwacht landete gegen 17.20 Uhr auch der aus München angeforderte Rettungshubschrauber „Christoph 1“ in der Nähe der Einsatzstelle. Die Besatzung übernahm den Patienten und flog ihn zum Kreiskrankenhaus Bad Reichenhall. Die Bergwacht war rund zwei Stunden im Einsatz.

Kurz nach 21.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte erneut alarmiert: Ein zehnjähriger Junge hatte sich auf der Reiter Alpe mit einer Hacke am Fuß verletzt. Während sich eine zufällig anwesende Krankenschwester um die Erstversorgung der tiefen Schnittwunde kümmerte, forderte der Bergwacht-Einsatzleiter einen Hubschrauber aus Oberschleißheim (Pirol 214) zum Abtransport an. Nach rund einer Stunde landeten die Bundespolizei-Piloten in der Reichenhaller Kaserne und nahmen Bergwacht-Arzt und -Sanitäter zum Weiterflug auf. Trotz erschwerter Sichtflugbedingungen durch Nebelschwaden an der Einsatzstelle konnten die Piloten den Kaser, der unterhalb der Traunsteiner Hütte liegt, direkt anfliegen. Gesichert in Vakuummatratze und Luftrettungssack wurde der einheimische Patient unter Arztbegleitung zum Landeplatz in der Kaserne und anschließend per Rettungswagen weiter zum Kreiskrankenhaus Bad Reichenhall transportiert.

Zum Einsatz kam einer der neuen Zivilschutzhubschrauber, der gerade in Oberschleißheim als Ersatzmaschine für die Rettungshubschrauberstationen in Traunstein und Kempten bereitstand. Da die Maschine mit Hinderniswarnsystem über die wohl momentan modernste Ausstattung im Bereich Technik und Navigation verfügt, konnte der Rettungsflug bei Nacht sicher durchgeführt werden. Für den Fall, dass der Hubschrauber-Einsatz aufgrund von Nebel abgebrochen werden hätte müssen, stand eine zweite Mannschaft der Bergwacht an der Seilbahn-Talstation in Oberjettenberg in Bereitschaft. Für den Abtransport per Bahn hätte der Junge aber zuerst mit einem Fahrzeug bis zu Gipfelstation gebracht werden müssen, was mit einer Vorlaufzeit der Bahn ungefähr doppelt so lange gedauert hätte. Die Bergwacht war rund zweieinhalb Stunden im Einsatz.

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Da die Maschine mit Hinderniswarnsystem über die wohl momentan modernste Ausstattung im Bereich Technik und Navigation verfügt, konnte der Rettungsflug bei Nacht sicher durchgeführt werden.
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Nach medizinischer Erstversorgung durch die Bergwacht landete gegen 17.20 Uhr auch der aus München angeforderte Rettungshubschrauber „Christoph 1“ in der Nähe der Einsatzstelle.