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Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 17.9.07 um 14:00 Uhr

Brauerei Wieninger spendet der Bergwacht einen Frühdefi

TEISENDORF (ml) – Die Brauerei M. C. Wieninger hat der Bergwacht Teisendorf-Anger einen rund 1.100 Euro teuren Frühdefibrillator (AED) vom Typ HeartSine Samaritan PAD SYS gespendet. Geschäftsführer Christian Wieninger übergab den handlichen Lebensretter am vergangenen Freitag beim Hopfenfest der Privatbrauerei in Teisendorf an Bereitschaftsleiter Georg Enzinger und seinen Stellvertreter Georg Wimmer.

Die Überlebenschance bei einem so genannten Kammerflimmern des menschlichen Herzens sinkt jede Minute um zehn Prozent, wobei ein frühzeitiger Stromstoß (Defibrillation) die einzige wirkungsvolle Behandlung darstellt. In Deutschland sterben jährlich rund 130.000 Menschen einen weitgehend vermeidbaren Tod durch plötzliches Herzversagen. Von den Betroffenen überleben heute nur fünf Prozent. Dabei hätten alle eine 75-prozentige Überlebenschance, wenn sie innerhalb von drei Minuten wiederbelebt würden, denn nach spätestens fünf Minuten treten die ersten irreparablen Hirnschäden ein. Nach acht bis zehn Minuten ohne Reanimation ist der Patient in der Regel tot. Würden Ersthelfer sofort mit der Herzdruck-Massage und Atemspende beginnen, könnte der Zeitraum bis zum Eintreffen professioneller Hilfe überbrückt werden. Mit einem in unmittelbarer Nähe verfügbaren Frühdefi kann der Patient sogar durch die Laien ins Leben zurückgeholt werden. Ziel ist es, dass in naher Zukunft durch ein flächendeckendes Netz aus Frühdefis und geschulten Ersthelfern die Überlebenschance betroffener Patienten weiter steigt.

Die Anwendung des Frühdefis ist kinderleicht und geschieht im Notfall intuitiv, da das Gerät mit den Helfern spricht und mitteilt, welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Eindeutige Symbole, blinkende Tasten, gespeicherte EKG-Bilder und eingebaute Sicherheitsmechanismen machen Bedienungsfehler unmöglich. In Kombination mit der herkömmlichen Herz-Lungen-Wiederbelebung im Rhythmus 30 zu 2 können so auch Laien mit dem Frühdefi Leben retten.

Auch im Bergrettungsdienst sind Frühdefis mittlerweile unverzichtbar: Am 23. August konnten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Reichenhaller Bergwacht eine 52-jährige Bergsteigerin aus Oberösterreich nach einem Kreislaufstillstand im Waxriessteig am Predigtstuhl mit einem baugleichen Gerät erfolgreich wiederbeleben. Dank der raschen und effektiven Hilfe in den ersten Minuten konnte die Frau das Krankenhaus mittlerweile ohne bleibende Schäden wieder verlassen.

Die Bergwacht Teisendorf-Anger ist nach Bad Reichenhall die zweite Bergwacht im Einsatzbereich Saalachtal, die Dank einer Spende einen Frühdefi für ihren Arztrucksack beschaffen konnte. Das Gerät wurde mit einem Zweitakku für Übungszwecke geliefert; beide Akkus müssen aus Sicherheitsgründen alle drei Jahre ersetzt werden, was zu weiteren Unterhaltskosten führt. „Da der sehr robuste AED bei Temperaturen von -10 bis +50 Grad funktioniert, ist er auch für die sehr harten Anforderungen im Bergrettungsdienst geeignet. Wir können das Gerät beispielsweise bei Lawinenverschüttungen oder Sportveranstaltungen am Berg einsetzen“, erklärt der stellvertretende Teisendorfer Bergwacht-Bereitschaftsleiter Georg Wimmer.