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Verfasser: Raphael Braun & Markus Leitner, aktualisiert am 26.9.07 um 17:43 Uhr

Kirchliche Segnung und Feierstunde am Freilassinger Rathaus: Regionale Firmen spenden rund 14.000 Euro

FREILASSING (rb/ml) – Am vergangenen Wochenende konnten die Notarztgemeinschaft und die Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in Freilassing ein neues Notarztfahrzeug (NEF) seiner offiziellen Bestimmung übergeben. Die Besonderheit: Das Auto wurde zu rund einem Drittel durch Spenden regionaler Firmen mitfinanziert. Die Neubeschaffung war dringend notwendig, da der seit 2000 genutzte Audi A4 Avant bei einem fremdverschuldeten Unfall im Dezember 2006 irreparabel beschädigt wurde. Das mit einer Sondersignalanlage und medizinischem Material ausgestattete Nachfolgerauto, ein BMW X3, wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern des BRK gefahren und soll den Notarzt schnell und sicher zu seinen Einsätzen bringen. Direkt im Anschluss an die Feierstunde und Fahrzeugsegnung am Freilassinger Rathaus wurde der neue „Rotkreuz/Bayern 1648“ zum ersten Notfallpatienten gerufen.

Den kirchlichen Segen für Fahrzeug und Besatzung erteilten die Pfarrer Ewald Seißler und Waclaw Ryba. Bürgermeister Josef Flatscher und sein Kollege Ludwig Nutz überbrachten ihre Glückwünsche sowie die Grüße von Landrat Georg Grabner und dankten den Sponsoren für ihre Unterstützung. Seit 1983 gibt es in Freilassing einen Notarztdienst. In den ersten Jahren fuhr bei Bedarf ein Arzt des Kreiskrankenhauses im Rettungswagen des Roten Kreuzes mit. Aufgrund der Reformen im Gesundheitssystem und in der Klinikstruktur des Berchtesgadener Landes gründete sich im März 2000 die vom Krankenhaus unabhängige Notarztgemeinschaft Freilassing. Um die Mobilität des diensthabenden Notarztes sicherzustellen, wurde ein NEF auf Basis eines Audi A4 Avant beschafft. Dank des ehrenamtlichen Engagements der BRK-Mitarbeiter ist das NEF in Freilassing seit August 2004 rund um die Uhr mit einem Fahrer besetzt.

Durch einen fremdverschuldeten Verkehrsunfall wurde Ende 2006 das bisherige Fahrzeug total zerstört, so dass eine Neuanschaffung notwendig wurde. Der Nachfolger sollte neben einem großzügigen Raumangebot vor allem höchste Sicherheit für die Besatzung bieten. Schnell fiel die Wahl auf den aktuellen BMW X3 mit Allradantrieb. „Mit einem regulären Fahrzeug wären viele Orte im zum Teil hügeligen Einzugsgebiet der BRK-Rettungswache Freilassing bei Eis und Schnee nur noch schwer erreichbar“, erklärt BRK-Wachleiter Richard Haller.

„Die größte Hürde war die Finanzierung des neuen NEF“, meint Dr. Gabriela Zelzer von der Freilassinger Notarztgemeinschaft, die zusammen mit Richard Haller bei zahlreichen regionalen Firmen um Unterstützung angefragt hat. „Von den zuständigen Kostenträgern werden pauschal nur 27.300 Euro für ein NEF bereitgestellt, auch wenn das Fahrzeug für den Einsatz im Voralpenland zusätzlich Allradantrieb bräuchte, der mit Mehrkosten verbunden ist“, sagt BRK-Rettungsdienstleiter Markus Zekert. Die zusätzlichen 14.000 Euro für den BMW X3 wurden von insgesamt acht regionalen Firmen gespendet, die damit direkt die Arbeit des Roten Kreuzes fördern und die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung verbessern wollen.

Zu den Sponsoren gehören die Unternehmensgruppe Max Aicher, das Freilassinger Kundencenter der E.ON Bayern AG, die Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG, die Robel Bahnbaumaschinen GmbH, die Hawle Armaturen GmbH, die Palfinger AG, die Sparda-Bank Freilassing und die Moosleitner GmbH. Den spezifischen Innenausbau für die medizinischen Geräte übernahm eine regionale Schreinerei mit BRK-Rettungssanitäter Thomas Weschler; hauptberuflich als Schreiner und ehrenamtlich als NEF-Fahrer tätig, konnte er sein Fachwissen in das Projekt einfließen lassen.

Im Anschluss an die kirchliche Segnung informierten die Vorsitzende der Notarztgemeinschaft Freilassing, Dr. Gabriela Zelzer und BRK-Wachleiter Richard Haller die geladenen Gäste über das neue Fahrzeug und den Notarztstandort Freilassing. 17 Notärzte leisten in Freilassing Dienst, um den rund 47.000 Einwohnern im Einsatzgebiet zu helfen. Unterstützt werden sie von 27 haupt- und ehrenamtlichen BRK-Helfern, die das NEF zum Einsatzort fahren und dem Arzt bei allen medizinischen und taktischen Aufgaben assistieren.

Neben der Grundausstattung mit Notfallrucksack, Sauerstoff-Gerät, EKG-Gerät und Absauger stehen den Notärzten noch Zusatzgeräte zur Verfügung, um eine maximale Patientenversorgung noch am Notfallort zu gewährleisten. Mit der Telemetrie können drahtlos Messwerte und EKG-Bilder an die Kardiologie des Traunsteiner Klinikums gesendet werden, wo ein Facharzt die Daten auswertet und per Telefon gezielte Anweisungen zur Therapie gibt. Im Bedarfsfall kann so bei einem Herzinfarkt bereits am Einsatzort das spezifische Medikament (Metalyse) verabreicht werden, um das Blutgerinnsel am Herzkranzgefäß aufzulösen. Zudem besteht die Möglichkeit, bei künstlich beatmeten Patienten mit Hilfe eines Kapnometers den Kohlendioxidgehalt in der Ausatemluft zu messen, um eine ausreichende Sauerstoffversorgung sicherzustellen. Für den grenzüberschreitenden Einsatz ist ständig ein spezielles Funkgerät mit an Bord, das die Kommunikation mit den Leitstellen des Österreichischen Roten Kreuzes in Salzburg und Oberösterreich ermöglicht.

Dr. Gabriela Zelzer, Richard Haller und BRK-Rettungsdienstleiter Markus Zekert dankten allen acht Sponsoren für ihre großzügige Unterstützung und überreichten den Firmenvertretern signierte Fotos des neuen Einsatzfahrzeugs. In seinem Grußwort gratulierte BRK-Kreisbereitschaftsleiter Ludwig Wetzelsberger zum neuen NEF und lobte die hohe Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Fahrer. Nur fünf Minuten nach der Schlüsselübergabe an den diensthabenden NEF-Fahrer mussten die Helfer mit dem neuen „Rotkreuz/Bayern 1648“ zum ersten Einsatz ausrücken.

Die Getränke und die Brotzeit für die Feierstunde im Freilassinger Rathaus wurden von der Brauerei Schönram, der Bäckerei Unterreiner (Freilassing) und Geigl´s Bauernladen (Saaldorf) gespendet.

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Den kirchlichen Segen für Fahrzeug und Besatzung erteilten die Pfarrer Ewald Seißler und Waclaw Ryba.
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Den spezifischen Innenausbau für die medizinischen Geräte übernahm eine regionale Schreinerei mit BRK-Rettungssanitäter Thomas Weschler; hauptberuflich als Schreiner und ehrenamtlich als NEF-Fahrer tätig, konnte er sein Fachwissen in das Projekt einfließen lassen.
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Im Anschluss an die kirchliche Segnung informierten die Vorsitzende der Notarztgemeinschaft Freilassing, Dr. Gabriela Zelzer und BRK-Wachleiter Richard Haller die geladenen Gäste über das neue Fahrzeug und den Notarztstandort Freilassing.
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Die zusätzlichen 14.000 Euro für den BMW X3 wurden von insgesamt acht regionalen Firmen gespendet, die damit direkt die Arbeit des Roten Kreuzes fördern und die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung verbessern wollen.
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Bürgermeister Josef Flatscher und sein Kollege Ludwig Nutz überbrachten ihre Glückwünsche sowie die Grüße von Landrat Georg Grabner und dankten den Sponsoren für ihre Unterstützung.