Bewertung:  / 0
SchwachSuper 

Verfasser: Thomas Hörl, Freiwillige Feuerwehr Bayerisch Gmain, Markus Leitner, aktualisiert am 14.10.07 um 18:48 Uhr

Fahrer leicht verletzt – schwierige Bergung dauert über neun Stunden

BAYERISCH GMAIN - Die Feuerwehr Bayerisch Gmain und das BRK wurden am Donnerstagnachmittag mit Alarmstufe 5 zu einem umgestürzten LKW auf die Bundesstraße 20 geschickt. Ein LKW-Gespann sei auf Höhe der Schillerallee umgestürzt und liege nun auf dem Dach; der Fahrer sei eingeklemmt, lautete die erste Notrufmeldung. Bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte gelang es zufällig vorbeikommenden Bundeswehr-Soldaten den Lenker aus der relativ intakten Kabine zu retten. Der leicht Verletzte wurde vom Roten Kreuz notärztlich erstversorgt und zur weiteren Behandlung per Rettungswagen ins Kreiskrankenhaus Bad Reichenhall verbracht.

Der Dreiachs-LKW mit Dreiachs-Tieflader transportierte zum Unfallzeitpunkt einen 14 Tonnen schweren Bagger. Aus bisher ungeklärter Ursache kam der Fahrer auf Höhe der Überführung „Untere Bahnhofstraße“ nach rechts von der Fahrbahn ab, woraufhin das Gespann über die Böschung kippte, die Leitplanke niederdrückte und teilweise das Brückengeländer durchbrach. Der Mann hatte Glück im Unglück: Teile des Geländers verfingen sich mit dem eingelassenen Stahlseil im Motorraum und verhinderten, dass der LKW beim Sturz in die Unterführung mit Führerhaus nach unten aufschlug; die Zugmaschine blieb an der Böschung kopfstehend hängen.

Dem Laster wurden beim Aufprall am Brückensockel die Vorderachse, der Dieseltank und die Ölwanne herausgerissen; zusätzlich lief vom mit abgestürzten Bagger Diesel aus; der Treibstoff konnte aber durch den raschen Einsatz der Feuerwehr größtenteils aufgefangen werden. Um die sehr schwierige Bergung des Gespanns kümmerten sich im Anschluss eine Spezialfirma aus Salzburg und die Betreiber eines 50-Tonnen-Krans aus Schönau; die ehrenamtlichen Feuerwehrleute unterstützten die Arbeiten und mussten immer wieder auslaufendes Öl binden und Wrackteile zerschneiden.
Während der Rettungs- und Bergearbeiten wurde der Verkehr großräumig an der total gesperrten Unfallstelle vorbeigeleitet, wobei der nachalarmierte Löschzug Marzoll eine Umleitung über die Kreisstraße BGL 4 durchs Leopoldstal einrichtete. In den Abend- und Nachtstunden mussten die Einsatzkräfte die Unfallstelle noch ausleuchten. Nach vollständiger Bergung gegen 21.30 Uhr wurde noch das verseuchte Erdreich abgegraben und in speziellen Containern gelagert. Nach über neun Stunden Arbeit konnten gegen Mitternacht auch die 26 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bayerisch Gmain mit ihren vier Fahrzeugen wieder einrücken.