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Verfasser: Deutsches Rotes Kreuz, aktualisiert am 12.12.07 um 14:05 Uhr

DRK fordert nachhaltige Katastrophen-Vorsorge

Im Jahr 2006 waren 142 Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen, rund 24.000 Menschen sind durch die Auswirkungen ums Leben gekommen. Die Katastrophen haben Schäden von 34,5 Milliarden US-Dollar verursacht. Das geht aus dem Weltkatastrophenbericht der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) hervor, der dieses Jahr das Thema Diskriminierung in Katastrophen behandelt. Demnach ist die Situation während und nach einer Katastrophe für Kinder, Alte, Angehörige einer ethnischen Minderheit und Behinderte besonders kritisch.

„Katastrophen diskriminieren nicht, von einer Katastrophe sind alle betroffen“, sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters. „Menschen sind für Diskriminierung verantwortlich und diese kann in einer Notlage für die Schwachen einer Gesellschaft tödlich sein.“

Diskriminierung müsse schon vor Eintreten des Katastrophenfalls identifiziert und bekämpft werden. „Aus diesem Grund ist neben der Katastrophenhilfe vor allem die langfristige Entwicklungszusammenarbeit ein wichtiges Anliegen des DRK“, so Seiters.

Wie erfolgreich langfristige Katastrophen-Vorsorge sein kann, zeigt das Beispiel Bangladesch. Zyklon Sidr hat in Bangladesch rund 3000 Menschenleben gekostet, 1971 starben bei einem Zyklon der gleichen Stärke 141.000 Menschen. Das DRK unterstützt den Bangladeschischen Roten Halbmond in der Vorbereitung auf zyklische Wirbelstürme seit 1996.

Der Ausbau eines Frühwarnsystems ist ebenso Teil der DRK-Arbeit wie das Ausarbeiten und die Durchführung von Evakuierungs-Plänen. Dabei wurden speziell Frauen einbezogen, was aufgrund der sozialen Strukturen in Bangladesch nicht ohne Schwierigkeiten möglich war.

DRK-Präsident Seiters sieht die Katastrophen-Vorsorge in Bangladesch als besonders positives Beispiel langfristiger Rot-Kreuz-Arbeit. „Die Schwachen einer Gesellschaft müssen grundsätzlich in die Katastrophenvorsorge integriert werden, denn nur sie kennen die eigenen Bedürfnisse.“

Rumänien
Rumänien 2005/06: Starke Überschwemmungen haben die Roma stark betroffen. Durch die Katastrophen kamen lang verborgene soziale Schwierigkeiten wieder zum Vorschein und stellte Gemeinden, Behörden und Hilfsorganisationen vor große Herausforderungen. Foto: Rolf Stotz/German Red Cross
USA
USA 2005: Das Houston Astrodome wurde zu einem Lager nachdem der verheerenden Hurricane Katrina die Region im August heimsuchte. Foto: Daniel Cima/American Red Cross
Bolivien
Bolivien 2007: Das Bolivianische Rote Kreuz verteilte Hilfsgüter an 5000 Familien nach den Erdrutschen. Die Hilfsorganisation stellte sicher, dass die Säcke mit Hilfsgütern sowohl für junge als auch alte Menschen tragbar sind. Foto: Bolivian Red Cross
Kenia
Kenia 2006: Eine Frau mit dem überlebenden Vieh nahe des Dorfes Bubisa in Nord-Kenia. Die Region war von einer schweren Dürreperiode betroffen. Obwohl die Viehtreiber an das Leben als Nomaden und die lokalen Begebenheiten angepasst sind, traf sie die Dürre schwer. Die Präventivmaßnahmen seitens der Behörden wurden von den Menschen dort nicht angenommen. Foto: Daniel Cima/American Red Cross
Zambia:
Zambia: Ein Freiwilliger des Zambischen Roten Kreuz bei einer Lagebesprechung zur Bedürftigkeit von Senioren. Nicht immer werden alte Menschen von ihren Familien mit versorgt und nicht in jedem Fall haben sie noch Angehörige. Auch eine adäquate Versorgung mit Hilfsgütern ist nicht immer gegeben. Foto: International Federation of the Red Cross