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Verfasser: Matthias Rein, Markus Leitner, aktualisiert am 13.12.07 um 17:17 Uhr

Jugendrotkreuzler pflegen unverfälschtes Brauchtum in der Vorweihnachtszeit

BAD REICHENHALL (ml) – Zur Nikolauszeit haben zehn Mitglieder der Jugendrotkreuz-Ortsgruppe Bad Reichenhall besonders viel Arbeit: Seit mittlerweile acht Jahren besucht die authentische Gruppe rund um Nikolaus Matthias Rein am 5. und 6. Dezember Familien im mittleren Landkreis. „Wir möchten Kindern und Eltern eine Freude machen und zugleich einen unverfälschten Beitrag zum Brauchtum leisten“, erklärt der 27-jährige Leiter der Jugendarbeit, Matthias Rein.

80 Prozent Stammgäste bestätigen die gute Arbeit der jungen Erwachsenen, die aufgrund ihrer umfangreichen Erfahrungen in der Jugendarbeit genau wissen, wie sie sich bei besonders ängstlichen oder selbstbewussten Kindern verhalten müssen. „Bei unseren Besuchen wollen wir den Kindern die Angst vor dem Nikolaus und seinem Gefolge austreiben und speziell gegen die Weihnachtsmann-Mentalität ankämpfen“, berichtet Sebastian Luderschmidt, der seit vielen Jahren als Kramperl mit dabei ist. Das 40 Jahre alte handgeschneiderte Bischofsgewand des Nikolauses glänzt dank guter Pflege und Wartung noch immer wie am ersten Tag; auch Kramperl und Engerl sind so originalgetreu wie nur möglich gestaltet.

Bei Kramperl- und Perchtentreffen sind die durchschnittlich 21 Jahre alten wilden Gesellen des Roten Kreuzes dagegen nicht vertreten; nur am Nikolausvorabend und am Nikolaustag sind sie in den Häusern und Wohnungen der Kurstadt anzutreffen. „Wir wollen bewusst ein Zeichen gegen die touristische Vermarktung des alten Brauches setzen, der durch die Kommerzialisierung immer mehr verfälscht wird“, meint die 17-jährige Eva Leitner, die als Engerl mit der Gruppe von Haus zu Haus zieht. Der über die Jahre stets volle Terminplan bestätigt den Jugendrotkreuzlern ein hohes Maß an Zuverlässigkeit. „Bereits drei Wochen vorher waren alle zwei Tage übervoll mit rund 15 Hausbesuchen pro Abend ausgebucht“, erzählt Rein. Mittlerweile sind Felle, Glocken und Bischofskleidung wieder im Keller verstaut; dort warten sie auf eine Wiederbelebung im kommenden Jahr.



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Zu Besuch im Kindergarten (Fotostudio Heidi Teisendorf)