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Verfasser: Hans Bayer & Markus Leitner, aktualisiert am 14.1.10 um 08:43 Uhr

Festakt im BRK-Kreisverband Traunstein - rund 4,073 Millionen Euro Gesamtkosten für die Integrierte Leitstelle

TRAUNSTEIN - Es war genau 14.43 Uhr - mit einem symbolischen Knopfdruck im Einsatzleitraum, dem Herzstück der neuen Leitstelle und einem Funkspruch von Innenstaatssekretär Gerhard Eck nahmen die vier Landräte des Zweckverbands für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung (ZRF) Traunstein im Beisein zahlreicher Ehrengäste die Integrierte Leitstelle Traunstein offiziell in den Probe-Betrieb: Hier Leitstelle Traunstein, Funkstille für wichtige Durchsage! Hier spricht Gerhard Eck, bayerischer Staatssekretär den Innern. Ab dem jetzigen Zeitpunkt beginnt der Probebetrieb der Integrierten Leitstelle Traunstein. Ich wünsche der ILS Traunstein viel Erfolg bei ihrer täglichen Arbeit und bedanke mich bei allen beteiligten Stellen für die großartige Unterstützung in der Planungsphase.

Zuvor fand in der Fahrzeughalle des BRK-Kreisverbands Traunstein der offizielle Festakt statt. Unter den zahlreich erschienenen Ehrengästen sah man unter anderem den früheren Bayerischen Landtagspräsidenten und Vorsitzenden der Bergwacht Bayern, Alois Glück, Regierungspräsident Christoph Hillenbrand, MdB Stephan Mayer, MdL Ingrid Heckner und MdL Klaus Steiner sowie hochrangige Vertreter aller Hilfsorganisationen und der Polizei.

Der Vorsitzende des ZRF Traunstein, Traunsteins Landrat Hermann Steinmaßl, begrüßte die Festgäste, ging dann in seiner Ansprache auf die Entwicklung der ILS ein und blickte auf die 30-jährige Geschichte der Rettungsleitstelle Traunstein zurück. Nach der Festansprache von Innenstaatssekretär Gerhard Eck und den Grußworten der Landräte aus den Mitgliedslandkreisen des ZRF Traunstein und von Traunsteins Oberbürgermeister Manfred Kösterke übergaben die beteiligten Architekten und Planer feierlich die Schlüssel an Landrat Hermann Steinmaßl, ZRF-Geschäftsführer Josef Gschwendner und ILS-Leiter Anton Groschack.

Mit Gebeten und der Segnung der Räume und des Kruzifixes (ein Geschenk von Landrat Hermann Steinmaßl in Eigenschaft als Verbandsvorsitzender des ZRF an Josef Gschwendner und Anton Groschack) durch Pater Ferdinand und Pfarrer Thorsten Fecke wurde der offizielle Einweihungsakt und die Probe-Inbetriebnahme im Beisein der geladenen Ehrengäste feierlich vollzogen. Im Anschluss klang der bedeutende Tag in der Geschichte des ZRF Traunstein noch in geselliger Runde bei informativen Gesprächen aus.

Informationen über die Geschichte der Leitstelle Traunstein, den Neubau und die Technik konnten die Gäste einer 40-seitigen Broschüre entnehmen, die überall auflag und vom ZRF gestaltet wurde. Die Wenger Stubnmusi aus St. Georgen sorgte für den musikalischen Rahmen.

Rund fünf Monate läuft ab nun der Probebetrieb im neuen ILS Gebäude, spätestens Ende des zweiten Quartals 2010 werden dann von den acht Disponentenplätzen aus sämtliche Feuerwehr- und Rettungsdienst-Alarmierungen für die Landkreise Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Traunstein abgearbeitet, für die sich der Bürger dann nur noch eine Nummer merken muss – den Notruf 112.

Das bisherige Personal der früheren BRK-Rettungsleitstelle Traunstein wurde nicht nur aufgestockt, sondern auch in feuerwehrfachlichen Belangen weitergebildet (alle Mitarbeiter haben das Feuerwehrmodul I bereits besucht und die Prüfung bestanden). Die voraussichtlichen Gesamtkosten belaufen sich auf rund 4,073 Millionen Euro (davon 1,794 Millionen Euro für IT-Systeme und 2,278 Millionen Euro für das Grundstück, das Gebäude und die Erschließung). Die Eigenleistung des ZRF Traunstein wird bei voraussichtlich 2,372 Millionen Euro liegen.

Hier noch einige Eckdaten zum Einsatzgebiet: In den 105 Kommunen der vier Landkreise gibt es 216 Feuerwehren, 18 Rettungswachen und zwölf Notarztstandorte. Zwischen 60.000 und 70.000 Rettungsdiensteinsätze und rund 8.000 Feuerwehralarmierungen pro Jahr werden dann von der neuen Adresse der ILS Traunstein aus koordiniert.


Gemeinsamer „Startschuss“ für die Integrierte Leitstelle, von links: Die Ländräte Erwin Schneider (Altötting), Eva Köhr (Stellvertreterin in Mühldorf), Hermann Steinmaßl (Traunstein) und Georg Grabner (BGL) mit Innenstaatssekretär Gerhard Eck.