Verfasser: Markus Leitner & Polizeiinspektion Bad Reichenhall, aktualisiert am 5.4.16 um 14:56 Uhr
Aufwendiger Nacht-Einsatz in der Talreiße: Zwei weitere Flüchtlinge verletzen sich beim Abstieg zum Abgestürzten ebenfalls und leisten ihrem Kameraden stundenlang Erste Hilfe
BAD REICHENHALL/NONN – Ein 16-jähriger Flüchtling aus Afghanistan ist am Montagabend bei einem 200-Meter-Absturz am Fuderheuberg nach erster Einschätzung lebensgefährlich verletzt worden; seine beiden Begleiter und Landsleute verletzten sich beim Rettungsversuch ebenfalls mittelschwer und leicht an den Beinen – die Gruppe musste stundenlang in einer schwer zugänglichen Steilrinne ausharren, wobei die beiden leichter Verletzten vorbildliche Erste Hilfe leisteten und den 16-Jährigen so gut wie möglich versorgten. Ein Großaufgebot von 25 Männern und Frauen der Bergwacht und die Besatzung eines SAR-Hubschraubers der Bundeswehr konnten alle drei in einem aufwendigen Nachteinsatz finden, notfallmedizinisch versorgen und ins Tal fliegen.
Der Unfall hatte sich vermutlich noch bei Helligkeit am frühen Abend ereignet: Der 16-Jährige war bei einer Bergtour am Fuderheuberg rund 200 Meter tief über ein steiles Geröllfeld in die so genannte Talreiße (auch Talrieße oder Talrieß) abgestürzt, woraufhin seine beiden Begleiter durch das absturzgefährliche und brüchige Gelände abstiegen, um ihm zu helfen; der 26-Jährige verletzte sich dabei mittelschwer, der 21-Jährige leicht. Da sie den lebensgefährlich verletzten 16-Jährigen selbst nicht mehr mobilisieren konnten, informierten sie per Handy ihre Freude in der Reichenhaller Asylbewerber-Unterkunft, wobei es wegen Verständigungsproblemen zu Missverständnissen mit der Polizei kam, die zunächst von einer Schlägerei mit mehreren Verletzten in der Unterkunft ausging, dann vor Ort aber keine Verletzten fand.
Es hatte auch keine Schlägerei stattgefunden. Bei den weiteren Befragungen stellte sich heraus, dass die drei Flüchtlinge offenbar am Fuderheuberg in Bergnot geraten waren, weshalb die Polizei gegen 20.25 Uhr die Bergwacht nachforderte, die zunächst den Strailach-Weg zwischen Campingplatz und Gablerhof abfuhr und nach der Gruppe suchte. Im Telefonkontakt und mit Hilfe eines Übersetzers wurde dann immer deutlicher, dass auch ein schwerer Absturz-Unfall stattgefunden hatte. Seine Freunde gaben an, dass der 16-Jährige diverse schwere Verletzungen am Kopf, an den Armen, am Knie und am Fuß habe und zweitweise bewusstlos sei, weshalb für die Retter höchste Eile geboten war. Die Bergwacht versuchte dann vom Tal aus zu orten, wo sich die Flüchtlinge genau befinden und konnte in der so genannten Talreiße am Fuderheuberg rund 200 Meter unterhalb des Fuderheustein-Gipfels ein Lagerfeuer orten, das auch von einem anderen Beobachter per Notruf gemeldet worden war.
Mit einer Foto-Langzeitbelichtung wurde die genaue Position bestimmt, und zwei Fußtrupps gingen von der Staufenbrücke und vom Pfarrerboden unterhalb der Buchmahd aus in Richtung der Einsatzstelle los. Trotz guter Nachtflug-Bedingungen und der lebensgefährlichen Lage des 16-Jährigen konnte die Polizeihubschrauberstaffel keinen zunächst zugesagten nachtflugtauglichen Hubschrauber stellen, weshalb sich die Bergwacht kurz nach 22 Uhr auf einen aufwendigen, bodengebundenen Abtransport einstellte. Während die Suchmannschaft von der Staufenbrücke aus über den Geißaibl-Steig und einen quer abzweigenden Jägersteig durch das absturzgefährliche Gelände nicht an die Unfallstelle gelangte, schaffte es das zweite Team vom Pfarrerboden aus über einen selten begangenen, alten Jagersteig quer über den Mesner-Mahdrücken (auch Meßner Mahdruck) direkt zu den drei Verletzten. Ein Voraustrupp mit Bergwacht-Notarzt und Rettungsassistenten konnte gegen 23.10 Uhr Rufkontakt herstellen und traf dann rund 20 Minuten später ein. Die Retter übernahmen sofort die medizinische Erstversorgung und löschten aufgrund der Waldbrand-Gefahr das Lagerfeuer ab.
Gegen Mitternacht traf dann ein nachtflugtauglicher SAR-Hubschrauber der Bundeswehr vom Fliegerhorst Penzing ein, wobei der schwer verletzte 16-Jährige in einen Luftrettungssack umgelagert und gegen 0.30 Uhr zusammen mit dem Bergwacht-Notarzt in die Hochstaufen-Kaserne ausgeflogen wurde, wo bereits das Rote Kreuz mit zwei Rettungswagen und einem Notarzt zur weiteren Versorgung bereitstand und die Freiwillige Feuerwehr den Landeplatz ausgeleuchtet hatte.
In mehreren Flügen nahm die SAR-Besatzung noch die zwei weiteren Verletzten und alle Retter per Winde auf und flog sie ebenfalls ins Tal. Die Patienten wurden nach weiterer Versorgung vom Roten Kreuz per Rettungswagen ins Salzburger Unfallkrankenhaus und in die Kreisklinik Bad Reichenhall transportiert. Der Einsatz dauerte bis 1.30 Uhr.
An der großen Rettungsaktion waren rund 50 in erster Linie ehrenamtliche Einsatzkräfte beteiligt, darunter 25 Männer und Frauen der Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing, Teisendorf-Anger und Berchtesgaden (Kerosinanhänger), 15 Feuerwehrleute, der Landrettungsdienst mit fünf Sanitätern und einem Notarzt, die Hubschrauber-Besatzung und mehrere Polizeibeamte, darunter auch ein Bergführer, der die Ermittlungen zum genauen Hergang aufnahm.
Ein Voraustrupp mit Bergwacht-Notarzt und Rettungsassistenten konnte gegen 23.10 Uhr Rufkontakt herstellen und traf dann rund 20 Minuten später ein. Die Retter übernahmen sofort die medizinische Erstversorgung und löschten aufgrund der Waldbrand-Gefahr das Lagerfeuer ab.
In mehreren Flügen nahm die SAR-Besatzung noch die zwei weiteren Verletzten und alle Retter per Winde auf und flog sie ebenfalls ins Tal.
Die Bergwacht versuchte dann vom Tal aus zu orten, wo sich die Flüchtlinge genau befinden und konnte in der so genannten Talreiße am Fuderheuberg rund 200 Meter unterhalb des Fuderheustein-Gipfels ein Lagerfeuer orten, das auch von einem anderen Beobachter per Notruf gemeldet worden war.
Gegen Mitternacht traf dann ein nachtflugtauglicher SAR-Hubschrauber der Bundeswehr vom Fliegerhorst Penzing ein, wobei der schwer verletzte 16-Jährige in einen Luftrettungssack umgelagert und gegen 0.30 Uhr zusammen mit dem Bergwacht-Notarzt in die Hochstaufen-Kaserne ausgeflogen wurde, wo bereits das Rote Kreuz mit zwei Rettungswagen und einem Notarzt zur weiteren Versorgung bereitstand und die Freiwillige Feuerwehr den Landeplatz ausgeleuchtet hatte.